Die Wasserball-Bundesliga hat inmitten der aktuellen Corona-Lage den Start in eine neue Saison gewagt. Die ersten Partien fanden vor drei Wochen statt. Die einzige der 18 Bundesliga-Mannschaften, die noch kein Ligaspiel bestritten hat, ist bislang der SV Würzburg 05.
Das ändert sich aber an diesem Samstag, 27. November. Dann greifen auch die Würzburger Wasserballer ins Geschehen ein. Um 18 Uhr treten sie beim Aufsteiger SC Neustadt/Weinstraße an. Eine Woche später treffen sie erstmals im heimischen Bad auf den SV Weiden. Die Liga sei diesmal "eine Wundertüte", erklärt Würzburgs neuer Trainer Raúl de la Peña. Keiner wisse, wie stark eigentlich der nächste Gegner sei, auch weil sich die Spieltagsaufgebote von Woche zu Woche durch Ausfälle verändern könnten.
Wunschkandidat verpflichtet
Für de la Peña ist das Wolfgang-Adami-Bad eine vertraute Wirkungsstätte. Der heute 55-Jährige spielte bereits zwischen 1995 und 1997 für die Nullfünfer. Fast 25 Jahre später steht er dort als Trainer am Beckenrand. Er übernahm die Aufgabe von Matthias Försch und Iñaki Urkiaga, die die Verantwortung nach fünfeinhalb Jahren weitergaben, doch weiter unterstützend mit dabei sind. "Wir hätten das nicht an jeden übergeben", sagt Urkiaga, der noch selbst mit de la Peña zusammenspielte.
"Schon als ganz junger Spieler habe ich ihn sehr geschätzt, weil er mich damals schon unter seine Fittiche genommen und Tipps gegeben hat", sagt Urkiaga. Als er erfahren habe, dass de la Peña nach fast 20 Jahren in Mexiko vor zwei Jahren nach Deutschland zurückgekehrt sei, sei die Idee gekommen, ihn zurück zum SV 05 zu holen. "Er war unser Wunschkandidat", ergänzt Abteilungsleiter Jochen Fritz.
Junge Spieler bekommen ihre Chance
Mit Timotej Filo hat inzwischen der erfolgreichste Werfer der vergangenen Saison die Würzburger gen Neukölln verlassen. "Ein paar Spieler haben Abstand zur Mannschaft gesucht und sich wohl aufgrund von Corona anderweitig orientiert", sagt Urkiaga, der selbst "aus familiären Gründen" nur noch für die Heimspiele zur Verfügung stehe. Neu bei den Nullfünfern sind der Ungar Norbert Nemes und der Kroate Marko Augusti.
"Wir gehen davon aus, dass wir in dieser Saison wieder ein starkes Team haben, um oben mitspielen zu können", schätzt Urkiaga. Auch junge Spieler sollen ihre Chance bekommen. "Unter die ersten Zwei zu kommen, ist unser Ziel. Aber wir müssen erst mal spielen und sehen, wo wir momentan stehen", sagt de la Peña. Zwar sei der Würzburger Kader eher klein und die Trainingsbeteiligung könne noch steigen, doch die Vorfreude auf den Rundenstart sei bei allen groß. Gegen Ende des Jahres, also nach den ersten vier Spielen, könne er dazu mehr sagen.
Noch schärferes Hygienekonzept
Die neue Saison in der Wasserball-Bundesliga läuft abermals anders als gewohnt ab. Während in der A-Gruppe die besten acht Teams der vergangenen Saison antreten, teilt sich die von acht auf zehn Mannschaften – in der vergangenen Saison gab es keine Ab-, aber zwei Aufsteiger – gewachsene B-Staffel auf zwei Fünfergruppen (B und C) auf. Die besten Zwei dieser Vorrundengruppen spielen anschließend eine Relegation zur A-Gruppe, die anderen insgesamt sechs Teams tragen eine Abstiegsrunde aus.
"Das Hygienekonzept der letzten Saison ist noch schärfer geworden", berichtet Försch. Sowohl bei den Spielen als auch im Training gelte die 2G+-Regel. "Wir haben das Risiko so weit wie möglich minimiert, um Sport zu treiben." Die Impfquote der Würzburger Wasserballer und ihrer Betreuer betrage 100 Prozent. "Wir gehen insgesamt mit einem guten Gefühl in die Saison", so Försch.
Sie würden nun von jenen Test-Routinen profitieren, die sie schon vor ein paar Monaten für die vorherige Saison so geschaffen hätten: "Alle wissen, was zu tun ist. Die Jungs sind es gewohnt, sich ständig testen zu lassen. Das ist kein zusätzlicher Aufwand."
SV-05-Spielplan Vorrunde
SC Neustadt/Weinstraße – SV 05
SV 05 – SV Weiden 1921
SV Weiden 1921 – SV 05
SV 05 – SV Bayer Uerdingen
Düsseldorfer SC 1898 – SV 05
SV Bayer Uerdingen – SV 05
SV 05 – SC Neustadt/Weinstraße
SV 05 – Düsseldorfer SC 1898