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Fußball: Europameisterschaft
Würzburgs EM-Gast Rumänien trumpft fulminant auf und feiert eine große Fußball-Party
Rumänien ist bei dieser EM doch mehr als ein Außenseiter. Nach dem 3:0-Sieg gegen die Ukraine stehen die Chancen gut, dass sich der Würzburg-Aufenthalt verlängert.
Begeisterung auf dem Feld und auf den Rängen über den rumänischen 3:0-Sieg gegen die Ukraine.
Foto: Peter Kneffel | Begeisterung auf dem Feld und auf den Rängen über den rumänischen 3:0-Sieg gegen die Ukraine.
Frank Kranewitter
 |  aktualisiert: 22.06.2024 02:37 Uhr

Als sich Rumäniens Fußball-Funktionäre im Winter entschieden, das Quartier ihrer Nationalmannschaft während der Europameisterschaft in Würzburg aufzuschlagen, war die Begeisterung am Main noch etwas gedämpft. Natürlich freuten sich viele, dass Würzburg auf der Landkarte auftaucht, bei der großen Fußball-Show des Sommers. Die ganz große Nummer im internationalen Fußball ist die "Tricolorii", wie das Team in der Heimat genannt wird, aber nicht. Nur Abwehrspieler Radu Dragusin spielt bei Tottenham Hotspur bei einem internationalen Top-Klub, meist sitzt er dort aber auf der Bank.

Aber was heißt das schon. Oft sind es ja gerade die Außenseiter-Geschichten, die bei einem solchen Turnier faszinieren. Und da ist Rumänien drauf und dran eine besondere zu schreiben. Das 3:0 gegen die deutlich namhafter besetzte Ukraine war nicht nur eine dicke Überraschung. Das Spiel am Montagmittag in München war eine riesige rumänische Fußball-Party. Gut und gerne 40.000 Rumäninnen und Rumänen im Stadion machten mächtig etwas los.

Mit dem Sieg hat Würzburgs WM-Gast im Kampf um einen Achtelfinalplatz, dem Modus sei Dank, nun schon allerbeste Aussichten. Schließlich kommen vier, von sechs Gruppendritten weiter. Da könnte schon ein 3:0-Sieg reichen.

Jubel über ein Traumtor: Nicolae Stanciu freut sich über seinen Treffer zum 1:0.
Foto: Sven Hoppe | Jubel über ein Traumtor: Nicolae Stanciu freut sich über seinen Treffer zum 1:0.

Er habe, berichtete Mittelfeldspieler Nicolae Stanciu, Tränen in den Augen gehabt, als vor dem Spiel die Hymne lief. "Meine Familie war auf der Tribüne. Da kamen die Tränen. Auch weil so viele Menschen hierher gekommen sind, um uns zu unterstützen. Wenn 40.000 Leute in München die Hymne singen, das ist Wahnsinn. So ein Moment wird sich in deinem Leben nicht noch einmal wiederholen. Für diese Menschen haben wir heute gewonnen", sagte er.

Tatsächlich war der Funke übergesprungen, von den Rängen auf den Platz und zurück. Rumäniens Mannschaft war vor dem Turnier nach einem 0:0 in Liechtenstein in der Heimat kritisch betrachtet worden. Stancius Geschichte passt gut zum Ruf dieses Teams. Herumgekommen ist er in der Fußballwelt. Belgien, Tschechien, Südkorea und zuletzt Saudi Arabien. Ein guter Kicker, aber der Durchbruch auf den großen Bühnen in den großen Ligen, gelang eben nicht.

Am Montag erzielte Stanciu ein Traumtor zum 1:0, ein Treffer, der etwas auslöste bei Rumäniens Team. Das fortan gegen freilich auch arg schwach auftretende Ukrainer eine blitzsaubere Vorstellung zeigte und die Schwächen den Gegners eiskalt ausnutzte. Auch die Fans sorgten für einen tollen Moment, als ein Teil der rumänischen Anhängerinnen und Anhänger den Gegner aus dem kriegsgeschundenen Nachbarland mit "Ukraine"-Rufen aufbauten

So ging es für die Mannschaft von Trainer Edward Iordanescu gut gelaunt zurück ins Quartier nach Unterfranken. Würzburgs Gast wird nun deutlich mehr im EM-Fokus stehen als bisher.

 
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