Den einzigen Titel für einen Vertreter aus dem Raum Würzburg bei den bayerischen Leichtathletik-Meisterschaften in den Altersklassen U 16 und U 23 in Erding errang der Eibelstädter Jan Luis Hümmert (LAZ Kreis Würzburg) in einem überlegen geführten Wettkampf im Speerwerfen der Altersklasse M 14. Letztendlich gelang ihm mit seiner besten Weite von 50,28 Metern sogar ein neuer unterfränkischer Rekord. Seine Überlegenheit kommt auch dadurch zum Ausdruck, dass er mit seinem schlechtesten Versuch von 42,61 Metern immer noch die Goldmedaille gewonnen hätte. Zur Belohnung bekam Hümmert direkt im Anschluss an den Wettbewerb vom zuständigen Landestrainer eine Einladung in den Landeskader in die Hand gedrückt.
Nur 14 Zentimeter fehlen
Eine solche Einladung in den Landeskader erhielt auch Julie Denkey (W 15, LAZ), die ebenfalls unterfränkischen Rekord erzielte. Und zwar mit 11,22 Metern im Dreisprung. Sie musste sich allerdings mit der Silbermedaille begnügen, da mit Theresa Wasmeier aus Pfarrkirchen eine andere Athletin noch 14 Zentimeter weiter sprang.
Ihre Vielseitigkeit stellte Denkey mit ihren vierten Plätzen im Hochsprung (1,53 m) und Weitsprung (5,17 m) sowie mit dem sechsten Platz in der 4-x-100-Meter-Staffel unter Beweis, die sie zusammen mit Matilda Hoos, Sara Weidner und Soana Sieber bildete und in 52,14 Sekunden beendete. Soana Sieber (W 14) hingegen unterstrich ihre Schnelligkeit mit der Bronzemedaille über die 100-Meter-Strecke, für die sie im Endlauf 13,24 Sekunden benötigte. Im Vorlauf reichten ihr sogar 13,14 Sekunden.
Dauerduell
Zu einem Dauerduell entwickelt sich langsam der Vergleich der Fünfzehnjährigen Lennard Schmidt (LAZ) und Florian Scheller (TG Würzburg) über die 800-Meter-Strecke. Hatte Schmidt bei der unterfränkischen Meisterschaft noch die Nase vorn gehabt, war es diesmal Scheller, der den besseren Tag erwischte und in 2:05,69 Minuten die Bronzemedaille für die TGW mit nach Hause nahm. Für Schmidt reichte es in 2:09,44 Minuten zu Rang sechs.
Schellers ein Jahr jüngerer Bruder David, ebenfalls TGW, holte sich bei den M 14 in 2:09,39 Minuten sogar die Silbermedaille. Nach einer verbummelten ersten Runde übernahm er nach 500 Metern die Initiative und setzte bereits sehr früh zum Endspurt an. Er überraschte die Konkurrenz zwar ein wenig, für die Goldmedaille reichte es aber dennoch nicht. Der Spurt über die letzten 300 Meter zog sich doch noch sehr lange hin, so dass er ganz am Schluss vom Aschaffenburger Samuel Stadtmüller überholt wurde.+
Lennart Schmidt gewann dafür mit seinen Kameraden Luk Jantschke, dem Speerwurfsieger Jan Luis Hümmert und Fynn Ayad, für das LAZ Kreis Würzburg die Silbermedaille in der 4-x-100-Meter Staffel der U 16. Trotz nicht perfekter Wechsel konnten sie in 49,42 Sekunden noch eine gute Zeit erzielen. Etwas getrübt wurde der Glanz der Medaille durch die schwache Zahl von zwei teilnehmenden Staffeln, wofür die Würzburger andererseits aber auch nichts können.
Vielsetiger Luc Jantschke
Jantschke bewies seine Vielseitigkeit eine Woche nach seinem zwölften Rang bei den deutschen Meisterschaften im Neunkampf durch den fünften Rang im Stabhochsprung (2,85 m), den sechsten Rang im Kugelstoßen (10,76 m) und Platz sieben im Weitsprung (5,27 m).
Für ein weiteres Highlight sorgte Katharina Schmitt (LAZ): Im Diskuswerfen der U 23 holte sich die Studentin mit 36,07 Metern die Silbermedaille. Weitere Würzburger Ergebnisse: Nadja Knoesel (W 14, TGW) mit Platz 4 im Diskuswerfen und Platz 6 im Kugelstoßen (10,47 m), Desiree Afanbo (W 14, TGW) mit Rang 7 im Hammerwerfen (30,78 m), Sara Weidner (W 15, LAZ) mit Platz 5 im Dreisprung (9,76 m), Lennard Schmidt mit Rang 7 im 300 Meter Lauf (39,81 Sek.).
Hoher Aufwand
Die Organisatoren der Wettkämpfe trieben mit ihrem Hygienekonzept einen hohen Aufwand. Betreuer und Trainer mussten sich vorab registrieren und durften nur zu den Wettkämpfen ihrer Schützlinge ins Stadion eintreten. Danach mussten alle das abgesperrte Stadion wieder verlassen, um im Umfeld der Anlage sich wieder auf den nächsten Einsatz zu konzentrieren. Zuschauer waren nicht zugelassen. So mussten sich die siegreichen Athletinnen und Athleten bei den Siegerehrungen mit dem Beifall weniger Anwesender begnügen, was auf der einen Seite zwar traurig war. Auf der anderen Seite waren alle froh, dass die Meisterschaft überhaupt stattfinden konnte.