Es wird Zeit für Tore. Für Fußball-Drittliga-Aufsteiger FC Würzburger Kickers ist die Partie am kommenden Samstag (14 Uhr, flyeralarm Arena, Livestream auf www.br.de) gegen den Halleschen FC ohne Frage eine richtungsweisende, sagt auch Trainer Bernd Hollerbach: „Nur wenn wir gewinnen, können wir uns in der Tabelle nach oben orientieren.“
Das freilich kann nur gelingen, wenn die Kickers, die bislang in dieser Saison so sehr mit Toren geizen, wieder einmal treffen. Zuletzt blieben sie zweimal torlos. Aber Hollerbach ist sicher, dass seine Mannschaft die bislang magere Bilanz von vier Treffern bald aufpolieren wird: „Wir waren ja auch in Mainz nah dran, als wir einen Lattentreffer hatten. Es wird die Phase kommen, in der wir auch diese Chancen wieder nutzen. Da mache ich mir keine Sorgen.“
Mit Halle erwartet Hollerbach aber einen Gegner, der weiß, wie man Tore verhindert: „Das ist eine robuste Mannschaft.“ Seit Hollerbachs einstiger Mitspieler Stefan Böger beim Klub aus Sachsen-Anhalt das Traineramt übernommen hat, steht die Null. In den sechs Saisonpartien unter Bögers Vorgänger Sven Köhler gab es zwölf Gegentore, nach dem Trainerwechsel kassierte der HFC gegen den VfB Stuttgart II (3:0) und bei der SG Großaspach (0:0) keinen einzigen Treffer. Der neue Coach hatte – als eine seiner ersten Maßnahmen – auf den Außenbahnen zwei Innenverteidiger aufgestellt.
Von 1997 bis 1999 spielte Böger gemeinsam mit Hollerbach für den Hamburger SV. In Halle hat der 49-Jährige, der von 2008 bis 2014 verschiedene Nachwuchs-Nationalteams betreute, die Nachfolge einer Institution angetreten. Köhler war über acht Jahre Trainer beim Halleschen FC gewesen. Er war der dienstälteste Coach im deutschen Profifußball und hatte die Hallenser 2011 in die Dritte Liga geführt. Just in jener Saison wurde auch der neuerbaute „Erdgas-Sportpark“ eingeweiht. Die moderne Arena sollte eigentlich ein entscheidender Wettbewerbsvorteil für den zweimaligen Uefa-Cup-Teilnehmer sein.
Doch den von vielen Fans erhofften Schritt in den Kreis der Zweitliga-Anwärter schaffte Halle nicht. Nach fünf Niederlagen in den ersten sechs Spielen verlor man in Halle nun schnell das Vertrauen in den altgedienten Trainer.
Im aktuellen Team stehen mit Marco Engelhardt und Ivica Banovic gleich zwei Akteure, die 2007 mit dem 1. FC Nürnberg den DFB-Pokal gewonnen hatten. Ex-Nationalspieler Engelhardt (drei Länderspiele) dirigiert – mittlerweile vom Mittelfeldakteur zum Innenverteidiger umgeschult – die Abwehr. Ivica Banovic, war zwar zuletzt mit einer Fersenverletzung angeschlagen, könnte aber schon in Würzburg im defensiven Mittelfeld der Gäste agieren. Unbestrittener Publikumsliebling ist der finnische Angreifer Timo Furuholm, der insgesamt in 90 Drittliga-Partien für Halle 35 Tore erzielt hat.