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Fußball: Regionalliga Bayern
Würzburger Kickers kommen in Fürth nicht über ein 1:1 hinaus
Die Würzburger Kickers sind im neunten Spiel in Serie ungeschlagen geblieben. Freuen konnten sie sich nach dem 1:1 gegen Greuther Fürth II aber nicht.
In dieser Szene setzt sich Würzburgs Moritz Hannemann (vorne) gegen den Fürther Jorden Aigboje durch. 
Foto: Wolfgang Zink/Scheuring | In dieser Szene setzt sich Würzburgs Moritz Hannemann (vorne) gegen den Fürther Jorden Aigboje durch. 
Frank Kranewitter
 |  aktualisiert: 29.10.2024 02:40 Uhr

Das war zu wenig für die Ansprüche der Würzburger Kickers. Das 1:1 (0:0) bei der SpVgg Greuther Fürth II war für den Meister ein Rückschlag im Bemühen Anschluss an die Tabellenspitze herzustellen.

Am Nachmittag hatte es am Fürther Ronhof so richtig gescheppert. Auf die 0:4-Niederlage im Zweitliga-Derby gegen den 1. FC Nürnberg folgte bei der Spielvereinigung ein Paukenschlag. Die gesamte sportliche Leitung mit Cheftrainer Alexander Zorniger und Sport-Geschäftsführer Rachid Azzouzi musste gehen. Eine überraschende Entwicklung, die durchaus auch Einfluss auf das Spiel der zweiten Mannschaft am Abend hatte. Denn Leo Haas, der bislang bei der U-23-Mannschaft das Sagen hatte, übernimmt nun erst einmal bis zur Winterpause die Zorniger-Nachfolge beim Zweitliga-Team. Und so mussten die Fürther ohne ihren Trainer auskommen. Am Dienstagabend hatte der bisherige Assistent Julian Kohlbeck das Sagen bei den Gastgebern.

Bei den Kickers veränderte Trainer Martin Lanig sein Team nach dem 1:0-Sieg zwar nicht die taktische Formation, wohl aber die Namen auf dem Aufstellungsbogen. Mit Dominik Meisel für Fabrice Montcheu auf der rechten Außenbahn und Benyas Junge-Abiol, der statt Alem Japaur neben Benjamin Girth stürmte, standen zwei neue Akteure in der Startelf.

Wie schon in den vergangene Wochen formierten die Kickers bei gegnerischem Ballbesitz am eigenen Strafraum eine Fünferkette und versuchten den Gastgebern möglich wenig Spielraum zu lassen. Ein Konzept, das zumindest in der Startphase der Partie insofern aufging, als dass die Fürther schlichtweg keine Lücke im roten Abwehrgeflecht fanden.

Auf der anderen Seite setzte das Lanig-Team auf eine Nadelstich-Taktik, versuchte nach Ballgewinnen möglichst schnell an den Fürther Strafraum zu kommen. Die Kickers waren in einer insgesamt ereignisarmen Halbzeit das bessere Team, wirkliche Torgefahr konnten sie zwar auch nicht erzeugen, aber die zuletzt von Lanig so gelobte neu entdeckte defensive Stabilität war auch in Fürth wieder deutlich zu erkennen und das obgleich mit Daniel Hägele der Abwehrchef nach seinem Muskelfaserriss noch immer ausfällt. Beim Routinier wird man in den kommenden Tagen vor dem Heimspiel gegen den FV Illertissen schauen, wie belastbar die Muskulatur bereits ist. 

Viermal in Folge hatte der Fürther Nachwuchs zuletzt in der Regionalliga nicht mehr verloren. Die Kickers aber sind inzwischen ganz gut darin, den Gegnern mit konsequenter Abwehrarbeit die Stärken zu rauben. Und, auch wenn die Spielweise längst nicht so spektakulär daherkommt wie in den letzten beiden Spielzeiten, haben offensiv auch immer wieder den ein oder anderen Pfeil im Köcher.

Vor allem auch, weil Torjäger Benjamin Girth immer mehr in Torlaune kommt. In der 50. Minute wurde der zweitligaerfahrene Angreifer von Meisel bedient und traf zum inzwischen verdienten 1:0 für die Kickers. Es war das inzwischen neunte Saisontor für den 32-Jährigen.

Die Kickers waren nun am Drücker hätten durch Junge-Abiol (52.) und Hannemann (55.) das zweite Tor nachlegen können. Aber womöglich in der Begeisterung über die eigene Führung schienen die Kickers plötzlich ihr zuletzt so erfolgreiches Defensivkonzept über den Haufen zu werfen. Mit dem 1:0 im Rücken gestatteten die Würzburger ihrem Rivalen plötzlich Räume und die wussten diese zu nutzen. Zunächst war Torjäger Daniel Kasper noch am starken Vincent Friedsam gescheitert (53.). Als dann Fürths Routinier Daniel Adlung alleine aufs Tor zulaufen konnte war auch der Kickers-Torhüter chancenlos. Und so stand es plötzlich 1:1 im Ronhof (57.). 

Nun waren die Rothosen wieder gefordert, wenn denn ihre Aufholjagd in Richtung Tabellenspitze nicht ins Stocken geraten sollte. Doch nun zeigte sich wie wacklig das Kickers-Konstrukt trotz der jüngsten Erfolge noch ist. Die Gastgeber schafften es nun öfter den Würzburger Spielaufbau durch Stören tief in der gegnerischen Hälfte ins Stocken zu bringen. Trotzdem hatte Hannemann in der 90. Minute noch die ganz dicke Chance zum Siegtreffer, brachte den Ball aber nicht im Kasten unter.  Und weil als Girth in der Nachspielzeit im Strafraum zu Boden ging, die Pfeife des Schiedsrichters stumm blieb, blieb es beim Remis. "Das war ein klarer Elfmeter", ärgerte sich Trainer Lanig nach Schlusspfiff.

Fußball: Regionalliga Bayern, Männer
SpVgg Greuther Fürth - Würzurger Kickers
 
Fürth: Prüfrock - Aydin, Adiele, Kastull, Wuttke (75. Marita) - Aigboje, Näpflein, Fazlija, Fries - Adlung, Kasper.
Würzburg: Friedsam - Kraus, Awassi, Farahnak - Meisel (78. Montcheu), Wessig, Zaiser, Hannemann, Uhl - Junge-Abiol (87. Japaur), Girth.
Schiedsrichter: Peter Dotzel (Heidenfeld).
Zuschauende: 420.
Tore: 0:1 Benjamin Girth (50.), 1:1 Daniel Adlung (57.).

 
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  • Peter Lorenz
    Vielen Dank für die sachkundige Antwort...mir gefallen aber aber diese Systeme nicht... das riecht mir zu sehr nach Unentschieden u. damit kann man nicht Meister werden...meine Nachbarn über u.unter mir im Stadion kritisieren auch ständig das Hin u. her Ballgeschiebe in der Abwehr..als Martin Lanig kam hiess es er sei ein Trainer der die offensive Spielweise mag...bei jedem Heimspiel aber muss man Angst haben ,dass es nicht Unentschieden endet .die Zuschauerzahlen (wenn man mal SW ,wegen des Derbycharakters ausnimmt, sprechen auch eine deutliche Sprache...wenn selbst gegen den FCB 2 nur 2800 Z kommen u. davon alleine 800 davon München Fans, spricht das eine deutliche Sprache..beim vorletzten Heimspiel waren es nur knapp über 1000 Z....ich kann mir nicht vorstellen dass die Kickers mit diesen Systemen die Meisterschaft erringen könnenu.dann bleiben die Zuschauer erst recht weg.
    Auch ihnen Herr Kollert beste Grüsse
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  • Peter Lorenz
    immerhin nicht verloren in Fürth...das sah in der letzten Saison noch anders aus... In Hannemanns Profil auf Transfermarkt steht als Nebenposition "Mittelstürmer...warum probiert man das nicht mal aus... was ist wenn Girth einmal wegen Verletzung ausfällt ? in Duisburg war das in der letzten Saison oft der Fall.,,ausserdem kann ich nicht verstehen dass Fesser überhaupt nicht mehr spielt ?...ausgerechnet unser schnellster Spieler ,der doch für das Konterspiel somit ideal wäre .
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  • Jens Kollert
    Hallo Herr Lorenz, Außenbahnspieler wie Fesser sind im System vom neuen Trainer nicht vorgesehen. Deswegen war auch Junge-Abiol zuletzt nur Reservist. Gestern durfte er in der Doppelspitze ran. Lanig spielt ein 3-5-2, defensiv ein 5-3-2. So hat er schon in Hollenbach agieren lassen.
    Die Ergebnisse haben dem Trainer bisher recht gegeben, auch wenn es nicht besonders schön anzusehen ist. Ob es auf Dauer Erfolg bringt, wird man sehen. Ein kleiner Dämpfer war das Ergebnis gestern, mit Blick auf Schweinfurt und Bayreuth allerdings schon. Beste Grüße!
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  • Karlheinz Stummer
    Sehr gut erklärt.
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