Benjika Caciel macht Dinge, von denen viele behaupten würden, dafür gingen sie ins Stadion. Der 21-Jährige, der vom Chemnitzer FC zu den Würzburger Kickers gewechselt ist, ist ein Zocker. Übersteiger und Hackentrick – das Außergewöhnliche zählt zu seinem Repertoire. „Ich habe früher viel auf der Straße gekickt mit meinen Freunden“, erklärt der Offensivspieler gegenüber dieser Redaktion. Er habe schnell gemerkt, dass er mit solchen Aktionen besonders gut den Unterschied ausmachen könne.
Die Gegenspieler wirken bisweilen überfordert
Davon konnten sich in den vergangenen Wochen auch die Verantwortlichen von Fußball-Regionalligist Würzburger Kickers um Cheftrainer Marco Wildersinn und Sportdirektor Sebastian Neumann ein Bild machen. Caciel war einer der vielen Testspieler, die sich bei den Rothosen beweisen durften. Und für ihn lief es gut. Beim 7:1-Testspielsieg in Bamberg bekam er viel Einsatzzeit und überzeugte auf ganzer Linie. Viele der Kickers-Angriffe liefen über seine rechte Seite, sein Gegenspieler war mit den Aktionen des 21-Jährigen überfordert.
Die Belohnung folgte wenige Tage später: Caciel durfte einen Vertrag beim Regionalligisten unterschreiben.
Die Situation war für ihn nichts Neues. „Ich hatte das schon ein paar Mal“, sagt er. Auch habe er es schon erlebt, dass er selbst ein gutes Gefühl hatte, dann letztlich aber kein Arbeitspapier erhielt.
Auch in Würzburg habe er ein positives Gefühl gehabt, sagt Caciel. Im Laufe der Woche sei er dann immer besser reingekommen und habe sich immer wohler gefühlt – und am Ende passte es dann. „Ich bin froh, dass das geklappt hat“, sagt der 21-Jährige. Die Entscheidung für die Kickers sei ihm leichtgefallen. „Ich habe direkt nach den ersten Einheiten gemerkt, dass es richtig Spaß macht und auch richtig Qualität im Training ist.“
In der Mannschaft kommt Caciel gut zurecht. Fabrice Montcheu und Benyas Junge-Abiol – beides Neuzugänge von TeBe Berlin und nun seine engsten Teamkollegen – hat er schon aus seiner Zeit in Chemnitz gekannt. Damals waren die beiden noch seine Gegenspieler, nun stehen sie im selben Team.
„Es wird richtig viel rumgeflaxt“, erzählt Caciel über die Stimmung im Team, von dem man auch von außen spürt, dass die Spieler sich gut verstehen. Thomas Haas und Benyas Junge-Abiol haben, was die Scherze angeht, den Hut auf. „Es macht Spaß mit den Jungs. Ich hoffe, dass es so bleibt“, sagt Angreifer Caciel.
Eine Kombination von Fleiß und Instinkt
Zwar ist Caciel ein Zocker, rein auf seinen Instinkt und die besonderen Momente verlässt er sich aber nicht. Manche Dinge seien ihm von Anfang an leichtgefallen, zum Beispiel mit seiner Schnelligkeit blitzartig anzutreten. „Aber ich bin auch jemand, der viele Extraschichten schiebt und Wiederholungen macht. Sei es beim Torabschluss oder im Dribbling.“ Letztlich sei seine Qualität eine Kombination von Fleiß und Talent.
Dominanten Ballbesitzfußball möge der 21-Jährige am liebsten, betont er. „Ich denke, da kann ich meine Qualitäten am besten zeigen. Ich mag es sehr, den Ball am Fuß zu haben.“ Er wisse aber auch, dass das Verteidigen dazugehöre.
In der kommenden Regionalliga-Spielzeit könnte Caciel also viel Spaß haben. Es ist zu erwarten, dass die Kickers im Großteil der Spiele viel Ballbesitz haben werden. Ähnlich wie auch beim 4:0-Sieg am Mittwochabend beim Testspiel bei der DJK Ammerthal wird es dann darauf ankommen, körperlich dagegenzuhalten, den Gegner müde zu spielen und dann zuzuschlagen.
An der Fitness arbeiten die Würzburger im Trainingslager viel. Noch bis Sonntag sind die Kickers im oberpfälzischen Amberg. Am Samstag (17 Uhr) steht der nächste Test gegen den Bayernligisten DJK Gebenbach an, weiter geht es am 9. Juli (Samstag, 14 Uhr) gegen den FSV Frankfurt am heimischen Dallenberg.
Hoffentlich nicht nur mit einem 1 Jahresvertrag ausgestattet...