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HANDBALL: 2. BUNDESLIGA
Wölfe können wohl den Klassenerhalt feiern
Beim souveränen Sieg der Rimparer in Dessau unterliefen den akut abstiegsgefährdeten Gastgebern viele Fehler. Einer bereits vor dem Anpfiff.
Dominik Schömig (am Ball) erzielte in Dessau vier Tore für die Wölfe. Rimpar hat nach dem 26:21-Sieg den Klassenerhalt so gut wie geschafft.
Foto: Hartmut Boesener | Dominik Schömig (am Ball) erzielte in Dessau vier Tore für die Wölfe. Rimpar hat nach dem 26:21-Sieg den Klassenerhalt so gut wie geschafft.
Natalie Greß
 |  aktualisiert: 25.08.2022 14:23 Uhr
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Dessau-Roßlauer HV - DJK Rimpar Wölfe 21:26 (7:13)

Da waren's nur noch neun. Die Zweitliga-Handballer der DJK Rimpar Wölfe sind mit einem souveränen Sieg auf die Zielgeraden der Saison eingebogen, der durchaus noch hätte höher ausfallen können. Zehn Spieltage vor Schluss dominierten sie am Freitagabend den akut abstiegsbedrohten Dessau-Roßlauer HV beim 26:21 (13:7) und stürzten die Sachsen-Anhalter noch tiefer in den Tabellenkeller, auf den vorletzten Rang nämlich. Die Unterfranken indes verbesserten sich auf Platz acht und dürfen mit nunmehr 32 Punkten so gut wie sicher den Klassenerhalt feiern. 

"Glückwünsche nehme ich erst entgegen, wenn er auch rechnerisch sicher ist, aber das war auf jeden Fall ein Meilenstein auf dem Weg zu unserem Minimalziel", sagte DJK-Trainer Matthias Obinger, der sich vor allem mit der ersten Halbzeit sehr zufrieden zeigte. "Da waren wir sehr frisch, sehr wach und sehr kaltschnäuzig."

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Den ersten Fauxpas von an diesem Spieltag vielen Fehlern hatten sich die Gastgeber schon vor der Partie geleistet. Im heimischen Hallenheft war zum Rimparer Mannschaftsbild namentlich der Kader des ASV Hamm-Westfalen abgedruckt.  Statt "volle Wucht westfälisch" - so der Werbeslogan des ASV - erwischte es die Dessauer in ihrer Anhalt-Arena volle Wucht wölfisch.  

Wölfe überrennen Biber

Wenn selbsternannte Biber auf selbsternannte Wölfe treffen, dann verbieten sich in der ohnehin phrasenschweinmästenden Sportsprache Vergleiche aus dem Tierreich eigentlich. Doch weil sie sich in diesem Fall gar so aufdrängen, muss diese eine Metapher erlaubt sein: Die Wölfe standen den Bibern zu Beginn in der Abwehr sinnbildlich auf den Pfoten und platten Schwänzen - und überrannten sie im Angriff. Nach fünf Minuten führte Rimpar 5:1. Und Dessaus Coach Uwe Jungandreas sah sich bereits zur ersten Auszeit gezwungen. 

5:0-Lauf erstickt Dessaus Aufbäumen

Nach dem mutmaßlichen Aufweckappell verteidigten seine Schützlinge allmählich aggressiver. Auch der Torwartwechsel - Radek Motlik kam für Dominik Plaue - machte sich bezahlt. Die Konsequenz: Die DRHV-Defensive gewährte den DJK-Angreifern nun nicht mehr ganz so unbedrängte Abschlüsse. Die Folge: Dessau kam nach zwischenzeitlich acht torlosen Minuten auf beiden Seiten bis auf 5:6 heran (17.). Die Reaktion der Rimparer: ein 5:0-Lauf zum 11:5 (25.).

Leichte Tore aus dem Rückraum

Gegen die offensichtlich am Druck des Gewinnenmüssens verkrampfenden Bauhausstädter, die nun vorübergehend sogar ihren dritten Torwart brachten, kamen die Wölfe wieder zu einfachen Teffern - wie zu Beginn vor allem aus dem linken Rückraum und über die Mitte. Lukas Siegler (5), Benedikt Brielmeier (2) und Patrick Schmidt (3) erzielten in der ersten Halbzeit zusammen zehn Treffer. Zur Pause führte ihr Team mit 13:7.

Neun-Tore-Führung nach 40 Minuten

Nach dem Seitenwechsel und zwei verworfenen Siebenmetern der Gastgeber bauten die Gäste ihren Vorsprung weiter aus. Daran hinderte sie auch nicht, dass der gegnerische Trainer Jungandreas seine Abwehr auf 5:1 umstellte und den siebten Feldspieler brachte. Nach 40 Minuten leuchtete ein 9:18 auf der Anzeigentafel - die Vorentscheidung. Dessau demoralisiert, Rimpar befreit. Treffer fielen nun vermehrt über die Flügel: Dominik Schömig von Links- und Max Bauer von Rechtsaußen trugen sich je viermal in die DJK-Torschützenliste ein.

Doch ganz kampflos wollten sich die Biber nicht den Wölfen ergeben. Trotz einer Roten Karte gegen Bruno Zimmermann (49.), den Sohn der früheren Weltklasse-Leichtathletin Katrin Krabbe, bäumten sie sich noch mal auf und kamen bis auf 18:22 (54.) heran. "Da hatten wir einen Hänger in der Konzentration", sagte Obinger. Mehr als Ergebniskosmetik gegen die auch nicht mehr so konsequent agierenden Unterfranken gelang den Sachsen-Anhaltern allerdings nicht. "Es war doch leichter als erwartet", resümierte DJK-Co-Trainer Josef Schömig.

Pause am nächsten Wochenende

Am kommenden Wochenende pausiert die komplette Handball-Bundesliga wegen der beiden EM-Qualifikationsspiele der deutschen Nationalmannschaft gegen Polen. Für die Wölfe geht's dann weiter am Samstag, 20 April (19.30 Uhr, s.Oliver Arena), mit dem dritten Duell in Folge gegen eine abstiegsbedrohte Mannschaft, dann gegen den HC Elbflorenz aus Dresden.  

Die Statistik des Spiels

Dessau: Plaue (1.-9., 31.-60.), Motlik (10.-24.), Martinovic (25.-30.) - Pavlicek, Vanco 5, Mlotek 1, Pfeiffer, Hanisch, Wasiliewski 2, Schmidt, Hönicke, Jungemann 3, Zimmermann 2, Hanner, Zele 5, Zahradnicek 3/2.

Rimpar: Brustmann (1.-60., 1 Tor), Wieser (n.e.) - Schömig 4, Böhm, Gempp 3, Schmidt 3, Kaufmann, Siegler 5, Meyer, Bauer 4, Schulz 1, Backs, Brielmeier 2, Herth 2/1, Sauer 1.

Spielfilm: 1:5 (5.), 4:6 (9.), 5:5 (17.), 5:11 (25.) 6:13 (28.), 7:13 (Halbzeit), 8:15 (37.), 9:18 (40.), 14:21 (49.), 18:22 (54.), 21:26 (Endstand).

Siebenmeter: 2/4 : 1/1.

Zeitstrafen: 3:4.

Rot: Zimmermann (Desau, 49., grobes Foul).

Schiedsrichter: Christian Moles/Lutz Pittner (Heddesheim/Karlsruhe).

Zuschauer: 1036.

 

 
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