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HANDBALL: 2. BUNDESLIGA
Wölfe erkämpfen sich Sieg in letzter Minute
Zurück in der Erolgsspur: Rimpar steigert sich in einer packenden Partie gegen Aue nach der Pause im Angriff. Ein Rückkehrer setzt dabei die entscheidnenden Akzente.
Jubel auf Seiten der Handballer der DJK Rimpar Wölfe, Enttäuschung bei Benas Petreikis und dem EHV Aue.
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Jubel auf Seiten der Handballer der DJK Rimpar Wölfe, Enttäuschung bei Benas Petreikis und dem EHV Aue.
Natalie Greß
 |  aktualisiert: 22.08.2022 16:38 Uhr

2. Bundesliga, Männer
DJK Rimpar Wölfe - EHV Aue 22:20 (8:9)

Als Auftakt zu den "Festspielwochen im Dezember" hatte Handball-Zweitligist DJK Rimpar Wölfe sein Nikolausspiel gegen den EHV Aue ausgerufen. Zu feiern gab es am Freitagabend denn auch mal wieder Anlass. Nach vier Spielen ohne Sieg gewannen die Unterfranken das bis zuletzt umkämpfte Mittelfeldduell gegen die Erzgebirgler mit 22:20 (8:9) und dürfen sich nun über einen Sprung in der Tabelle von Platz elf auf acht sowie auf das Frankenderby am nächsten Samstag (14.12., 19.30 Uhr) beim HSC 2000 Coburg und das Weihnachtsdouble mit Heimspielen gegen den TV Emsdetten (22.12.) und den TuS N-Lübbecke (26.12., beide 17 Uhr) freuen.  

"Ich bin glücklich und erleichtert nach der schweren Phase, die wir hatten", sagte DJK-Coach Ceven Klatt. Sein EHV-Kollege Stephan Swat war nach der gerissenen Erfolgsserie seiner Mannschaft das Gegenteil davon: "Ich bin frustriert und enttäuscht." Während Klatt als entscheidend für den Sieg ansah, dass seine Schützlinge in der zweiten Halbzeit diszipliniert ihre Chancen auf einfache Tore nutzten, die sie in der ersten noch ausgelassen hatten, haderte Swat mit der Angriffsleistung seiner Sieben und warf ihr "Undiszipliniertheiten und eine schlechte Effektivität" vor. 

Rimparer Fehlstart

Die erwartete Härte in der Defensive bot den 1512 Zuschauern meist mehr Rasse als Klasse. Die Gastgeber erwischten erneut einen Fehlstart, ähnlich wie zuletzt gegen Lübeck-Schwartau – nur mit noch mehr Fehlwürfen. Fünf waren es, die die robust verteidigenden Gäste zu einem 3:0-Lauf einluden – darunter zwei vom Rückraum-Rechten Lukas Böhm, der für den unter der Woche kränkelnden Steffen Kaufmann in der Startsieben stand, sowie ein von Dominik Schömig an den Pfosten gesetzter Siebenmeter. Erst nach neun Minuten gelang Benedikt Brielmeier per Heber vom Kreis das erste Tor für sein Team.

Hohe Bereitschaft in der Deckung

Die Bälle, die sich die Rimparer hinten eroberten, verschenkten sie vorne fahrlässig. Unter anderem brachten sie zwei Tempogegenstöße nicht am guten EHV-Schlussmann Erik Töpfer vorbei. Hätte ihr klasse Keeper Max Brustmann nach einer Viertelstunde nicht ebenfalls schon fünf Würfe pariert, sie wären vielleicht nicht auf 3:4 (14.) herangekommen. Eine doppelte Überzahlsituation nutzte Aue, um nochmals auf 8:5 (22.) vorzulegen. Doch auch bei den Sachsen mehrten sich die Ballverluste, geschuldet dem Druck der DJK-Deckung, der Klatt vor allem im Innenblock "eine hohe Bereitschaft" attestierte. Dort holten sich die Wölfe ihr Selbstvertrauen zurück. Kapitän Patrick Schmidt mit drei verwandelten Strafwürfen in Serie - insgesamt blieb er bei sieben von acht Versuchen nervenstark - glich kurz vor der Halbzeit erstmals aus: 8:8 (27). 

Lukas Sieglers gelungenes Comeback

Aus der Kabine kamen die Unterfranken umtriebig zurück. Julian Sauer erzielte die erste Führung für seine Farben (10:9, 32.); Lukas Siegler, erstmals nach seiner Verletzung wieder im Einsatz, erhöhte auf 12:10 (35.). "Ihn haben wir heute nicht in den Griff gekriegt", beklagte Swat. Klatt lobte den 22-Jährigen, der mehrmals mit Wucht aus dem linken Rückraum durchbrach und bester Feldtorschütze der Grünen war, für die "neuen Akzente", die er setzte. Nun entwickelte sich eine rasantere Partie, mal lag die eine, mal die andere Mannschaft mit bis zu zwei Treffern vorn. Beim Stand von 17:17 ging es in die spannende Schlussphase.

Der Mann für die entscheidenden Akzente und meisten Feldtore bei Rimpar: Lukas Siegler 
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Der Mann für die entscheidenden Akzente und meisten Feldtore bei Rimpar: Lukas Siegler 

Aue brachte das Momentum zuerst auf seine Seite, führte mit 20:19 (57.) und stellte seine Abwehr auf 5:1 um. Nach einer Brustmann-Parade und Toren von Schmidt und Siegler wechselte es beim 21:20 auf die Seite Rimpars. Auf der Uhr standen noch 1.10 Minuten, auf den Rängen standen die Zuschauer und klatschten. 

Letzter Freiwurf von Aue landet im Block

Für den letzten Angriff nahm Swat den Torwart für einen siebten Feldspieler raus, doch der finale Freiwurf von Adrian Kammlodt landete im Block. Siegler schnappte sich reaktionsschnell den Abpraller, netzte vom eigenen Kreis noch zum 22:20 in den leeren EHV-Kasten ein und bilanzierte anschließend nach großem Jubel und den obligatorischen Feierlicheiten mit den Fans: "Wir haben uns auf den Kampf eingelassen, alles investiert und die Punkte heute mehr gewollt."

Die Statistik des Spiels

Rimpar: Brustmann (1.- 60.), Wieser (bei einem Siebenmeter) - Schömig 2, Böhm 1, Karle, Gempp 1, Schmidt 9/7, Kaufmann, Siegler 5, Meyer, Schulz 1, Backs (n.e.), Brielmeier 2, Herth (n.e.), Sauer 1.
Aue: Musil (n.e.), Rasimas (bei drei Siebenmetern, 58.-60.), Töpfer (1.- 57.) - De Santis, Naumann 1, Schroeder 1, Roch 1, Ebert, Bornhorn 5/4, Petreikis 5, Roth 1, Brykner 4, Slachta, Kammlodt 2, Lux, Tuminskis (n.e.). 
Spielfilm: 0:3 (6.), 1:3 (9.), 3:4 (14.), 5:8 (22.), 8:8 (27.), 8:9 (Halbzeit), 10:9 (32.), 12:10 (35.), 12:12 (37.), 1414 (43.), 14:16 (45.), 16:16 (47.), 19:20 (57.), 22:20 (Endstand).
Siebenmeter: 7/9 : 4/5. 
Zeitstrafen: 5:7.
Schiedsrichter: Frederic Linker/Sascha Schmidt (Recklinghausen/Bochum).
Zuschauer: 1512.

 
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