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HANDBALL: ZWEITE BUNDESLIGA, MÄNNER
Wölfe bleiben in dramatischem Duell cool
Handball - 2. Bundesliga - DJK Rimpar Woelfe - TuS N-Luebbecke       -  „Ich kann die Steine gar nicht zählen, die mir vom Herzen fallen“, sagte Rimpars Kapitän Patrick Schmidt (vorne links) nach dem ersten Sieg seit Wochen.
Foto: Heiko Becker | „Ich kann die Steine gar nicht zählen, die mir vom Herzen fallen“, sagte Rimpars Kapitän Patrick Schmidt (vorne links) nach dem ersten Sieg seit Wochen.
Natalie Greß
 |  aktualisiert: 25.08.2022 14:23 Uhr

 

HC Elbflorenz – Bayer Dormagen 23:24  
VfL Lübeck-Schwartau – TV Emsdetten 30:24  
HC Rhein Vikings – HSG Nordhorn/Lingen 27:33  
HSV Hamburg – TV Hüttenberg 25:31  
HBW Balingen-W. – HSC Coburg 31:26  
ASV Hamm/Westfalen – VfL Eintracht Hagen 30:22  
TuS Ferndorf – HV Wilhelmshaven 27:21  
Dessau-Roßlauer HV – EHV Aue 28:31  
TV Großwallstadt – TUSEM Essen 36:33  
DJK Rimpar Wölfe – TuS N-Lübbecke 29:28  

 

 

1. (1.) HSC Coburg 15 11 1 3 440 : 380 23 : 7  
2. (3.) HBW Balingen-W. 15 11 1 3 433 : 383 23 : 7  
3. (2.) TUSEM Essen 15 11 1 3 467 : 431 23 : 7  
4. (5.) TuS Ferndorf 15 10 1 4 387 : 363 21 : 9  
5. (6.) HSG Nordhorn/Lingen 15 9 2 4 411 : 384 20 : 10  
6. (4.) TuS N-Lübbecke 15 9 1 5 426 : 382 19 : 11  
7. (7.) ASV Hamm/Westfalen 15 8 2 5 394 : 369 18 : 12  
8. (9.) VfL Lübeck-Schwartau 15 8 0 7 369 : 360 16 : 14  
9. (8.) TV Emsdetten 14 7 1 6 405 : 432 15 : 13  
10. (10.) EHV Aue 15 6 3 6 431 : 429 15 : 15  
11. (14.) TV Hüttenberg 15 5 3 7 389 : 388 13 : 17  
12. (11.) VfL Eintracht Hagen 15 6 1 8 390 : 409 13 : 17  
13. (12.) HSV Hamburg 15 6 0 9 408 : 417 12 : 18  
14. (13.) Dessau-Roßlauer HV 15 4 4 7 376 : 389 12 : 18  
15. (16.) DJK Rimpar Wölfe 14 5 1 8 333 : 356 11 : 17  
16. (17.) TV Großwallstadt 15 4 3 8 419 : 431 11 : 19  
17. (18.) Bayer Dormagen 15 5 1 9 405 : 438 11 : 19  
18. (15.) HV Wilhelmshaven 15 5 1 9 403 : 449 11 : 19  
19. (19.) HC Elbflorenz 15 3 2 10 353 : 383 8 : 22  
20. (20.) HC Rhein Vikings 15 1 1 13 353 : 419 3 : 27  

 

DJK Rimpar Wölfe - TuS N-Lübbecke 29:2 (12:10)

In der vor Floskeln strotzenden Sportlersprache sind „Big Points“ besonders beliebt. Der englische Begriff hat es sogar in den deutschen Duden geschafft. Wenngleich errungene Punkte gegen Favoriten nicht größer sind als andere, gelten auch sie als besonders bedeutsam. Welche Bedeutung die beiden „Big Points“ für die Zweitliga-Handballer der DJK Rimpar Wölfe haben, die sie beim 29:28 (12:10)-Sieg gegen Erstliga-Absteiger TuS Nettelstedt-Lübbecke erkämpften, zeigte sich mit dem Schlusspfiff. Der Druck nach all den knappen Niederlagen in den vergangenen Wochen und nach 60 bis in die Schlusssekunden dramatischen Minuten entlud sich in explosivem Jubel.

  • Spiel verpasst? Der Liveticker zum Nachlesen

„Ich kann die Steine gar nicht zählen, die mir vom Herzen fallen“, frohlockte Rimpars starker Kapitän Patrick Schmidt – „es sind ganze Steinbrüche! Wir sind bis zum Schluss cool geblieben und haben endlich mal so ein hässliches Ding für uns entschieden.“ Während die Unterfranken im Abstiegskampf damit erst mal aufatmen dürfen und die Gefahrenzone verlassen haben, verpassten es die Ostwestfalen, den Kontakt zur Tabellenspitze wiederherzustellen.

Sichtlich erleichtert war auch DJK-Coach Matthias Obinger: „Ich freue mich sehr für die Mannschaft, die sich belohnt hat für viel Schufterei und Niemals-Aufgeben. Am Ende hatten diesmal wir das Quäntchen Glück auf unserer Seite, aber das haben wir uns auch erarbeitet.“ Sein Kollege Aaron Ziercke, dessen Vertrag wie der von Obinger nach Saisonende nicht verlängert wird, haderte: „Wir führen in der 59. Minute noch 28:27 und haben Ballbesitz. Und dann kosten uns drei Fehler den Sieg.“

Rolf Brack schaut zu

Ein weiterer bekannter Trainer weilte indes unter den angeblich 1339 Zuschauern (Saisonnegativrekord) in der s. Oliver Arena und gab Anlass zu Spekulationen: Rolf Brack, bis 2017 sportlicher Berater in Rimpar und danach verantwortlich beim Bundesligisten Frisch Auf Göppingen. Dort steht er zwar noch auf der Gehaltsliste, aber nicht mehr an der Seitenlinie. Gefragt, ob er doch der neue Wolfsdompteur werde – was Geschäftsführer Roland Sauer unlängst mit der Begründung „zu teuer“ dementiert hatte – antwortete Brack lachend: „Nein, nein.“ Lediglich aus „Loyalität und Verbundenheit“ Obinger gegenüber sei er gekommen.

Brack sah einen kämpferischen Start der Gastgeber. Aus einer agilen und aufmerksamen Abwehr heraus zogen sie ein Tempospiel auf, das den Namen endlich mal verdiente. Auch im Positionsangriff ließen sie den Ball schnell laufen und legten ihr Spiel breit an. Von beidem profitierte vor allem Rechtsaußen Julian Sauer; neben Benedikt Brielmeier war er mit jeweils sechs Treffern bester Feldtorschütze seines Teams. Nach einem 4:0-Lauf führte Rimpar 7:3 (13.). Der Vorsprung hätte sogar noch etwas höher ausfallen können, wären die Gastgeber nicht etwas leichtfertig mit ihren Chancen umgegangen.

Nach 20 Minuten verloren sie dann jedoch vorübergehend vorne ihre Linie und hinten ihre Wachheit. Die Deckung wurde durchlässiger. Teils in Überzahl und nun mit dem torgefährlichen Valentin Spohn im linken Rückraum, holte Lübbecke auf (9:8, 23.). Zur Pause stand es 12:10.

Nur eine kurze Schwächephase

Nach dem Seitenwechsel nutzten die Gäste drei Ballverluste der DJK zu drei schnellen Treffer in Serie, Rimpar geriet erstmals wieder in Rückstand (12:13, 34.). „Das war diesmal unsere einzige richtige Schwächephase“, konstatierte Obinger, der danach seine Defensive auf eine versetzte 5:1-Formation umstellte, weil seine Schützlinge Spohn weiter nicht unter Kontrolle brachten – bis Sauer ihn offensiv anging. Doch auch der Ex-Erstligist machte Fehler. Diese wiederum bestraften die Wölfe mit zwei Kontern zum 16:14 (37.).

Die Führung wogte in der zweiten Halbzeit bis zum Ende hin und her. Als Linksaußen Fin Backs in einer 7:6-Situation zum 28:28 ausglich, Sauer nach einer Parade von Max Brustmann per Gegenstoß zum 29:28 traf und Dener Jaanimaa die Kugel sieben Sekunden vor Schluss ans Lattenkreuz donnerte, kannte der Jubel kein Halten mehr.

Nächsten Samstag reisen die Rimparer ins Erzgebirge zum EHV Aue, bevor dann zwei Heimspiele gegen Dormagen und Emsdetten anstehen. Gegen die Konkurrenten von ähnlicher Kragenweite geht es für die Wölfe um weitere „Big Points“. Big, weil bedeutend.


Die Statistik des Spiels

Rimpar: Brustmann (1.- 60.), Wieser (bei einem Siebenmeter) – Böhm, Karle (n.e.), Gempp 2, Schmidt 8/3, Kaufmann 2, Siegler 1, Meyer, Bauer, Schulz 1, Backs 2, Brielmeier 6/1, Herth (n.e.), Sauer 6.

Nettelstedt-Lübbecke: T Tatai (30.- 60.), Birlehm (1.-29.) – Genz 1, Walczak 3, Bechtloff 3/1, Gierak, Bagaric, Strosack 7/5, Rakovic, Spohn 7, Jaanimaa 4, Schade, Speckmann, Hövels 3. 

Spielfilm: 2:2 (4.), 7:3 (12.), 9:5 (19.), 9:8 (23.), 12:10 (Halbzeit), 12:13 (34.), 14:14 (36.), 16:14 (37.), 16:16 (39.), 22:22 (49.), 27:28 (59.), 29:28 (Endstand).

Siebenmeter: 5/4 : 7:6.

Zeitstrafen: 2:3.

Schiedsrichter: Thomas Kern/Thorsten Kuschel (Bellheim/Karlsruhe).

Zuschauer: 1339.

 
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