Wer soll bei den Würzburger Kickers die Tore schießen? Die erfolgreichsten Torschützen der vergangenen Saison haben den Klub verlassen und kicken weiterhin in der Zweiten Bundesliga: Ridge Munsy (7 Tore) bei Hansa Rostock und Marvin Pieringer (6 Tore) bei Schalke 04. Bei den Rothosen setzten sie indes auf einen Rückkehrer und Lokalmatadoren: Maximilian Breunig. Seit der in Theilheim bei Würzburg groß gewordene Angreifer am letzten Spieltag der Saison 2017/18 am letzten Spieltag gegen Rot-Weiß Erfurt eingewechselt wurde, gilt der inzwischen 20-Jährige als der Hoffnungsträger bei den Kickers: Ein Goalgetter, der bereits in der Jugend für den Klub kickte. Wer Breunig auch derzeit im Trainingslager des Fußball-Drittligisten in Oberösterreich zusieht, der erkennt das Potenzial. Breunig hat den Torriecher, den man als Stürmer braucht. Immer sucht er den schnellen Weg zum Torabschluss. "Bei seiner Größe hätte er ja auch Innenverteidiger werden können. Aber der Instinkt, der ihm als Angreifer mitgegeben wurde, ist nicht zu erlernen", sagt Trainer Torsten Ziegner über den 1,93 Meter großen Schlacks: "Es gefällt uns, in welchen Räumen er sich aufhält. Nun muss er noch ein bisschen egoistischer werden."
Langsam sollte Breunig aufgebaut werden. Das starke Jahr in der U-19-Bundesliga beim FC Ingolstadt endete für ihn aber mit einem dramatischen Verkehrsunfall. Danach musste Breunig, der als Beifahrer schwer verletzt wurde, um seine Karriere kämpfen. Er kam zurück, traf nach seiner Rückkehr auf den Platz für die Kickers in der Dritten Liga. Nach dem Zweitliga-Aufstieg vor einem Jahr aber wurde das Würzburger Eigengewächs erst einmal nach Österreich zu Flyeralarm Admira Mödling verliehen. Um Spielpraxis zu sammeln. 23 Erstliga-Einsätze und fünf Tore sind seine Bilanz. "Für mich persönlich war es ganz gut. Ich habe mich fußballerisch, aber auch persönlich weiterentwickelt", sagt der 20-Jährige über seine Zeit fern der Heimat am Rande von Wien. Fußballerisch gäbe es in der österreichischen Liga ein großes Gefälle. Während die Top-Teams wie RB Salzburg, Rapid Wien oder Sturm Graz durchaus höheren Standards genügen, hätten die unteren fünf bis sechs Teams in der Tabelle auch nur Drittliga-Niveau, findet Breunig.
Jetzt ist er zurück, die Lehrjahre in der Fremde sind vorbei und nun soll der nächste Schritt folgen. "Der Mannschaft mit Toren weiterhelfen" definiert er schon mal sein Ziel für die kommende Saison. Sichtbares Zeichen nach außen: Breunig trägt in der kommenden Saison die Rückennummer 10. Gewiss eine besonderes Trikot, das stets Spieler tragen, denen in einem Team eine besondere Rolle zugedacht wird. "Ich spüre schon eine gewisse Erwartungshaltung. Man kann von mir inzwischen aber auch durchaus etwas verlangen. Denn ich bin ja inzwischen im dritten Jahr im Profifußball. Und da gehören solche Dinge dazu." In Würzburg, in seiner Geburtsstadt, will er nun zu einer prägenden Figur bei den Kickers werden: "Das ist natürlich etwas Besonderes für mich. Ich freue mich auf die neue Saison."
Ein konkretes Ziel will sich Breunig dabei nicht setzen. "Wenn man sich eine bestimmte Anzahl an Toren vornimmt, setzt man sich selbst zu sehr unter Druck. Ich schaue, dass ich möglichst viele Tore mache."
