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WÜRZBURG
„Wir werden etwas mitnehmen“
Frank Kranewitter
 |  aktualisiert: 25.08.2022 14:24 Uhr

Michael Schiele ist, seit er als Cheftrainer die Verantwortung trägt, so etwas wie das Gesicht der Würzburger Kickers. Derzeit ist's sein zuversichtlicher Gesichtsausdruck, der stellvertretend für die Stimmung beim Fußball-Drittligisten steht. „Wir haben gut gearbeitet. Die Mannschaft hat die Dinge, die ich ihr vermitteln wollte, angenommen. Wir haben beim 1:1 in Ingolstadt gesehen, dass wir wieder einen Schritt weiter sind“, bilanziert der 39-jährige Kickers-Coach am Donnerstag die zurückliegende Länderspielpause mit dem Remis im Test beim oberbayerischen Zweitligisten und lächelt.

Man könnte fast vergessen, in welch misslicher Lage, die Würzburger noch immer stecken. Doch kaum hat Schiele das gesagt, schiebt er hinterher: „Wir sind noch auf einem Abstiegsplatz.“

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Unter Schiele auswärts noch ohne Punkt

Auch wenn das 1:0 gegen Halle den Optimismus genährt hat: Wollen die Kickers der Abstiegszone möglichst rasch entschwinden, müssen sie an diesem Samstag (14 Uhr, live im MDR, Liveticker auf www.mainpost.de) nachlegen. Die Kickers haben in der Fremde in dieser Saison sogar drei Punkte mehr gesammelt als zu Hause – nämlich acht. Unter Schiele aber gingen die Rothosen auswärts bisher immer leer aus. „Wir werden etwas mitnehmen“, sagt der Coach diesmal mit unverrückbarem Optimismus. Daran kann auch die Gelb-Rot-Sperre für den zuletzt wiederentdeckten Torjäger Marco Königs nichts ändern.

Heimstarke Chemnitzer

Es ist das Spiel des Tabellen-18. beim 13. Drei Zähler trennen derzeit beide Klubs. Das klingt nicht nur nach Abstiegskampf – das Spiel dürfte in der im August 2016 offiziell eröffneten community4you Arena auch so aussehen. Druck dürften beide Teams nämlich schon verspüren. Auch die Chemnitzer, die sich durch erfolglose Auftritte in der Fremde immer wieder bei Heimspielen unter Zugzwang setzen. Elf ihrer 16 Punkte haben die Sachsen zu Hause geholt.

Verlassen können sich die Himmelblauen im Falle des Falles in dieser Saison auf ihre Stürmer. Dabei hatte mit Anton Fink der Drittliga-Rekordtorjäger den Verein vor Saisonbeginn in Richtung Karlsruhe verlassen Aber Daniel Frahn (acht Saisontore) und der Ukrainer Myroslav Slavov (fünf Tore) haben mit ihren 13 Treffern dafür gesorgt, dass der Trennungsschmerz nicht zu groß wurde. Zum Vergleich: Der gesamten Kickers-Mannschaft gelangen bisher 15 Saisontore.

Hoffmann weiter ein Thema

„Man darf ihnen keine Chancen geben“, gibt Schiele denn auch die Richtung vor. An der Abwehrformation mit der Dreierkette mit Maximilian Ahlschwede, Sebastian Neumann und Sebastian Schuppan wird Schiele nicht rütteln. Apropos Abwehr: Der während der Länderspielpause in Würzburg weilende vertragslose Innenverteidiger Marcus Hoffmann trainiert inzwischen nicht mehr bei den Rothosen mit. Vom Tisch ist eine Verpflichtung des 30-jährigen Innenverteidigers aber nicht. Man bleibe in Kontakt, hat Schiele verraten. In der kommenden Woche soll es auch eine neue Diagnose über den Heilungsverlauf bei Franko Uzelacs Adduktorenabriss geben. Dann werden sie bei den Kickers wissen, ob für die Abwehr Handlungsbedarf auf dem Transfermarkt besteht.

Umziehen mussten die Kickers in dieser Woche auch noch. Der Trainingsplatz in Randersacker hat unter dem A-Klasse-Spiel der heimischen SG am vergangenen Sonntag bei Schneefall derart gelitten, dass das Drittliga-Team nun sein Training lieber auf dem Platz am TGW-Sportzentrum in der Feggrube absolviert. Nicht optimal für Schiele.

Doch ehe der in der Winterpause bei vermutlich sehr guten Bedingungen in La Manga in Spanien im Wintertrainingslager neue Akzente setzen kann, stehen noch fünf Drittliga-Partien auf dem Programm, in denen es für die Kickers darauf ankommen wird, sich aus dem tiefsten Abstiegssumpf heraus zu wühlen. „Der Wille ist groß“, ist Schiele überzeugt. Auf den dürfte es nun nicht zuletzt ankommen.

 
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