Es bleibt dabei: Die Drittliga-Fußballer der Würzburger Kickers laufen noch immer ihrem ersten Pflichtspielsieg im Jahr 2017 hinterher. 0:1 unterlag der Zweitliga-Absteiger am Mittwochabend Preußen Münster, in einer Partie, in der die Elf vom Dallenberg ganz klar den Ton angab.
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Dass der einstige Fußball-Nationalspieler Christoph Metzelder mittlerweile bei seinem ersten Profiklub Preußen Münster im Aufsichtsrat sitzt, hat noch lange nichts daran geändert, dass beim Städtenamen Münster kaum jemand sofort an Preußen denkt. Die Stadt in Westfalen mag ja eine große Fußballtradition haben. Aber bei Münster denkt man heutzutage dann doch eher an die nächste „Tatort“-Folge.
Womit wir an dieser Stelle beim falschen Thema wären. Denn mit einem Krimi hatte das, was beide Teams am Mittwochabend in der ersten Halbzeit zeigten, mal rein gar nichts zu tun. Der Unterhaltungswert der ersten 45 Spielminuten tendierte gegen Null. So hatte man von der Haupttribüne aus genügend Zeit Münsters Trainer Benno Möhlmann zu beobachten. Der Mann ist am Dienstag 63 Jahre alt geworden und hat im Fußball schon so ziemlich alles erlebt. Was nicht heißt, dass der Trainer, der seine Profi-Spielerkarriere übrigens in den 1970er Jahren bei Preußen Münster gestartet hatte, nichts aus der Ruhe bringen könne.
Man könnte etwas spöttisch feststellen, dass der Preußen-Coach in der ersten Spielhälfte mehr Aktivität zeigte als die 22 Kicker auf dem Platz. Möhlmann tobte und zeterte am Spielfeldrand, was das Zeug hielt. Was auch immer er seinem Team mitgegeben hatte, offensichtlich schienen sich die Gäste-Kicker nicht daran zu halten.
Das sagen die Fans zum 0:1 gegen Münster
Nun war es aber nicht so, dass die Gäste den Kickers allzu große Räume boten. Ein „Geduldsspiel“ werde es werden, hatte Kickers-Trainer Stephan Schmidt schon vor der Partie geglaubt. Tatsächlich suchten die Würzburger sehr lange erfolglos nach Lücken im Münsteraner Deckungsverbund. Schmidt hatte seine Mannschaft gleich auf vier Positionen verändert. Maximilian Ahlschwede, Joannis Karsanidis, Felix Müller und Dominic Baumann waren ins Team gerückt, Marvin Kleihs, Enis Bytyqi, Simon Skarlatidis und Marco Königs blieben draußen. Maßnahmen, die zunächst nicht fruchteten. Vor allem Karsanidis hatte Probleme in zentraler Position im offensiven Mittelfeld, seine Rolle zu finden. Es dauerte tatsächlich 40 Minuten, bis es zum allerersten Mal in dieser Partie so etwas wie eine Chance gab. Baumann hatte sie: Als sich zwei Münsteraner Abwehrspieler uneinig waren, spritze er dazwischen, sein Abschluss war aber zu harmlos.
Nach dem Seitenwechsel war es mit dem Geduldsspiel vorbei. Die Kickers wurden aktiver, zeigten deutlich, dass sie hier und jetzt ihren ersten Sieg des Jahres holen wollten. Die Hausherren erhöhten den Druck und fanden tatsächlich deutlich häufiger den Weg zum Tor des Gegners. „Wir wussten, dass Münster genau das tut, was wir heute gesehen haben“, sagte Kickers-Spielführer Sebastian Neumann: „Sie standen sehr tief in der eigenen Hälfte und lauerten auf eine Chance.“ Und eben diese eine Chance bekamen sie, als Anthony Syhre in der 69. Minute in der Vorwärtsbewegung den Ball verlor, die Kickers für einen Moment ungeordnet waren und von Münster mustergültig ausgekontert wurden. Michele Rizzi traf zur Gäste-Führung, die die meisten Zuschauer mit offenen Mündern dastehen ließ.
Spielerstimmen zur 0:1-Niederlage
Schließlich waren es doch die Kickers gewesen, die in diesem Spiel die Chancen hatten. Und das reichlich. „Würzburg war sehr gut vorbereitet, hat gut über die Flügel gespielt und hatte sehr viele Chancen. So viele, dass man das eigentlich gar nicht überstehen kann“, stellte Möhlmann fest. Es waren nicht nur viele, es waren auch hochkarätige Gelegenheiten, die sich die Kickers erspielten.
„Es war ein Spiel auf ein Tor, nur auf ein Tor“, stellte Kickers-Coach Schmidt fest. Ein Lattenschuss von Patrick Göbel (76.) läutete die Schlussoffensive ein. Kurz darauf brachte Baumann, am Sonntag beim 1:1 gegen Bremen II noch Torschütze, das Kunststück fertig, den Ball aus drei Metern an die Latte zu köpfen (79.). Überhaupt wirkte der Ex-Nürnberger bei seinem ersten Startelfeinsatz nicht unbedingt glücklich im Torabschluss. Doch er war nicht der Einzige, dem diesmal die Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Tor fehlte. Kurz vor Schluss scheiterte Sebastian Schuppan aus kurzer Distanz am herausragenden Gäste-Keeper Nils-Jonathan Körber. Nur eine ganz kleine Auswahl der Kickers-Chancen ist dies. „Es geht heute nicht um ein Tor, das wir hätten schießen können, sondern um drei oder vier“, fand Schmidt. Am Ende freilich zappelte der Ball nicht einmal im Netz der Preußen, und die Würzburger stehen, beim Blick auf die Tabelle, bereits am Sonntag beim Auswärtsspiel in Magdeburg etwas unter Zugzwang. „Unsere drei bisherigen Gegner waren alle sehr effizient. Vielleicht sind am Sonntag wir ja mal effizient. Wenn bei uns der Knoten platzt, gibt es andere Resultate“, sagte der Kickers-Coach und wirkte dabei nicht so, als habe der Misserfolg seinem Selbstvertrauen etwas anhaben können.
Am Sonntag kann die Mannschaft beweisen, dass es ihr genauso geht.
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Fußball währe interessanter
Geben wir der neu zusammengewürfelten Mannschaft noch etwas Zeit, aber ggf. sollte man da vorne noch jemanden holen, der bewiesen hat, dass er in Liga 3 zweistellig treffen kann.
Alle, die auf Glückszahlen aus sind, landen früher oder später bei der wilden, magischen Dreizehn. So will es Jim Knopf.