Wie geht es weiter beim insolventen Fußball-Drittligisten Türkgücü München? Anderthalb Wochen, bevor die Würzburger Kickers zum Auswärtsspiel bei den Oberbayern im Stadion an der Grünwalder Straße antreten müssten, soll an diesem Donnerstag nun schon einmal deutlich werden, ob dieses Spiel überhaupt stattfindet - oder ob Türkgücü die Mannschaft sofort vom Drittliga-Spielbetrieb abmelden muss.
Bei einer Betriebsversammlung soll Insolvenzverwalter Max Liebig aufzeigen, wie es beim Insolvenz-Klub nun weitergeht. Sollte tatsächlich der Spielbetrieb ab sofort ruhen, würde das die Drittliga-Tabelle gehörig durcheinander wirbeln. Alle Türkgücü-Spiele würden aus der Wertung gestrichen. Die Kickers würden drei Punkte verlieren und hätten statt aktuell zwei, plötzlich vier Zähler Rückstand aufs rettende Ufer, weil Viktoria Berlin auch einen Punkt abgezogen bekäme. Die Hauptstädter spielten Remis gegen die Landeshauptstädter.
Im Lager der Münchner herrscht nach wie vor große Ungewissheit. Das Team hatte zuletzt nach dem 0:1 beim SV Wehen Wiesbaden drei Tage frei. Ein anonymer Spieler sagte gegenüber der Münchner "Abendzeitung": "Wir wissen gar nichts. Es ist vogelwild in diesem Verein: Keiner weiß, wie es weitergeht. Keiner sagt uns was."
Am Ende dürfte alles am Urteil des Insolvenzverwalters hängen. Nur wenn der glaubt, dass Türkgücü nach einem abgeschlossenen Insolvenzverfahren eine Zukunftsperspektive hat, dürfen die in den letzten Wochen eingenommenen Gelder für die Aufrechterhaltung des Spielbetriebs ausgegeben werden, ansonsten müssen aus der Insolvenzmasse die Gläubiger bedient werden. Die Spieler wären, zumindest teilweise, offenbar bereit, auch zu gekürzten Bezügen die Saison zu Ende zu spielen, um sich auch für andere Klubs ins Schaufenster zu stellen. Mannschaftskapitän Alexander Sorge hat dies bereits öffentlich geäußert. Fest steht: Die Agentur für Arbeit bezahlt die Gehälter nur noch bis Ende März.
Während die Kickers als von den Verschiebungen in der Tabelle betroffener Verein sich öffentlich zu der Angelegenheit zurückhaltend äußern, macht der 1. FC Saarbrücken, der im Aufstiegsrennen sechs Punkte verlieren würde, Druck auf den Deutschen Fußball-Bund (DFB). Vereinssprecher Peter Müller sprach von einer "verdammten Pflicht" des Verbandes, die Annullierung aller Ergebnisse zu verhindern. Es existiert ein Kautionsfond, aus dem Klubs im Notfall 250.000 Euro abrufen könnte. Ob dieses Geld reichen würde, um den Spielbetrieb aufrecht zu erhalten, erscheint fraglich.
Die Schweinfurter waren damals so richtig sauer.
Siehe unten ein Presseartikel vom BFV
Türkgücü München hat als uneingeschränkt verfügbare Spielstätte für seine Heimspiele in der 3. Liga die FLYERALARM Arena in Würzburg gemeldet. Der Aufsteiger aus der Regionalliga Bayern will und kann auch Partien im Münchner Olympiastadion sowie im Grünwalder Stadion austragen. Voraussetzung dafür ist im Falle des Olympiastadions, dass die Spielstätte bis dahin die Vorgaben für die 3. Liga erfüllt. Im Grünwalder Stadion kann Türkgücü nur an Terminen spielen, mit denen das vertraglich festgelegte Spieltagsformat der 3. Liga gewahrt bleibt.
das wusste ich nicht. Dann also doch nach Giesing. Dort haben sie allerdings auch schlechte Erfahrungen vom letzten Gastspiel bei den Löwen.
Aber Danke für den Hinweis.
Mangelhafte Recherche ist man von Herrn Kranewitter sonst gar nicht gewohnt, anscheinend ein schlechter Tag ... kann passieren !
Nicht, dass sich die Kickers auch noch verfahren und die Punkte deswegen verlieren ...