Der Klub
Einen schwierigen Saisonstart erlebten die Basketball Löwen Braunschweig, die sich nach Rang 16 in der Abschlusstabelle 2016/17 und Rang 12 in der abgelaufenen Spielzeit in diesem Jahr weiter nach oben orientieren wollen. Die ersten fünf Saisonspiele gingen allesamt verloren, vergangenes Wochenende platzte jedoch der Knoten bei den Niedersachsen - und wie! Ex-Serienmeister Brose Bamberg fertigten die Löwen mit 92:66 (52:38) ab: „Natürlich war das ein großer Befreiungsschlag für meine Spieler. Die Leistungen hatten bislang ganz oft gestimmt, aber am Ende schaut man auf die Tabelle und für Außenstehende sieht das hässlich aus, für uns aber völlig normal zu diesem Zeitpunkt. Ich habe aber immer an die Mannschaft geglaubt. Ich freue mich, dass sie jetzt den Lohn für ihren Einsatz bekommt“, sagte ein erleichterter Frank Menz nach dem ersten Erfolg 2018/19.
Der Trainer
Frank Menz, in Personalunion auch Sportdirektor des Klubs, „schreibt seit gut zwei Jahren mit Wiederaufbauarbeit auf allen Ebenen eine Erfolgsgeschichte im Braunschweiger Basketball“, lobte die „Braunschweiger Zeitung“ den 54-Jährigen in ihrer Saison-Vorschau. Der Ex-Bundestrainer hatte den Klub 2016 in einer wirtschaftlich und sportlich schwierigen Lage übernommen und in den zurückliegenden zwei Spielzeiten wieder in ruhigeres Fahrwasser geführt. Noch bis 2019 steht Menz bei den Niedersachsen unter Vertrag.
Der Schlüsselspieler
Auch dank des Engagements von NBA-Profi Dennis Schröder (lesen Sie dazu auch „Das Besondere“) ist es den Braunschweigern gelungen, anders als die Jahre davor das Gerüst der Vorjahres-Mannschaft zusammenzuhalten. Als Coup darf dabei besonders die Weiterverpflichtung von Center Scott Eatherton gelten. Der nach Gießens John Bryant effektivster Spieler der Vorsaison (durchschnittlich 17,3 Punkte, 9,8 Rebounds, 1,8 Korbvorlagen, 1,2 Blocks pro Partie) verlängerte noch während der Rückrunde seinen Vertrag um eine weitere Spielzeit. Auch aktuell ist der 26-jährige, 2,06 Meter große US-Amerikaner Dreh- und Angelpunkt im Löwen-Spiel und legt mit 17,7 Punkten, 10,0 Rebounds, 1,7 Assists und 0,8 Blocks nahezu die gleichen Zahlen wie vergangene Saison auf.
Die Bilanz
Sieben Siege in zwölf Aufeinandertreffen, davon fünf Heimsiege bei sechs Begegnungen in der heimischen s.Oliver Arena. Die Bilanz ist aus Sicht von s.Oliver Würzburg positiv. Vergangene Saison kassierten die Baskets Ende Oktober nach fünf Auftakt-Siegen in Braunschweig mit 71:73 die erste Saison-Niederlage. Im Rückspiel am 7. April feierten sie mit 72:45 (42:28) den höchsten Saisonsieg. Die Wege beider Klubs kreuzten sich dieses Jahr bereits im September beim Vorbereitungsturnier um den „Bosch Rexroth Cup“. Da behielten die Gastgeber nach einer Steigerung in der zweiten Hälfte am Ende deutlich mit 93:76 (37:45) die Oberhand, auch weil Eatherton nach 21 Zählern in den ersten zwanzig Minuten im zweiten Abschnitt ohne Korberfolg blieb.
Das Besondere
Vor dieser Saison hatte NBA-Profi Dennis Schröder bereits als Mehrheitsgesellschafter der „Basketball Löwen Braunschweig GmbH“, dem wirtschaftlichen Träger des Klubs, den Löwen bei der Erfüllung der Lizenzauflagen der Basketball-Bundesliga maßgeblich geholfen. 175 000 Euro des benötigten Eigenkapitals von 250 000 Euro steuert der gebürtige Braunschweiger bei. Nun hat der 25-Jährige, der 2016 einen mit 70 Millionen US-Dollar dotierten Vier-Jahres-Vertrag bei den Atlanta Hawks unterschrieben hatte und seit Sommer für die Oklahoma City Thunders spielt, sein Engagement bei seinem Heimatklub weiter ausgebaut. Schröder ist mit seinem Modelabel „Flex GanG“ auch als Sponsor eingestiegen, das Logo schmückt die Aufwärm-Shirts der Niedersachsen. „Ich bin dankbar dafür, mich in einer Position zu befinden, in der es mir möglich ist, etwas dahin zurückzugeben, wo für mich damals alles begann“, sagte Schröder bei der Bekanntgabe. Text Stefan Mantel