Nur die eigenen Ohren boten der Breite des Grinsens auf dem Gesicht von Trainer Christian Graf nach dem hart umkämpften 4:2-Heimsieg seines Würzburger FV gegen die SpVgg Bayern Hof Einhalt. Nach einer packenden zweiten Halbzeit hatten die Gastgeber nicht nur eine Berg- und Talfahrt erlebt, sondern sich mit einer überzeugenden kämpferischen Leistung den Dreier verdient.
Allerdings hätte alles ganz anders kommen können, bis sich in einem dieser spielentscheidenden Momente das Glück auf die Seite der Würzburger schlug. Obwohl FV-Torhüter Jan-Peter Grunz beim Stand von 2:2 klar zuerst den Ball geklärt hatte, bevor der Kontakt mit Hofs Maximilian Krauß zustande kam, entschied der Schiedsrichter in der 74. Spielminute auf Elfmeter. Anschließend zielte Christian Schraps vom Punkt aus aber zu genau und scheiterte am Pfosten. „Der Elfmeter hat sicherlich bei uns noch einmal Kräfte freigesetzt, vor allem weil es keiner war. Danach haben wir dann gezeigt, was wir drauf haben“, bewertete Grunz selbst die entscheidende Situation. Nur wenige Minuten später war es schließlich Manuel Kutz, der einen Freistoß aus gut 25 Metern gezielt zum 3:2 im Tor der Gäste unterbrachte (84.).
Begonnen hatte das Spiel derweil weniger dramatisch. Würzburg erspielte sich eine leichte Überlegenheit und ein Chancenplus, während Hofs Angriffe meist dann beendet wurden, wenn Benjamin Bucksch immer wieder ins Abseits lief. Dennoch hätten auch die Gäste in Führung gehen können, wenn Grunz nicht so glänzend den Schuss von Andreas Knoll gehalten (37.) und wenn Bucksch besser auf den freistehenden Christian Brandt quergelegt hätte (36.).
Nach der Pause nahm die Partie dann so richtig an Fahrt auf. Allerdings half André Biermeier mit seinem Eigentor kräftig dabei mit, die Würzburger in Führung zu bringen (56.). Die Gastgeber erwiderten schließlich die nette Geste, schliefen nach dem Wiederanpfiff und fingen sich prompt den Ausgleich nach einer schönen Einzelleistung von Tomas Sturm (57.). Schön herausgespielt war hingegen das 2:1 durch Lukas Weimer, nachdem Mike Dellinger eine Flanke von Links von Andreas Ganzinger gut zurückgelegt hatte (61.). Doch wieder hielt die Führung nicht lange, Brandt erzielte per Abstauber das 2:2, nachdem Grunz einen Schuss von Krauß nicht festhalten konnte (69.). Das Momentum war auf Seiten der Gäste, vor allem als sie mit dem Elfmeter die Chance auf das 3:2 hatten (74.). Stattdessen krönte Kutz seine gute Leistung mit dem entscheidenden Tor auf der anderen Seite.
„Das war heute ein Sieg der Leidenschaft gewesen“, freute sich Grunz. Trainer Graf sah es ähnlich: „Geiles Spiel, geile Mannschaftsleistung. Ich bin heute ganz einfach mega-zufrieden. Wir haben viel riskiert und daher auch Fehler gemacht, aber ich denke, wir haben uns den Sieg verdient.“ Sein Trainer-Kollege Faruk Maloku war nach dem Spiel hingegen so bedient, dass er wortlos in der Kabine verschwand.
Die Statistik des Spiels
Würzburger FV – SpVgg Bayern Hof 4:2 (0:0)
Würzburg: Grunz – Ganzinger, Schäffer, Drösler, Kutz – Dellinger (73. Heck), Dees, Zehner, Hofmann – Weimer (76. Fischer), Heim (90.+4 Schmidt).
Hof: Schall – Fleischer, Biermeier, Ichim, Hacker – Knoll, Kura, Schraps, Sturm (64. Krauß) – Brandt (75. K. Gezer), Bucksch (59. Stock).
Tore: 1:0 Biermeier (56./ET), 1:1 Sturm (57.), 2:1 Weimer (61.), 2:2 Brandt (69.), 3:2 Kutz (84.), 4:2 Hofmann (90.+2).
Schiedsrichter: Arnold (Waldberg).
Bes. Vorkommnis: Schraps (Hof) vergibt Foulelfmeter (74.).
Zuschauer: 304.
ONLINE-TIPP
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zur Info - seit dieser Spielzeit darf kein Spieler der 5 oder mehr Einsätze in der 1. Herrenmannschaft gespielt hat in der Relegation eingesetzt werden.
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