„Bis zur endgültigen Klärung des Falls ist der Spieler suspendiert. Sollten sich die Vorwürfe als wahr herausstellen, können wir uns keine weitere Zusammenarbeit vorstellen“, sagte ein merklich zerknirschter Kickers-Vorstandsvorsitzender Michael Schlagbauer in einer ersten Stellungnahme gegenüber dieser Zeitung und betonte im gleichem Atemzug sehr deutlich, „dass nicht gegen uns als Verein ermittelt wird, sondern gegen einen Spieler. Nichts desto trotz werden wir alles dafür tun, um Licht ins Dunkel zu bringen.“
Dabei sei es ganz wichtig, so Schlagbauer, dass der in Untersuchungshaft sitzende Verdächtigte zu der Zeit, in der die betreffenden Partien manipuliert worden sein sollen, nicht bei den Kickers gespielt habe. Deutschlandweit sollen nach Angaben der ermittelnden Staatsanwaltschaft in Bochum acht Oberliga-Partien von dem Wett-Skandal betroffen sein. Die Würzburger waren im Sommer aus der Bayernliga abgestiegen, erst danach wechselte der am Donnerstagabend inhaftierte Akteur, der auch schon beim FC Schweinfurt 05, dem SV Elversberg und dem TV Hardheim gespielt hat, zu den Rothosen.
Kontakt zum Bayerischen Fußball-Verband
Dass Schlagbauer und die Führungsspitze des Klubs vom Dallenberg um Aufklärung bemüht sind und größeren Schaden von ihrem Verein fern halten wollen, dokumentiert die Tatsache, dass die Kickers umgehend nach Bekanntwerden der Festnahme am Donnerstagabend den Bayerischen Fußball-Verband (BFV) informiert hatten. „Die Kickers und unser Geschäftsführer Jürgen Igelspacher sind im Kontakt. Beide Seiten sind um eine rasche Klärung sehr bemüht“, bestätigte BFV-Präsident Rainer Koch am Rande seiner Mosambik-Reise gegenüber dieser Zeitung. Igelsbacher teilte indes mit, „dass wir zum jetzigen Zeitpunkt weder wissen, ob Spiele in unseren bayerischen Amateurklassen in den Ermittlungen eine Rolle spielen, noch ist uns bekannt, welche Personen wie in den Skandal verwickelt sind.“
Während der Kickers-Spieler am Donnerstagabend in seiner Schweinfurter Wohnung festgenommen worden ist, ermittelte die Polizei auch im Kickers-Stadion am Dallenberg, wie Schlagbauer bestätigte: „Die Polizei war da und wollte den Spind des Spielers durchsuchen. Bei uns aber gibt es für Spieler keine eigenen Schränke.“