Nach elf Saisonspielen in der 3. Liga ist Torsten Ziegner am Dallenberg schon wieder Geschichte. Bis zum Auswärtsspiel der Würzburger Kickers am 17. Oktober bei Viktoria Köln wollen die Verantwortlichen einen neuen Cheftrainer präsentieren. Das Duo Dieter Wirsching und Sebastian Neumann - keiner der beiden verfügt über die notwendige Fußballlehrerlizenz - soll lediglich übergangsweise als Lösung dienen. Noch ist unklar, wer die Nachfolge Ziegners antreten soll. Welche Kandidaten stehen zur Auswahl? Ein Überblick.
Tomas Oral
Als gebürtiger Ochsenfurter kursiert sein Name schnell, wenn der Trainerposten am Dallenberg vakant ist. Tatsächlich ist der 48-Jährige derzeit ohne Arbeitgeber. Fakt ist aber auch, dass Oral in Sachen Fußball nur wenig Bezug zu seiner Heimat hat. Als Spieler war er meist eher in Richtung Hessen unterwegs, als Trainer zuletzt beim Zweitligisten FC Ingolstadt. Davor trainierte Oral den Karlsruher SC und beim FSV Frankfurt. Die erforderliche Uefa-Pro-Lizenz hat er deshalb logischerweise. Er dürfte sicherlich eine Option sein.
Markus Kauczinski
Nach 16 Monaten als Trainer des da noch Drittligisten Dynamo Dresden war für ihn Schluss in der sächsischen Landeshauptstadt. Vier verlorene Spiele in Folge kosteten Kauczinski im Rennen um den Aufstieg in die Zweite Liga im April den Job - diese Mission brachte sein Nachfolger Alexander Schmidt erfolgreich über die Bühne. Derzeit ist der 51-Jährige vereinslos. Ob der gebürtige Gelsenkirchener, der zuvor beim FC St. Pauli, dem FC Ingolstadt und davor über vier Jahre beim Karlsruher SC den Hut auf hatte, für die Mission bei den Kickers zu gewinnen wäre?
Boris Schommers
Seit inzwischen über einem Jahr ist der 42-Jährige ohne Verein. Letzte Arbeitsstelle: 1. FC Kaiserslautern, der nach einem Intermezzo mit Jeff Saibene nun den Ex-Würzburger Marco Antwerpen an der Seitenlinie stehen hat. Bekannter dürfte Schommers durch sein Engagement beim Club sein: Den 1. FC Nürnberg betreute der gebürtige Leverkusener zunächst als Co-Trainer, ehe er für 13 Punktspiele als Chef an der Seitenlinie stand. Zumindest mit Franken kennt er sich also aus.
Ismail Atalan
Es wäre eine dieser Geschichten, würde die Wahl auf den 41-jährigen Deutschtürken fallen. Denn Atalan war es, der bereits im Februar vergangenen Jahres beim Halleschen FC auf Torsten Ziegner folgte. Erfolgreich war sein Engagement beim HFC nicht, nach nur fünf Partien musste auch er wieder gehen. Zuletzt wurde Atalan, der davor bei den SF Lotte und dem VfL Bochum arbeitete, mit Fenerbahce Istanbul in Verbindung gebracht. Dort fiel die Entscheidung aber auf Vitor Pereira, der 2017 bei den Münchner Löwen an der Seitenlinie stand. Verfügbar wäre Atalan also.
Dirk Schuster
Weil er sich mit Vereinsboss Helge Leonhardt verworfen hatte, endete im Mai die Beziehung zwischen Schuster und Erzgebirge Aue. Zwei Mal hatte der 53-Jährige den Klassenerhalt mit dem Zweitligisten geschafft, eine weitere Saison sollte nicht mehr dazukommen. Seither ist der gebürtige Chemnitzer ohne Verein, brennt aber auf eine neue Aufgabe. Schuster war am Dallenberg schon einmal im Gespräch, als potenzieller Nachfolger für Bernd Hollerbach. Damals soll es am geforderten Gehalt gescheitert sein. Und auch heute dürfte Schuster eher auf Engagements bei größeren Klubs schielen.
Jens Keller
Das wohl bekannteste Gesicht dieser Liste. War zuletzt für den 1. FC Nürnberg tätig, wo sein Engagement im Sommer letzten Jahres nach einer unterirdischen Saison endete - aber noch vor den entscheidenden Relegationsspielen um den Klassenerhalt. Den schaffte der Club mit Hängen und Würgen gegen Ingolstadt, die Leitung übernahmen Michael Wiesinger und Marek Mintal. Seitdem hat Keller noch keine neue Anstellung gefunden.
Maik Walpurgis
Seit inzwischen mehr als zweieinhalb Jahren ist der 47-Jährige von der Bildfläche verschwunden. Im Februar 2019 musste Walpurgis nach 20 Spielen als Cheftrainer der SG Dynamo Dresden seine Sachen packen. Ob er in den Überlegungen der Verantwortlichen in Würzburg eine Rolle spielt?
Ralf Santelli
Es wäre nicht die erste Berufung des NLZ-Chefcoaches zu den Profis. Bereits nach der Entlassung von Bernhard Trares übernahm der 53-Jährige mit kalabresischen Wurzeln als Kickers-Trainer in der Schlussphase der abgelaufenen Zweitligasaison. Auch wenn der Klassenerhalt unter ihm nicht gelang, ist Santelli sicherlich auch in der jetzigen Situation eine ernsthafte Option - wenn auch nur als Interimslösung bis zur Winterpause. Mit ihm als Ziegner-Nachfolger hätte die Chefetage Zeit, den neuen Trainer auszusuchen. Befugt zu dieser Aufgabe wäre er: Santelli ist der einzige im Verein, der den erforderlichen Trainerschein besitzt.
Bitte wartet nicht bis die Länderspiel Pause vorüber ist.
Feststeht: Nichts kommt so teuer wie ein Abstieg in den Amateurfußball. (Eine Erholung des Vereins in der Regional-Liga scheint aussichtslos, ebenso ein erneuter Aufstieg!)
Also kann die richtige Lösung jetzt nur sein: Profis, wirkliche Profis holen, die sich einen Namen im Abstiegskampf gemacht haben. Nur so besteht eine Chance auf den Klassenerhalt.
Experimente gab es am Dallenberg mehr als genügend!
FWK: Der Profifußball sagt leise servus...
FWK: Der Profifußball sagt leise servus...
Undenkbar für Würzburg
Kauczinski verfügt über reichlich Zweitliga-Erfahrung,Santelli kennt die Mannschaft u.den Verein.
Dirk Schuster ist zu teuer, Jens Keller hat für mich Null Austrahlung... ein immer ernster,grüblerischerTrainer....für eine Aufbruchstimmung taugt der nicht...außerdem nur wenig erfolgreich.
Oral ,auch wenn er ein Ochsenfurter ist,würde ich nicht verpflichten.er mag vielleicht als Trainer ganz brauchbar sein... wäre aber nicht gut für das Vereinsimage der Kickers... seine Aussendarstellung ist oft sehr zweifelhaft... in den sozialen Online-Medien gilt er unter Fussballfans meist als der unsympathischte Trainer überhaupt.
Sie scheinen ja Sachverstand zu besitzen: Wen würden Sie denn vorschlagen?
Vorschlag :
Kickersgelände Wohnhäuser oder P+R Parkplatz