
Für den FC Bayern München endete die Reise zum Auswärtsspiel in der Fußball-Champions League nach Barcelona Ende Oktober des vergangenen Jahres ob der 1:4-Niederlage mit einer herben Enttäuschung. Mehr Grund zur Freude hatten da, unabhängig vom Ausgang des Spiels, zwei Mitglieder des Bayern-Fanclubs "Höchberg 94", die die Partie vor Ort verfolgten. Nicht zum ersten Mal waren Benedikt Fiederling und Florian Holstein an diesem Oktober-Abend gemeinsam auf Tour, um ihren Lieblings-Klub zu unterstützen.
Fiederling, Fußball-Abteilungsleiter des Kreisligisten SV Waldbrunn, und Holstein, der aktuelle Co-Spielertrainer des Kreisklassisten SV Maidbronn, kennen und schätzen sich aus zahlreichen gemeinsamen Reisen mit dem Bayern-Fanclub. Und da sich die Waldbrunner Fußballer auf Trainersuche befanden, lag es nahe, sich über eine künftige Zusammenarbeit auszutauschen.
Zwar sei diese nicht in der katalanischen Metropole besiegelt worden – auch davor und danach fanden Gespräche statt – thematisiert wurde die Sache in Barcelona aber durchaus, was beiden Seiten die Bestätigung geliefert habe, "dass es gut passt", wie Benedikt Fiederling im Gespräch mit dieser Redaktion erklärt. Nun gaben die Waldbrunner per Pressemitteilung bekannt, dass Florian Holstein zur Saison 2025/26 bei ihnen als Spielertrainer einsteigt.
Sebastian Kemmerzell hat seinen Rückzug frühzeitig angekündigt
Der 28-Jährige löst im Sommer den aktuellen Coach Sebastian Kemmerzell ab, der frühzeitig angekündigt hatte, seinen Posten beim derzeit Tabellensechsten der Kreisliga Würzburg 2 nach einer Saison aus familiären Gründen wieder aufzugeben.
Holstein wird die Mannschaft gleichberechtigt mit Alexander Bach betreuen, der ebenfalls als Spielertrainer agiert und im Duo mit Kemmerzell auch jetzt schon für das Team verantwortlich ist. "Wenn man sich unser Torverhältnis anschaut, wird schnell klar, dass wir in der Offensive Nachholbedarf haben", weiß Fiederling angesichts von im bisherigen Saisonverlauf nur 28 erzielten Toren – der drittschwächste Wert der Liga –, wo der künftige Coach weiterhelfen soll.
Als gelernter Stürmer sei Holstein "die perfekte Ergänzung auf dem Platz". "Eine verbesserte Torausbeute" wünscht sich der Verein daher unter anderem durch die Verpflichtung des früheren Jugend-Spielers des Würzburger FV und der Würzburger Kickers.
Der Aufstieg ist aktuell kein ausgewiesenes Ziel
Der Hoffnungsträger selbst nimmt die Herausforderung gerne an: "Ich werde sicher nicht der Heilsbringer sein, glaube aber schon, dass ich der Mannschaft weiterhelfen kann", sagt Holstein, der beim SV Maidbronn zur Winterpause bei sieben Saisontoren steht, dort mittlerweile aber auch als defensiver Mittelfeldspieler agiert. Er sei überrascht über die Probleme, die die Waldbrunner Mannschaft im Spiel nach vorne habe. Für ihn sei es aber gerade deshalb reizvoll, "das Offensivspiel zu beleben".
Das ist aber Zukunftsmusik. Zunächst einmal will der SV Waldbrunn eine erfolgreiche zweite Saisonhälfte hinlegen. Fünf Zähler trennen das Team, dessen Prunkstück mit nur 22 Gegentreffern die Defensive ist, in der Kreisliga 2 derzeit vom dritten Tabellenplatz, der zur Teilnahme an der Bezirksliga-Relegation berechtigt. "Tabellarisch ist noch alles möglich. Es wird darauf ankommen, wie wir nach der Winterpause starten", hat Abteilungsleiter Fiederling die vorderen Plätze im Blick. "Im Hinterkopf" habe man die Bezirksliga, auch mittelfristig, auf jeden Fall, der Aufstieg sei aber "kein ausgewiesenes Ziel".
Auch bei der zweiten Mannschaft, die aktuell Tabellenvierter in der A-Klasse Würzburg 4 ist, kündigt der Verein derweil eine personelle Veränderung zur nächsten Saison an. Während Frederik Lanny Co-Trainer der Reserve bleibe, werde Cheftrainer Jonas Wander seine Laufbahn als Spieler und Trainer beenden. Man arbeite derzeit noch an einer "internen Lösung zur Vervollständigung des Trainerteams".