Endlich (wieder) mehr Sport treiben. Weniger Alkohol. Weniger Fleisch und Wurst. Mehr Gemüse und ökologisch sauber gefangener Fisch. Häufiger Zahnseide verwenden. Zum Ökostrom-Anbieter wechseln. Keine Plastiktüten mehr. Mehr Zeit für die Verwandtschaft – oder weniger (je nachdem!). Mehr sparen. Schulden abbauen. Etwas Neues lernen. Endlich zur Vorsorgeuntersuchung. Weniger Handy und Internet. Mehr lesen. Weniger fernsehen. Vorsätze fürs neue Jahr können so quietschbunt sein wie ein von Hundertwasser gemalter Regenbogen. Tja, und was nimmt sich Basketball-Bundesligist s.Oliver Würzburg nun vor fürs kommende Jahr?
Achte Niederlage im zwölften Spiel
Gute oder gut gemeinte Vorhaben sind ja auch dazu da, das Leben ein bisschen umzukrempeln und es besser zu machen. Neues Jahr, neues Glück! Das können die Baskets gebrauchen. Die 78:88 (37:36)-Niederlage am Sonntagnachmittag gegen die EWE Baskets Oldenburg war im zwölften Saisonspiel der achte Misserfolg, und nach einem Drittel der Saison sind die Würzburger Baskets drei Siege vom als Saisonvorsatz ausgegebenen letzten Play-off-Rang entfernt – als Dreizehnter aber eben inzwischen auch wieder nur einen Erfolg vom ersten Abstiegsrang. „Es ist ja wie in den letzten Jahren“, meinte Würzburgs Trainer Denis Wucherer, „als es ja auch oft sehr lange eng war zwischen Platz sechs und 16.“
Die letzten drei Minuten
Dabei hatten sich die Baskets so viel vorgenommen vor der letzten Partie des Jahres in der ausverkauften s.Oliver Arena. Wollten anknüpfen an die erste Hälfte ihrer Partie am zweiten Weihnachtsfeiertag, als sie in München dem im nationalen und internationalen Dauereinsatz befindlichen Bundesliga-Dominator ordentlich Paroli geboten hatten. Aber wie das so ist mit gut gemeinten Vorsätzen: Nur die wenigsten halten sie dann wirklich auf Dauer ein. Weshalb es ja auch Menschen geben soll, die sich sicherheitshalber erst gar keine vornehmen.
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Die Baskets jedenfalls, denen in München schlafmützige drei Minuten nach der Pause das Genick gebrochen hatten, verfolgten ihre Pläne diesmal bis drei Minuten vor Ultimo konsequent. Sie hielten gegen den Tabellendritten nicht nur gut mit, nein, sie dominierten ihn zwischendurch sogar, als sie im zweiten Viertel mal mit acht Zählern Vorsprung führten (31:23) in diesem kurzweiligen und knapp 39 Minuten lang stets spannenden Spiel. „Ich denke, wir haben es über 37 Minuten wirklich gut gemacht“, sagte der mit 13 Punkten erfolgreichste und mal wieder effektivste Baskets-Akteur Xavier Cooks. „Die vermeidbaren Ballverluste in den letzten Angriffen haben uns wehgetan und das Spiel gekostet. Das ist bitter“, analysierte der Australier punktgenau. Wucherer meinte, „wenn du bei deinen sechs letzten Angriffen vier Ballverluste produzierst, dann hast du hinten raus keine Chance, so ein knappes Spiel zu gewinnen.“
Intensiver und couragierter Auftritt
Es war vielleicht zusammen mit der knapp verloren gegangenen Saisonpremiere gegen Bamberg (80:84) der couragierteste, intensivste und beste Liga-Auftritt der Würzburger Korbjäger in dieser Spielzeit – unterm Strich stand trotzdem die fünfte Schlappe im siebten Heimspiel. Und damit bereits eine mehr als in der kompletten vergangenen Runde. „Wir hatten einen guten Matchplan, den wir über weite Phasen auch umgesetzt haben. Wir hätten es verdient gehabt zu gewinnen, aber am Schluss nicht mehr auf den Ball aufgepasst“, meinte Center Gabriel Olaseni, der seine aufsteigende Form der vergangenen Wochen bestätigte. Sein Coach glaubt, dass man solche Steals wie sie die Baskets in der Schlussphase den Niedersachsen erlaubten, „vielleicht manchmal in der U 14 sieht“.
Und woran liegt's? Wucherer meint, an der fehlenden „Cleverness, der Handlungsschnelligkeit und der Antizipation, da müssen wir ehrlich sagen: Das sind offenbar nicht unsere Stärken derzeit.“
Es folgen drei Auswärtsspiele
Also: Was könnten die Baskets sich vornehmen für 2019, um ihren Saisonvorsatz nach den nun folgenden drei Auswärtspartien in Vechta (5.1.), Weißenfels (12.1.) und Crailsheim (19.1.) sowie dem dann folgenden Heimspiel gegen Ludwigsburg (25.1.) nicht schon im Januar beerdigen zu müssen? Sicherlich eine zuverlässigere Wurfquote aus der Ferne, die Ausschläge hat wie eine Sinuskurve (auch gegen Oldenburg lag sie bei schwachen 21 Prozent, nur fünf von 24 Versuchen fanden ihren Weg ins Ziel). Bestimmt auch eine konstantere Abwehrarbeit, die bislang von jämmerlich bis beeindruckend inklusive aller Zwischenstufen reichte. Und womöglich auch die Verpflichtung des einen oder anderen neuen Spielers, weil die Qualität des Kaders – vor allem auch auf den deutschen Positionen – ganz offensichtlich nicht den Ansprüchen genügt, die nötig sind, um unter den besten Acht der Liga zu landen.
Beeindruckende Heimpremiere
„Wir haben einiges vor in den nächsten Wochen“, kündigte Wucherer an: „Die nächsten vier bis sechs sind wichtige Wochen. Dann sieht man, wo unser Weg hingeht und ob wir den Anschluss nach oben hinkriegen.“ Dabei mithelfen soll auch der 18-jährige Joshua Obiesie, der eine sehr gelungene Bundesliga-Heimpremiere aufs Parkett legte. „Es hat Spaß gemacht, trotz der Niederlage“, sagte die offenbar gerne Frohsinn verbreitende Frohnatur. „Mit meinem ersten Heimspiel bin ich zufrieden. Ich bin toll aufgenommen worden, vom Klub, den Mitspielern und heute den Fans. Das war super!“ Wie er in seiner ersten Aktion Oldenburgs Star Rickey Paulding nass machte und in Nowitzki-Manier im Sprung zurückwarf und traf, wie er immer wieder zum Korb zog und so sieben Freiwürfe provozierte, die er allesamt traf, dabei noch drei Vorlagen verteilte – das war erneut bemerkenswert.
Die Hoffnungen ruhen auf einem Talent
Es ist das Ziel der Baskets, das Talent, das auch noch für die Internationalen Basketball Akademie München in der Nachwuchsbundesliga und in der Regionalliga für den MTV Schwabing aufläuft, „mehr bei uns zu haben“, wie Wucherer sagt. „Er kann Dinge, die andere bei uns nicht können. Deshalb wollen wir den Jungen aufbauen und wenn es terminlich passt gerne auch in der Bundesliga häufiger spielen lassen.“
Das jedenfalls ist mal ein Vorsatz, der die Baskets-Anhänger erfreuen darf. Wie bei allen Vorsätzen freilich gilt: Erst die Zukunft wird zeigen, ob er auch nachhaltig eingehalten werden kann.
Mitarbeit: Stefan Mantel
wollen Sie es sich nicht zum guten Vorsatz für 2019 machen, den seit Jahr(zehnt)en bewährten und anerkannten Stefan Mantel wieder alleinig die Artikel zu den Spielen der Würzburger Basketballer schreiben zu lassen?
Zum wiederholten Mal enthält ein Spielbericht zu s.Oliver Würzburg weniger als 50% Fakten zum Spiel. Dabei hätte es gerade zu diesem spannenden Spiel so viele Punkte gegeben,die man den geneigten Leser hätte näher bringen bzw. hinterfragen können wie z.B. die Nichtberücksichtigung von Perry Ellis, die von Coach Wucherer gewählte „interessante“ Aufstellung in den letzten 2 Minuten, die auf beiden Seiten fragwürdigen Pfiffe der Schiedsrichter.
Stattdessen wird gefühlt ein Fünftel des Artikels mit dem Thema „Vorsätze“ verschwendet und nochmal auf auf das schon ausführlich durchgekaute Spiel in München eingegangen.
Herr Brandstetter ist sicherlich ein begabter Journalist- aber vielleicht wäre sein Talent im Kulturressort doch besser aufgehoben.