Mit bewusst hohen, doch ebenso erreichbaren Zielen starten die Wasserballer vom SV Würzburg 05 an diesem Wochenende, 12. und 13. Oktober, mit zwei Heimspielen in die neue Bundesliga-Saison. Im heimischen Wolfgang-Adami-Bad treten die Nullfünfer gegen die SG Stadtwerke München (Samstag, 16.30 Uhr) und gegen den SV Krefeld (Sonntag, 14 Uhr) an.
Kaum verändert hat sich der Würzburger Kader im Vergleich zur vergangenen Saison. "Das ist eher ungewöhnlich im Wasserball", erklärt Abteilungsleiter Matthias Försch, der die Nullfünfer auch in dieser Saison zusammen mit Iñaki Urkiaga trainiert.
Kader kaum verändert
Nur der ungarische Flügelspieler Máté Való hat den Verein während der Sommerpause verlassen. Dem steht mit Finn Grosse vom amtierenden deutschen Meister Waspo Hannover ein Neuzugang gegenüber. Der 20-Jährige hat sich dazu entschieden, in Würzburg zu studieren, sodass er beim SV 05 die Möglichkeit hat, nebenher weiterhin Wasserball zu spielen.
"Wir haben im Kern eine Gruppe erfahrener Spieler, dazu unsere Nachwuchsspieler und ein paar junge Spieler aus dem Ausland, die hier studieren oder arbeiten", beschreibt Försch die 20 Mann starke Würzburger Mannschaft. "Und Iñaki. Er ist eine Gruppe für sich", scherzt er mit seinem Partner. Aufgrund des größeren Kaders sei die Intensität im Training höher. An Spieltagen müsse auch mal der eine oder andere aussetzen, da nur 13 Mann im Aufgebot stehen könnten. "Das tut uns gut", stellten beide während der Vorbereitung fest.
"Wir haben die Mannschaft in der vergangenen Saison bereits strukturell verändert. Es sind alles Jungs, die von Jahr zu Jahr nur besser werden können", sieht Försch eine große Perspektive in der aktuellen Mannschaft, die fünf Junioren-Nationalspieler zählt.
Bundesliga als Perspektive
"Der Sprung von der Jugend in die Bundesliga ist brutal groß. Wir können nicht alle auf einmal reinwerfen. An diesem Wochenende werden wir beispielsweise mit zwei 16-Jährigen spielen", sagt Försch. Die jungen Spieler würden langsam ans Niveau herangeführt und müssten sich erst daran gewöhnen. "Wir wollen für unseren Wasserball-Nachwuchs die Möglichkeiten bieten, dass auch sie später in der Bundesliga spielen können. In den nächsten Jahren rücken viele, die jetzt 13, 14 Jahre alt sind, nach. Diese Perspektive wollen wir ihnen bieten", blickt Urkiaga voraus.
Während das Team steht, geht die Suche nach einem neuen Trainer zumindest im Hintergrund weiter. Försch und Urkiaga müssen selbst lachen, ehe sie auf die Frage antworten, warum sie diese Aufgabe einmal mehr übernommen haben.
In der vergangenen Saison hatten sich die Würzburger nach einem externen Trainer umgeschaut. Weil es zwischen dem Rumänen George Mihalache und Mannschaft nicht harmonierte, trennte sich der Klub noch während der vergangenen Saison von ihm.
Trainer muss passen
"Wir haben hohe Anforderungen, sind aber zugleich keine Profis. Jemanden zu finden, der zu uns passt und für uns bezahlbar ist, ist uns nicht gelungen", erklärt Försch. "Wir suchen weiter, werden aber keine schnelle Entscheidung treffen. Wir betreiben den Sport als Amateure, zwar sehr professionell, aber vor allem sind wir aus Liebe zum Sport und zum Team hier, nicht um Erfolg um jeden Preis zu haben. Da gehören Stimmung und Spaß dazu."
"Unser Ziel ist es, in unserer Gruppe unter die ersten drei Mannschaften zu kommen", geben Försch und Urkiaga als Saisonziel aus. "Dadurch hätten wir die Chance, unter die besten acht Teams zu kommen." Die Vorrunde wird in den Gruppen A und B, mit jeweils acht Teams, aufgeteilt nach der Platzierung der vergangenen Saison, im Jeder-gegen-jeden-Modus mit Hin- und Rückspiel ausgetragen (14 Spiele).
Der Letzte von Gruppe A und der Erste von Gruppe B tauschen anschließend ihre Plätze, sodass der B-Erste an den Play-offs um die Meisterschaft teilnimmt (Plätze 1 bis 8). Der Zweite und Dritte von Gruppe B treten in einer Relegation gegen den Sechsten und Siebten von Gruppe A an. Die beiden Sieger nehmen ebenfalls an den Meisterschafts-Play-offs teil.
Der Letzte von Gruppe A, die Verlierer der Relegation sowie die restlichen Teams aus Gruppe B spielen in einer weiteren Play-off-Runde um den Klassenerhalt (Plätze 9 bis 16). Der Vorletzte (15.) kämpft in einem Turnier mit den Zweitliga-Meistern um einen Platz in der Bundesliga. Der Letzte (16.) steigt direkt in die zweite Liga ab.