Bernd Hollerbach hat einen neuen Arbeitgeber. Der 49-Jährige einstige Trainer und Sportdirektor der Würzburger Kickers wurde in dieser Woche als neuer Coach beim belgischen Erstligisten Royal Ecxel Mouscron vorgestellt. Grund genug zu schauen, was mit seinen Ex-Schützlingen geworden ist. Ein Überblick über den Zweitliga-Kader der Kickers aus der Saison 2016/17:
Tor
Jörg Siebenhandl: Der Österreicher ist auch im zweiten Jahr die unumstrittene Nummer eins bei Erstligist Sturm Graz. Nach zwei Länderspielen im Jahr 2018 gegen Luxemburg und gegen Deutschland wurde er aber von Teamchef Franco Foda nicht mehr nominiert.
Dominik Brunnhübner: Hütet bereits im zweiten Jahr das Tor beim mittelfränkischen Amateurklub SC Großschwarzenlohe, mit dem er heuer den Klassenerhalt in der Landesliga schaffte.
Robert Wulnikowski: Als als Torwarttrainer noch immer einer der Publikumslieblinge am Würzburger Dallenberg.
Abwehr
David Pisot: Als Kapitän maßgeblich am Zweitliga-Aufstieg des Karlsruher SC beteiligt. Mit 31 Jahren noch immer ein Dauerbrenner. Stand als Innenverteidiger in sämtlichen 38 Saisonpartien über die volle Distanz auf dem Feld.
Clemens Schoppenhauer: Auch er war nach seinem Wechsel vom FC St. Pauli zum VfR Aalen in der Winterpause schnell Kapitän. Konnte den Abstieg der Schwaben aber nicht verhindern. In der Regionalliga ist sein Vertrag nicht gültig. Er bleibt aber Drittligist. Schoppenhauer hat am Freitag einen Vertrag bei Aufsteiger Chemnitzer FC unterschrieben.
Sebastian Neumann: Der Vertrag des einstigen Kickers-Kapitäns in Duisburg ist indes auch in der Dritten Liga gültig. In der abgelaufenen Saison kam Neumann nur zu acht Zweitliga-Einsätzen. Eine Hüftverletzung zwang ihn zum Zuschauen
Frank Uzelac: Für ihn hat sich der Wechsel zu Regionalligist SV Babelsberg gelohnt. Uzelac spielte bei den Potsdamern eine starke Saison und steht nun offenbar wieder auf dem Sprung in eine höhere Klasse.
Junior Diaz: Absolvierte in seinem Heimatland Costa Rica für den Erstliga-Vierten im abgelaufenen Spieljahr immerhin noch 30 Partien. Wie es nun weitergeht, ist unklar. Sein Vertrag endet am 30. Juni.
Peter Kurzweg: Der einzige Spieler aus Zweitliga-Zeiten, der aktuell für die Kickers spielt. Allerdings kickt er nur auf Leihbasis für die Rothosen. Bis 2020 steht er bei Union Berlin unter Vertrag. Der Erstliga-Relegant hat also ein gehöriges Wörtchen bei der Zukunftsplanung mitzusprechen.
Sascha Traut: Wird den VfR Aalen nach dem Abstieg in die Regionalliga verlassen.
Mittelfeld
Anastasios Lagos: Der Grieche, der in Würzburg überhaupt nicht zurechtkam, kickt inzwischen auf Zypern für den Erstligisten Ermis Arradippou.
Richard Weil: Kam beim FC Magdeburg in der zweiten Liga zuletzt nicht mehr oft zum Zug. Verabschiedete sich bereits via Instagram von den Magdeburger Fans. Derzeit vertragslos.
Lukas Fröde: Nach dem Abstieg aus der zweiten Bundesliga ist ein Vertrag beim MSV Duisburg nicht mehr gültig. Einen neuen Vertrag zu niedrigeren Bezügen will er laut Zeitungsberichten nicht unterzeichnen. Wird den MSV verlassen.
Tobias Schröck: Hatte in dieser Saison beim Zweitligisten FC Ingolstadt oft mit Muskelverletzungen zu kämpfen. Zuletzt bei der zweiten Mannschaft in der Regionalliga eingesetzt.
Royal-Dominique Fennell: Einer von drei Ex-Kickers-Akteuren im Kader von Drittliga-Absteiger VfR Aalen. Auch er verlässt nun den Klub, auch bei ihm ist noch nicht bekannt wohin.
Emanuel Taffertshofer: Nach einer schwierigen Saison in Sandhausen am Ende obenauf. In den entscheidenden Spielen am Saisonende in der Startelf, entscheidend am Klassenerhalt beteiligt.
Rico Benatelli: Verabschiedet sich nach zwei Jahren von Dynamo Dresden und trägt in der kommenden Saison das Trikot des FC St. Pauli.
Sebastian Ernst: In der Schlussphase der Saison bremste ihn ein Mittelfußbruch aus. Davor bei Greuther Fürth ein Leistungsträger. Sollte der Zweitligist den zu den Kickers ausgeliehenen Patrick Sontheimer zurückbeordern, wäre er ein Kontrahent um einen Platz im zentralen Mittelfeld.
Ioannis Karsanidis: Brauchte beim Chemnitzer FC eine Weile, um sich zurechtzufinden. Stand beim Meister der Regionalliga Nordost aber an den letzten fünf Spieltagen in der Startelf. Hat bei den Sachsen einen Vertrag bis 2020.
Nejmeddin Daghfous: Nach langer Verletzungspause (Kreuzbandriss) entscheidend an der Rettung des SV Sandhausen beteiligt. Mit einem wichtigen Freistoßtor beim Sieg gegen Dresden. Bereitete auch am letzten Spieltag nach seiner Einwechslung noch ein Tor per Ecke vor. Trotzdem wird, wie der Zweitligisten am Mittwoch bekanntgab, nicht verlängert.
Felix Müller: Steht noch eine Saison beim SV Sandhausen unter Vertrag. Im Zweitliga-Schlussspurt aber nur mit Kurzeinsätzen.
Daniel Nagy: Steht noch eine weitere Saison beim ungarischen Erstligisten Ujpest FC unter Vertrag. In der abgelaufenen Saison erzielte er für den Tabellenfünften in 24 Spielen vier Tore.
Patrick Weihrauch: Blühte bei Zweitligist Arminia Bielefeld unter Neu-Trainer Uwe Neuhaus am Saisonende so richtig auf. Besitzt noch einen Vertrag bis 2020.
Valdet Rama: Nach seinem Engagement in China zunächst ein halbes Jahr ohne Klub, spielte danach acht Mal für den FK Kukesi in Albanien. Wird wohl wechseln wollen.
Sturm
Amir Shapourzadeh: Als Manager in Österreich mit dem FC Flyeralarm Admira Wacker weiter erstklassig. Seine Entscheidung Rainer Geyer vom 1. FC Nürnberg II zu holen, erwies sich als goldrichtig. Shapourzadeh ist der starke Mann beim Klub aus der Nähe von Wien.
Marco Königs: Vier Tore stehen am Saisonende für ihn zu Buche. Fehlte Kickers-Ligariveln Hansa Rostock im Saisonendspurt verletzt.
Elia Soriano: Brach seine Zelte in Polen wieder ab. Der Stürmer wechselt von Korano Kielce (14 Saisontore) in die niederländische Ehrensivision zu VVV Venlo, der wollte Soriano schon vor zwei Jahren verpflichten, nahm dann aber aufgrund der Vertragssituation bei den Kickers davon Abstand. Was ist eigentlich aus dem Ablösestreit um den Deutsch-Italiener geworden? Der Fall liegt noch immer bei der Fifa. Ein Urteil gibt es bis heute nicht, was freilich nicht ungewöhnlich ist.