Manchmal kann ein Spielplan schon kurios sein. Die Bayernliga ist im Sommer kräftig durchgemischt worden. Fünf der 14 Mannschaften sind neu. Und die Waldbüttelbrunner Handballer treffen in den ersten vier Partien tatsächlich gleich auf vier der Auf- und Absteiger. "Für uns macht es das etwas schwierig, weil man diese Gegner nicht so recht einschätzen kann", meint DJK-Trainer Dusan Suchy. An diesem Samstag um 19.30 Uhr erwarten die Sumpfler zu Hause die Drittliga-Reserve des TuS Fürstenfeldbruck. Dann geht es gegen die Absteiger HSC 2000 Coburg II (auswärts) und TV Erlangen-Bruck (daheim).
"Wenn wir vorne dabei sein wollen, dann ist es wichtig, dass wir gut in die Saison starten", sagt Suchy. Die Konkurrenz an der Spitze sei heuer schließlich groß. Neben den beiden Absteigern dürften sich noch die aufstrebenden Günzburger, der TSV Friedberg, die SG Regensburg und womöglich auch HaSpo Bayreuth weit vorne einreihen. "Friedberg und Regensburg haben sich ordentlich verstärkt", berichtet der DJK-Coach. Zu den Oberpfälzern ist unter anderem Konstantin Singwald vom Drittliga-Aufsteiger HSC Bad Neustadt gewechselt.
Jüngstes Torwart-Duo der Liga?
Die Waldbüttelbrunner haben hingegen mit Kapitän Manuel Feitz, Co-Trainer Daniel Boldt und Kreisläufer Bastian Demel drei wichtige Stützen auf und neben dem Spielfeld verloren. Für Luca Orsolic rückt Jens Brückner von der Rimparer Jugend neben Max Feuerbacher zwischen die Pfosten. Damit dürfte die DJK das jüngste Torwart-Duo der Liga haben. Hinzu gesellt sich noch Mark Schöler. Zurückgekehrt ist Matthias Grünert. Der Kreisläufer steigt nach einer einjährigen studienbedingten Pause wieder ins Geschehen ein.
Und dann konnten die Sumpfler noch einen ganz ausgepufften Spieler an Land ziehen: Yannick Bardina. In Lohr ist der Linkshänder einst in Ungnade gefallen. Doch DJK-Sportvorstand Winfried Körner hat den 25-jährigen Luxemburger, der regelmäßig zur Nationalmannschaft eingeladen wird, schon lange auf dem Zettel. "Mit ihm werden wir im Rückraum noch breiter aufgestellt sein, und das eröffnet dem Trainer weitere taktische Varianten", unterstreicht Körner. Unter den Perspektivspielern hat sich in der Vorbereitung vor allem Eigengewächs Simon Rieger weiterentwickelt; er könnte bereits eine Alternative auf Außen sein.
Chaotische Vorbereitung
Insgesamt verliefen die letzten Wochen recht chaotisch, weil die Halle in der Kernzeit mal wieder für mehrere Wochen gesperrt war. "Daher möchte ich mich auch nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, was das Saisonziel angeht. Wir mussten viel improvisieren", sagt Suchy. Doch das letzte Wochenende dürfte die Waldbüttelbrunner für die Umstände entschädigt haben. Da ging es für die Grün-Weißen nach Pilsen, wo zwei ansprechende Testspiele gegen tschechische Zweitligisten anstanden. Am Abend hat man sich dann noch die EHF-Cup-Quali zwischen M.A.T. Pilsen und dem isländischen Vizemeister Haukar Hafnarfjördur live angeschaut.
Bleibt noch die Frage nach dem fünften Liga-Neuling. Das ist Lokalrivale TG Heidingsfeld. In den Würzburger Stadtteil fahren die Waldbüttelbrunner in der Hinrunde am 15. November an einem ungewohnten Wochentag. "An einem Freitag haben wir bislang noch nie gespielt. Dafür mussten scheinbar erst die Heidingsfelder aufsteigen", so Körner. Auch die nunmehr 15. Bayernliga-Saison bringt also noch die eine oder andere Überraschung für die DJK mit sich.
Rückraum: Yannick Bardina, Dominik Dutz, Markus Kirchner, Timo Issing, Jannik Renz, Julian Stumpf, Lukas Tendera.
Kreis: Christian Beißner, Tobias Glöggler, Matthias Grünert.
Außen: Nils Kwiatkowski, Lucas Meyer, Simon Rieger, Felix Wolf.