War das Debüt des neuen Trainers Marco Antwerpen nun ein Mutmacher für die Würzburger Kickers oder nicht? Wer bei Schlusspfiff so von oben aufs Spielfeld blickte, die rot-weißen Akteure da enttäuscht zusammensacken sah, der hatte nach dem 2:2 des Zweitliga-Aufsteigers im Franken-Duell gegen die SpVgg Greuther Fürth einen anderen Eindruck.
Dieses Remis, mit dem Fürther Ausgleich in der Nachspielzeit, es fühlte sich an wie ein weiterer Niederschlag. Auch weil es die entscheidende Ecke gar nicht hätte geben dürfen. Ausgerechnet der spätere Torschütze Maximilian Bauer hatte den Ball nämlich selbst mit dem Kopf ins Toraus gelenkt. "Ärgerlich", war das, wie Kickers-Stürmer Dominic Baumann, der zuvor per Strafstoß das 2:1 (64.) erzielt hatte, feststellte.
Doch sowohl er als auch Antwerpen, übten sich nach der Partie sich darin, nicht mehr allzu lange mit dem Fehler von Schiedsrichter Michael Bacher (Amerang-Kirchensur) aufzuhalten – der Video-Assistent schreitet bei der Frage Eckball oder nicht generell nicht ein. Die Erkenntnis, die Antwerpen nach seiner Kickers-Premiere in den Mittelpunkt stellte: "Wir haben gezeigt, dass wir mithalten können."
Immerhin mussten die Kickers nach zwei Spielen ohne eigenen Treffer zum Auftakt diesmal nicht lange warten, bis das erste Tor dieser Saison endlich fiel. Nicht einmal zwei Minuten waren gespielt, da zirkelte Robert Herrmann - ausgerechnet er, der am vergangene Wochenende in Düsseldorf in der Nachspielzeit einen Straftstoß zum 1:1 vergeben hatte - den Ball wunderschön aus halblinker Position in den Fürther Kasten. Ein perfekter Auftakt für das Antwerpen-Team, das freilich noch in der ersten Halbzeit das (1:1, Branimir Hrgota, 26.) kassierte, nachdem Abwehrchef Douglas zuvor in einem Laufduell hoffnungslos unterlegen war.
Mal früh und aggressiv den Gegner in dessen Hälfte stören, sich dann aber wieder weit an den eigenen Strafraum zurückfallen lassen. Mit diesem Wechselspiel wollten die Kickers die Fürther entnerven. Ein Plan der zumindest teilweise aufging. Auch weil die Fürther keine gute Leistung zeigten. "Ein überschaubares Zweitligaspiel", hatte Gäste-Trainer Stefan Leitl gesehen.
Vier Veränderungen hatte Neu-Trainer Antwerpen an der Kickers Startelf vorgenommen, die auffälligste: Statt Ex-Kapitän Daniel Hägele rückte Hendrik Hansen in die Innenverteidigung. "Seine Kopfballstärke" nannte Antwerpen als Argument. Vieles sei "eine Frage der Zeit", sagte der Rothosen-Coach. Aber schon an diesem Sonntag habe er "viele Dinge gesehen, die wir im Training so erarbeitet haben."
Fünf Tage ist Antwerpen nun der neue Trainer. Fünf Tage, die auch für die Spieler emotional nicht einfach waren. "Wir mussten das als Mannschaft erst einmal verarbeiten", so Angreifer Baumann. Nun gehe es aber darum, sich professionell an die neuen Gegebenheiten anzupassen. "Aber eines will ich noch los werden: Danke, Micha! Ich habe mit ihm ja schon länger zusammengearbeitet", so Baumann über Ex-Coach Schiele.
Fischer Sauer und Magath,das höchst unprovessionell gehändelt haben. Wenn Antwerpen die Klasse erhalten kann, wurde alles richtig gemacht, abgesehen von den unschönen Umständen!!