Zehn Akteure haben Fußball-Drittligist FC Würzburger Kickers in diesem Sommer verlassen. Vor dem Heimspiel gegen den Halleschen FC an diesem Samstag (14 Uhr) haben wir geschaut, wie es ihnen bei ihren neuen Klubs ergeht.
Jannis Nikolaou (Dynamo Dresden)
Unter dem neuen Trainer Maik Walpurgis muss der Mittelfeldspieler um seinen Stammplatz beim Zweitligisten kämpfen. Als Uwe Neuhaus noch bei den Sachsen das Sagen hatte, schien sich der 25-Jährige auf Anhieb durchsetzen zu können. Sechsmal stand er in den ersten neun Spielen in der Startelf. Beim Ostderby gegen Magdeburg musste er dann aber zuschauen. Auch wenn Nikolaou – wegen verletzungsbedingter Ausfälle – zuletzt gegen Aue wieder anfangen durfte, scheint ein anderer Ex-Würzburger, nämlich Rico Benatelli, der bereits 2017 nach Dresden gewechselt war, beim neuen Trainer bessere Karten zu haben.
Felix Müller (SV Sandhausen)
Der Offensivspieler könnte vom Trainerwechsel beim SV Sandhausen profitieren. Der neue Coach Uwe Koschinat, bislang bei Fortuna Köln angestellt, hält große Stücke auf ihn. „Ich kenne Müller als guten Eckenschützen aus Würzburg“, wird Koschinat im „Kicker“ zitiert. Nach der starken Vorstellung beim Debüt des neuen Übungsleiters – Sandhausen siegte 4:0 gegen Ingolstadt, Müller bereitete einen Treffer vor – scheint der 25-Jährige auf der linken Außenbahn gesetzt zu sein. Unter Koschinats Vorgänger Kenan Kocak war Müller nach vier Teilzeit-Einsätzen zu Zweitligasaisonbeginn nicht mehr zum Zug gekommen.
Wolfgang Hesl (1. FC Kaiserslautern)
Als Zweitliga-Absteiger Kaiserslautern den gebürtigen Oberpfälzer verpflichtete, war der Ex-Erstliga-Keeper als Nummer drei vorgesehen. Doch dann verletzte sich die Nummer eins Jan-Ole Sievers und plötzlich schlug Hesels Stunde. An den letzten fünf Drittliga-Spieltagen hütete Hesl das Lauterer Tor. Die Pfälzer kassierten mit Hesl nur noch eine Niederlage, feierten drei Siege. Der 31-Jährige zeigte starke Leistungen (Kicker-Notenschnitt 2,9) und trug in den letzten vier Spielen auch die Kapitänsbinde.
Marco Königs (Hansa Rostock)
„Es ist mein Ziel, wieder zweistellig zu treffen“, sagte Königs über sein Saisonziel bei Hansa Rostock. Okay, davon ist er noch ein Stück entfernt. Aber mit drei Treffern hat er in zwölf Spielen („Kicker“-Notenschnitt 2,96) für Hansa schon mehr Ligatore erzielt als bei den Kickers in zwei Jahren. Hinzu kamen noch vier Torvorlagen. Im Spiel gegen seinen Ex-Klub gab's für Königs freilich nur eines zu holen: seine bislang einzige Gelbe Karte in dieser Saison. „Mir fehlen die Worte“, sagte er nach der 0:4-Niederlage.
Sebastian Neumann (MSV Duisburg)
Kapitän, Abwehrchef, Führungsfigur – Neumann war zwei Jahre lang in Würzburg unumstritten. Nach seinem Wechsel nach Duisburg muss der 27-Jährige sich seinen Status neu erkämpfen. Nach sieben Zweitliga-Partien („Kicker“-Notenschnitt 3,86) verlor er seinen Stammplatz. Unter dem neuen Trainer Torsten Lieberknecht kam er bislang nur zehn Minuten zum Einsatz. Derzeit fällt Neumann allerdings auch wegen Hüftproblemen aus.
Emanuel Taffertshofer (SV Sandhausen)
Die Kickers hätten den Mittelfeldspieler gerne behalten. Aber der 23-Jährige wollte sein Glück in der zweiten Bundesliga versuchen. Dort kommt der gebürtige Oberbayer bislang überhaupt nicht zum Zug. Nicht eine Sekunde stand er in einem Ligaspiel auf dem Platz. Daran änderte sich auch nach dem Ausfall des Ex-Würzburgers Nejmeddin Daghfous (Kreuzbandriss) nichts. Lediglich im DFB-Pokal-Erstrundenspiel durfte er beim 6:0 gegen Oberhausen für neun Minuten ran.
Björn Jopek (Hallescher FC)
Der Mittelfeldmann würde an diesem Samstag in Würzburg gerne beweisen, was er kann. Trainer Michael Schiele hatte ihn bei den Kickers schnell aussortiert. In dieser Saison stand er in allen Drittliga-Partien für den HFC auf dem Feld, erzielte beim 2:1 gegen Cottbus den Siegtreffer. Allerdings bestritt Jopek dabei kein Spiel über die volle Distanz. Beim 1:1 gegen Unterhaching wurde er angeschlagen ausgewechselt. Nun könnte es sein, dass er ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub zuschauen müssen.
Joannis Karsanidis (Chemnitzer FC)
Nach fünf Jahren bei den Kickers zog es Karsanidis im Sommer zum sächsischen Drittliga-Absteiger. Bei den Chemnitzern läuft es sportlich richtig rund: 13 Siege aus 13 Spielen. Karsanidis kommt dabei freilich meist nicht über Kurzeinsätze hinaus. Einmal freilich, im Spiel gegen Optik Rathenow (4:0), durfte der 25-Jährige über die volle Distanz ran und erzielte prompt ein Tor.
Franko Uzelac (SV Babelsberg)
In Würzburg gelang dem Sohn von Ex-Kickers Trainer Predrag Uzelac nie der große Durchbruch. Beim Potsdamer Klub, der derzeit auf Platz neun der Regionalliga Nordost platziert ist, ist der 23-Jährige dagegen der Chef in der Abwehr.
Marvin Kleihs (Berliner AK)
Der Rechtsverteidiger bestritt lediglich drei Drittliga-Partien für die Rothosen, war vergangene Rückrunde an Nord-Regionalligist Weiche Flensburg ausgeliehen. Kurz vor Ende der Transferperiode nahm Nordost-Regionalligist Berliner AK den 24-Jährigen unter Vertrag. Beim Liga-Zweiten kam er bislang viermal zum Einsatz.