
Vier Züge in der ersten Viertelstunde. Vielleicht auch fünf. Geschätzt waren es innerhalb der 90 Minuten in der Landesliga-Relegation zwischen dem Baiersdorfer SV und TSV Rottendorf mehr als zwei Dutzend. Das Sportgelände der Gastgeber liegt direkt an der Bahnstrecke von Erlangen nach Bamberg. Und auf der ist viel los.
Der Zug ist für den TSV Rottendorf nach der 2:3 (1:2)-Niederlage im Hinspiel der ersten Runde der Landesliga-Relegation aber noch nicht abgefahren. Weil sich die Rottendorfer beim Bezirksliga-Zweiten der Staffel Mittelfranken Nord ins Spiel kämpften, dürfen sie darauf hoffen, im Rückspiel noch die Weichen für ihre Durchfahrt in Runde zwei zu stellen.
Rottendorfer Mitreisende verpassen die ersten Tore
Wer per Auto oder Bus zur Landesliga-Relegation fuhr, stand angesichts des dichten Feierabendverkehrs erst mal im Stau. So ging es auch dem Rottendorfer Anhang, der erst vorfuhr, als sein TSV bereits mit 0:2 hinten lag. Zwei schnelle Baiersdorfer Tore ließen den Landesliga-16. bereits nach kurzer Zeit einem Rückstand hinterherlaufen.
Ferner hatten die zu spät gekommenen Gäste nichts verpasst, was ihnen noch zu berichten gewesen wäre. Nach einem Freistoß staubte Ian Heller zum frühen 1:0 ab (2.) und nach einer Ecke von Adem Selmani, der in seiner Karriere schon in der Bayernliga für Forchheim und Erlangen-Bruck gekickt hatte, lenkte ein Rottendorfer den Ball ins eigene Tor (12.).
"Wir hatten es zuvor angesprochen, dass der Gegner bei Standards eine gewisse Effektivität hat. Wenn wir diese Situationen nachlässig verteidigen, werden wir dafür bestraft. Das waren zwei vermeidbare Gegentore", räumte Rottendorfs Trainer Martin Lang später ein. Weil die Gastgeber mit ihren folgenden Chancen dagegen fahrlässig umgingen, durfte er feststellen: "Wir sind hier noch mal mit einem blauen Auge davongekommen."
Lange kamen die Rottendorfer in der gegnerischen Hälfte nicht zum Zug, bis Mathis Böhler eine Flanke von links auf den langen Pfosten zog, wo Robin Busch den Ball aus kurzer Entfernung zum Anschluss ins Tor lenkte (34.). Es war das Rottendorfer Lebenszeichen, das der Mannschaft mehr Mut für die zweite Halbzeit gab. "Mit der waren wir nicht unzufrieden, mit der ersten dagegen schon sehr", urteilte der Rottendorfer Trainer.
Ergebnis lässt Rottendorf für das Rückspiel hoffen
Denn nach dem Seitenwechsel waren die Gäste wesentlich aktiver und hielten die Partie fortan offen, kamen gut eine Viertelstunde vor Schluss nach einer Vorlage von Nicolas Schubert sogar zum Ausgleich durch Jannik Fischer (74.). Den bejubelte der mitgereiste Rottendorfer Anhang lautstark, ohne den es bei nur rund 250 Zuschauenden stimmungsmäßig wohl eine triste Veranstaltung geworden wäre. Dass die Gastgeber kurz darauf mit einem Gegentor antworteten, durfte die Rottendorfer ärgern, da sie es erneut nachlässig verteidigt hatten (81.).
"Nichtsdestotrotz ist der Sieg für Baiersdorf verdient. Alle drei Tore, die sie geschossen haben, hätten wir verteidigen können. Aber es waren auch zwei, drei Aktionen dabei, die zwingend zu einem Tor hätten führen müssen", gestand Lang.
"Wenn wir aber das Positive sehen, waren wir vor dem gegnerischen Tor ziemlich effektiv", sagte er und blickte auf das Rückspiel an diesem Sonntag (16 Uhr) voraus: "Es ist noch alles drin. Wir müssen jedoch unbedingt schauen, dass wir es zu Hause in der ersten Viertelstunde besser machen." Nächster fahrplanmäßiger Halt: Rottendorf, Am Grasholz.
Die Statistik des Spiels
1. Runde, Hinspiel (in Baiersdorf)