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Ultimate Frisbee
Warum die Trend-Sportart Ultimate Frisbee keine Schiedsrichter braucht
Seit drei Jahren gibt es eine Ultimate-Frisbee-Abteilung bei der FT Würzburg. An diesem Wochenende richten die Würzburger ein Meisterschaftsturnier aus.
Beim Ultimate Frisbee versuchen zwei Mannschaften, mit einer Frisbee-Scheibe durch Laufen und Passen die Endzone zu erreichen. Selbst wenn die Spielerinnen und Spieler nach der Scheibe springen, versuchen sie auf Kontakt zu verzichten. Das wäre schließlich ein Foul.
Foto: Natalie Dees | Beim Ultimate Frisbee versuchen zwei Mannschaften, mit einer Frisbee-Scheibe durch Laufen und Passen die Endzone zu erreichen.
Natalie Dees
 |  aktualisiert: 13.09.2021 02:37 Uhr

Eine Frisbee-Scheibe werfen und fangen: Das haben viele schon mal im Garten oder am Strand gemacht. Auch Laura Siegmund. Seit fünf Jahren spielt sie nun Ultimate Frisbee. Durch Zufall kam sie zu ihrem Sport: "Eine Freundin und ich warfen Frisbee in der Mittagspause an der Uni. Da hat uns ein Trainer angesprochen, ob wir das nicht mal als Sport ausprobieren möchten."

Damals gab's Frisbee in Würzburg nur als Hochschulsport. "Ich habe vorher überhaupt keinen Sport gemacht", bekennt sie und ließ sich überzeugen: "Obwohl es ein Mannschaftssport ist, lässt es sich auch gut zu zweit trainieren." Erfolge beim Werfen und Fangen stellten sich schnell ein: "Ich habe im Mai angefangen und bereits im August auf Turnieren gespielt."

Passen und Laufen bis zur Endzone

Entstanden ist Ultimate Frisbee vor circa 50 Jahren an US-Unis und wird inzwischen in mehr als 80 Ländern gespielt. Es gilt als eine der am schnellsten wachsenden Teamsportarten weltweit. In Deutschland wird in der Regel sieben gegen sieben auf einem Feld, fast so groß wie ein Fußballplatz, gespielt. An dessen langen Enden befinden sich Endzonen wie beim American Football. Die gilt es durch Passen und Laufen zu erreichen, um zu punkten.

Nur 175 Gramm wiegt das Sportgerät, die Frisbeescheibe. Für einen besseren Grip wird auf dem Rasen mit Stollenschuhen gespielt.
Foto: Natalie Dees | Nur 175 Gramm wiegt das Sportgerät, die Frisbeescheibe. Für einen besseren Grip wird auf dem Rasen mit Stollenschuhen gespielt.

Wer die Scheibe fängt, hat zehn Sekunden, sie weiterzuspielen, darf dabei aber nur einen Sternschritt machen. Alle anderen Spieler bewegen sich frei. Landet ein Pass auf dem Boden, im Aus oder wird vom Gegner gefangen, kann die andere Mannschaft sofort in den Angriff übergehen. Ein Spiel endet nach 15 Punkten oder 90 Minuten.

"Was Ultimate Frisbee so besonders macht, ist die Selbstverwaltung der Spieler. In den Ligen und auf Weltmeisterschaften werden keine Schiedsrichter benötigt. Fair Play steht an oberster Stelle", sagt Thomas Bretschneider, Trainer der Würzburger Mannschaft. Er ist einer von zehn Nationalspielern, die die vor drei Jahren gegründete Abteilung bisher hervorgebracht hat.

Athletisch und technisch anspruchsvoll

Laura Siegmunds Teamkollege Jonas Bauernfeind ist schon seit sieben Jahren dabei. Was ihn fasziniert: "Prinzipiell ist es ein körperloser Sport. Das heißt, Rempeln oder Sperren ist nicht erlaubt. Jede Berührung, die über das zufällige Maß hinausgeht wird, als Foul gewertet." Ultimate Frisbee sei technisch und athletisch anspruchsvoll, aber ohne Härte. Natürlich komme es trotzdem gelegentlich zu Kontakten, zum Beispiel, wenn zwei Spielerinnen oder Spieler gleichzeitig nach der Scheibe springen. Das regeln sie dann untereinander.

Neben Schnelligkeit benötigen Spielerinnen und Spieler vor allem eine gute Fang- und Wurftechnik sowie ein Auge für freie Räume und ihre Mitspielenden.
Foto: Natalie Dees | Neben Schnelligkeit benötigen Spielerinnen und Spieler vor allem eine gute Fang- und Wurftechnik sowie ein Auge für freie Räume und ihre Mitspielenden.

Mit der Frisbee-Scheibe trainiert Laura inzwischen fast täglich. Was ihr besonders bei der FT gefällt: "Das Miteinander im Verein ist uns sehr wichtig." In Würzburg spielen Frauen und Männer in einer Mannschaft. Jedoch gebe es auch reine Frauen- oder Männer-Ligen.

An diesem Wochenende richtet der Deutsche Frisbeesport Verband ein Turnier der Dritten Liga Süd der Männer auf dem Sportgelände in der Mergentheimer Straße aus, informiert Brettschneider. Veranstalter ist die FTW. Sechs Teams treten am Samstag und Sonntag ab 9 Uhr gegeneinander an. Zuschauer seien im Rahmen der "3G-Regel" willkommen.

Zeitplan der Würzburger Spiele

Samstag, 11. September, 9 Uhr: Würzburg gegen Bönnigheim; 13.10 Uhr: Würzburg gegen Schwabing; 16.30 Uhr: Würzburg gegen Gießen.
Sonntag, 12. September, 9 Uhr: Würzburg gegen Augsburg; 13.10 Uhr: Würzburg gegen Regensburg.
Quelle: nade
 
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