zurück
Fußball
Wie die SG Sommerhausen/Winterhausen alles richtig gemacht hat
Groß ist die Vorfreude bei der SG Sommerhausen/Winterhausen auf die neue Runde in der Kreisliga: Die 2019 gegründete Spielgemeinschaft stieg bereits in ihrer ersten Saison als Kreisklassen-Meister auf.
Foto: Heiko Becker | Groß ist die Vorfreude bei der SG Sommerhausen/Winterhausen auf die neue Runde in der Kreisliga: Die 2019 gegründete Spielgemeinschaft stieg bereits in ihrer ersten Saison als Kreisklassen-Meister auf.
Lutz Ziegler
 |  aktualisiert: 08.02.2024 16:25 Uhr

Eine chaotischere Premierenrunde hätte sich die 2019 gegründete SG aus den Nachbarorten Sommer- und Winterhausen wohl kaum vorstellen können, dennoch gehört die Fusionsmannschaft zu den großen Gewinnern im Spielkreis Würzburg. In ihrer ersten Saison als hauptverantwortliche Trainer führte das Duo aus Christian Kohl und Felix Vetter die Truppe zur Meisterschaft in der Kreisklasse Würzburg 1 und damit zum Aufstieg in die Kreisliga.

"In unserer Situation hat man natürlich leicht reden, dennoch denke ich, dass die Entscheidung letztlich gerade wegen der Planungssicherheit die richtige war", erklärt Christian Kohl seine Akzeptanz des Saisonabbruchs inklusive Quotientenregel und fügt an, dass "ein Blick auf die Tabelle zeigt, dass unsere Meisterschaft nicht unverdient ist".

Die Meisterfeier soll natürlich noch nachgeholt werden

Natürlich hätte sich der langjährige Sommerhäuser Torhüter eine finale Entscheidung mit anschließender Feier auf dem Platz gewünscht, die werde aber – sobald es die Umstände gestatten – mit Sicherheit nachgeholt.

Ungebrochen sei die Freude über den großen Wurf ohnehin, gerade weil dieser "absolut nicht erwartet" worden sei. Vor allem für zwei Trainernovizen hätten die Corona-Wirren eine große Herausforderung dargestellt, weshalb Kohl ein besonderes Kompliment an die Mannschaft ausspricht: "Felix' und mein großer Dank gilt den Spielern, die über die ganze Zeit überragend mitgezogen haben." Komplettiert wird der Erfolg durch den Aufstieg der zweiten Mannschaft in die A-Klasse. Deren Trainer Nicolas Leis attestiert Kohl ebenfalls "fantastische Arbeit".

Möglich geworden sei all das nur durch das große Vertrauen, welches das gesamte Umfeld in das anfangs von einigen skeptisch beäugte Projekt und ins Trainerduo gehabt habe. Nun geht es also in die Kreisliga, die Christian Kohl als einen "massiven sportlichen Reiz, sehr stark und für uns mit vielen Derbies superinteressant" bezeichnet.

Beide Vereine spielten schon einmal in der Kreisliga

Für beide Teile der Spielgemeinschaft ist die neue Klasse zudem ein eher ungewohntes Terrain: Sommerhausen spielte dort zuletzt vor 20 Jahren, Winterhausen einmal 1998/99. Ein Ausreißer nach oben soll der Aufstieg aber nicht sein: "Wir wollen etwas Nachhaltiges schaffen", betont Kohl. "Natürlich ist auch die Euphorie da, aber gerade jetzt müssen wir am Ball bleiben, bis der nächste Schwung aus der Jugend kommt."

„Die Jungs haben richtig Bock auf Fußball."
Christian Kohl, Trainer der SG Sommerhausen/Winterhausen

Man wolle die Aufgabe "irgendwo zwischen Mut und Demut" angehen. Der sportlichen Herausforderung stehe ein gesundes Selbstvertrauen in die eigene Stärke gegenüber: "Interessant wird sein, wie die Mannschaft auf Rückschläge reagiert. Der Erfolg hat sicher zur reibungslosen Zusammenführung beigetragen, in der neuen Saison müssen wir den nächsten Schritt gehen."

Während das Duo Kohl und Vetter weiter den Weg vorgeben wird, gibt es am Kader einige Veränderungen. Florian Kernwein und Julian Herrhammer stehen nicht mehr zur Verfügung, dafür stoßen Torhüter Markus Rudolph (TV Jahn Schweinfurt) und Stürmer Sebastian Stumpf (TSV Karlburg) zum Team.

Ein Rückkehrer verstärkt den Aufsteiger aus der Bayernliga

Gerade Letzterer dürfte mit seiner höherklassigen Erfahrung ein enormer Zugewinn sein: "Sebbo ist Sommerhäuser, für die Bayernliga ist er jetzt mindestens ein Jahr beruflich zu eingespannt, weshalb er sich für den Wechsel entschieden hat. Das freut uns natürlich, er hat viele Kumpels in der Mannschaft und wir hoffen, dass er sich wohl fühlen wird."

In den zuletzt wieder möglichen Trainingseinheiten stand der 24-Jährige bereits mit seinen neuen Kollegen auf dem Platz. Überhaupt seien die 25 verfügbaren Plätze im Kader heiß begehrt: "Die Jungs haben richtig Bock auf Fußball. Und ich muss sagen, dass das Ganze – vor allem im Vergleich zu der Zeit nach dem ersten Lockdown – schon wieder ziemlich gut aussieht", vermittelt Kohl bereits jetzt Vorfreude auf die bevorstehende Saison.

Hinweis: In einer früheren Version dieses Artikels stand, dass der FC Winterhausen noch nicht in der Kreisliga gespielt habe. Das war falsch. Der FC Winterhausen spielte in der Saison 1998/99 für ein Jahr in der Kreisliga. Wir haben das im Text korrigiert.

Winterhausens Vorsitzender Manfred Beck erklärt dazu: "Der 1. FC Winterhausen wurde im Spieljahr 1997/98 Meister der B-Klasse Kitzingen/Ochsenfurt und stieg somit auf. Just in der Saison 1998/99 wurde die damalige A-Klasse in 'Kreisliga' umbenannt. Somit spielte der FCW in der Saison 1998/99 Kreisliga! Man musste zwar gleich nach dieser Saison wieder absteigen, aber Fakt ist, dass der FCW somit ein Jahr in der Kreisliga gespielt hat." Noch erfolgreicher sei der Verein in den 1950er-Jahren gewesen, als er dreimal in der Zweiten Unterfränkischen Amateurliga spielte.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Sommerhausen
Lutz Ziegler
Beruf und Karriere
Komplimente
Kreisklasse Würzburg 1
Mut
Sebastian Stumpf
TSV Karlburg
Vertrauen
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top