Bayernliga, Frauen
HSV Bergtheim – HSG Würm-Mitte
(Samstag, 18.30 Uhr, Willi-Sauer-Halle)
Wer in Laufweite zur Rimparer Dreifachsporthalle wohnt, der kann fast nicht anders, als mit dem Handballspielen beginnen. Bei Tanja Bausenwein, Kreisläuferin des HSV Bergtheim (3./26:10), war es mit zehn Jahren so weit. Nach einer erfolgreichen Jugendzeit wechselte sie – kaum volljährig geworden – zum nahen Bayernligisten. "Von Rimpar nach Bergtheim ist man ja schnell mit dem Auto gefahren", sagt Bausenwein vor dem Heimspiel gegen den noch ungeschlagenen Tabellenführer HSG Würm-Mitte (1./35:1).
Mittlerweile dürfte sie jeden Baum zwischen den beiden Ortschaften kennen, spielt sie doch bereits in der sechsten Saison für den HSV. In diese Runde ist Bausenwein als einzige gelernte Kreisläuferin gegangen, hat mehrere Partien praktisch durchspielen müssen. Auch in der Abwehr steht sie dort, wo es brennt: im Mittelblock. "Konditionell halte ich das durch. Doch für den Kopf ist es gut, wenn man zwischendrin mal durchschnaufen kann", bekräftigt die 25-Jährige, die mit dem Rimparer Handball-Torwart Markus Leikauf liiert ist: "Auch merke ich, dass mir Konkurrenz gut tut."
Entlastung durch Lena Riedel
So hat sie sich gefreut, als vor einiger Zeit Lena Riedel plötzlich beim Training vorbeigeschaut hat. Im Sommer 2016 war die zweite HSV-Kreisläuferin von Bergtheim zum hessischen Drittligisten TSG Ober-Eschbach gewechselt. Zur Winterpause kehrte Riedel wieder an die vormalige Wirkungsstätte zurück. Seither hat Bausenwein am Kreis wieder mehr Entlastung.
Die Bergtheimerinnen spielen eine gute Runde, aber keine überragende. "Unsere Schwankungen sind zu groß. Wir wissen auch nicht so recht, woran das liegt", gesteht Bausenwein. Vor allem auswärts hat das Team von Michaela Lehnert und Karin Wehner einige unerwartete Niederlagen einstecken müssen, weshalb es sich vorzeitig aus dem Meisterrennen verabschiedet hat.
Neun Tore im Hinspiel
Doch ausgerechnet bei den sogenannten Würmtaler Wildkatzen zeigte der Tabellendritte im Hinspiel seine beste Saisonleistung – und trotzte dem Klassenprimus den bislang einzigen Punkt ab. Bausenwein erzielte seinerzeit neun astreine Treffer vom Kreis. "Gegen einen solchen Gegner ist man von Anfang an gleich ganz anders motiviert", sagt die Kreisläuferin. Sie weiß: "Wenn wir am Samstag etwas reißen wollen, muss alles passen." Es gilt unter anderem, den Wirkungskreis der früheren Profi-Spielerin Belma Beba einzuengen, die aus der ersten kosovarischen und italienischen Liga kam.
Zu Hause wird dann wieder Bausenweins Oma die Daumen drücken. "Ich gehe super gerne mit ihr frühstücken und Kaffee trinken. Wir verbringen einfach viel Zeit miteinander", berichtet die gelernte Kauffrau für Dialogmarketing, die derzeit noch den Betriebswirt draufsattelt. Nur in die Halle verschlägt es die Oma nicht. "Sie sagt immer, dass sie sonst die Krise bekommt, wenn sie sieht, wie die mich am Kreis anpacken."
Am Faschingsdienstag war es für Bausenwein übrigens wieder einmal soweit: Erstmals seit ihrem Wechsel von Rimpar nach Bergtheim konnte sie zum Training laufen. Weil die Willi-Sauer-Halle gesperrt war, wichen die Bergtheimerinnen zum Training in die Marktgemeinde aus. Wenn es nach Bausenwein geht, kann der Spitzenreiter kommen.
Die Partien der Männer-Bayernligisten
TSV Lohr (6./20:12) – SG DJK Rimpar II (12./5:27)
(Samstag, 19.30 Uhr, Spessarttorhalle)
HaSpo Bayreuth (1./27:7) – DJK Waldbüttelbrunn (5./21:13)
(Samstag, 19.30 Uhr)