Die entscheidende Frage vor dem Gastspiel der Drittliga-Fußballer der Würzburger Kickers am sagenumwobenen Betzenberg wollte Trainer Michael Schiele noch nicht beantworten. "Klar fehlt er uns, er ist der Kapitän", sagt der Übungsleiter über Sebastian Schuppan. Der Innenverteidiger ist für das Spiel beim 1. FC Kaiserslautern am Samstag (14 Uhr, live im SWR) nach seiner fünften Gelben Karte gesperrt. Wer nun aber an die Stelle von Schuppan rücken wird, das will Schiele noch nicht verraten.
Leroy Kwadwo, zu Beginn der Saison noch als Linksverteidiger eingesetzt, Hendrik Hansen, zuletzt im defensiven Mittelfeld getestet, und Lion Schweers, an den letzten sechs Spieltagen nur einmal im Aufgebot, wären mögliche Alternativen. "Wir haben ja noch Daniel Hägele als Erfahrenen hintendrin", so Schiele: "Er wird die Jüngeren neben sich führen."
Das könnte nötig werden, denn Schiele erwartet in Kaiserslautern drei Tage nach dem Pokal-Erfolg gegen den 1. FC Nürnberg eine stimmungsvolle Kulisse. "Aber das wird ein anderes Spiel. Gegen Nürnberg konnte Lautern viel gewinnen. Diesmal muss der FCK siegen. Da ist Druck da." Mit einem Dreier könnte der vierfache deutsche Meister die Würzburger in der Tabelle überflügeln und die Abstiegsplätze verlassen. Das wollen die Rothosen natürlich verhindern. Zumal Schiele überzeugt ist: "Der Trend geht nach oben." Zumindest auswärts, wo die Kickers vier Punkte in den letzten drei Spielen holten. In der Tabelle freilich ist der Abstand zu den Abstiegsrängen vor den letzten sieben Spielen des Jahres - davon übrigens fünf auswärts - nach wie vor knapp.
Der Kickers-Coach will sich nicht mehr damit beschäftigen, dass die Rothosen bislang noch kein Spiel ohne Gegentreffer überstanden haben. "Ich kann das nicht mehr hören. Ich will mich da nicht mehr drauf einlassen." Andererseits überlegt er angesichts der beiden schnellen Lauterer Offensivakteure Floriasn Pick und Timmy Thiele auch auf eine Dreierkette setzen. "Das ist eine Idee", sagt Schiele.
Allzu viel Anlass zur Veränderung sieht er nach dem 0:2 gegen Duisburg am vergangenen Wochenende aber nicht: "Eine Veränderung muss es ja, durch die Sperre für Sebastian Schuppan, geben. Es gibt noch ein, zwei Kandidaten, die reinkommen könnten. Dafür gibt es Pro und Contra. Da werden wir abwägen, was das beste ist."
Noch längst kein Kandidat aber immerhin wieder auf dem Trainingsplatz zu sehen war zuletzt Dominik Baumann. Der Angreifer absolvierte in dieser Woche nach seinem Knöchelbruch Ende August die ersten Laufeinheiten. Bis zu einer Rückkehr ins Team wird es freilich noch länger dauern.