Der Plan, im neuen Jahr mit einer Erfolgsserie den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze in der Zweiten Fußball-Bundesliga herzustellen, ist gescheitert. Die Würzburger Kickers präsentieren sich im Heimspiel gegen den Karlsruher SC erschreckend schwach und verlieren 2:4.
In allen Mannschaftsteilen ließ die Leistung der Rothosen arg zu wünschen übrig, da halfen auch die drei Wechsel zur Pause nichts. Hinten wackelig, vorne harmlos. Dass die beiden Treffer Eigentore waren, sagt vieles aus über die Offensive. Positive Ausnahmen bei diesem Auftritt zu suchen, ist schwierig. Die Einzelkritik.
Fabian Giefer (Rückennummer 1)
Bekam den Vorzug vor Bonmann, der in Darmstadt das Kickers-Tor hütete. Muss nicht alle Gegentore auf seine Kappe nehmen, sah aber vor allem beim ersten Treffer von Goller im Fünfmeterraum nicht gut aus, als der 30-Jährige auf der Linie blieb, statt herauszukommen. Sein Klärungsversuch außerhalb des Strafraums in der 48. Minute landete direkt bei Gondorf, der den Ball zum 1:4 ins leere Tor schlenzte. Positiv: Hielt zwei Mal gut gegen Hofmann (36., 66.) - das war's aber auch. Note: 5,5
Dominik Meisel (25)
Ein absolut gebrauchter Tag für den Youngster. Als rechter Verteidiger in der Viererkette eingesetzt, irrte der gebürtige Kulmbacher meist umher und war viel zu weit weg von seinen Gegenspielern. So auch vor dem 0:1, als er Karlsruhes Lorenz einfach gewähren ließ. Blieb in der Halbzeitpause in der Kabine, für ihn kam Ronstadt. Note: 6
Lars Dietz (4)
Zuletzt noch einer der Hoffnungsträger bei den Kickers, gegen den KSC aber mit einen katastrophalen Vorstellung. Ging beim ersten Gegentor nicht dazwischen, verlor seinen Zweikampf gegen Hofmann vor dem 0:2 und leitete das vierte Tor der Gäste mit einem tödlichen Fehlpass ein. Rückte nach dem Seitenwechsel von der Innenverteidigung vor ins defensive Mittelfeld. Besser wurde es dadurch nicht. Note: 6
Ewerton (30)
Schaffte es nicht, das Spiel mit seiner Erfahrung zu beruhigen. Spielte schlampige Fehlpässe, war beim 0:1 zu weit weg von Goller und räumte später auch noch seinen Mannschaftskollegen Dietz um. Note: 6
Arne Feick (28)
Der Kapitän hatte über die gesamte Spieldauer gesehen noch die wenigsten Fehler in seinem Spiel. War in der 44. Minute mit dem Kopf wohl schon vorzeitig in der Kabine, als er Wanitzek auf dessen Weg zum 1:3 Geleitschutz gab. Note: 5,5
Patrick Sontheimer (12)
Auf dem rechten Flügel statt in der Zentrale aufgeboten, war der Allgäuer durch seine Energie noch einer der Lichtblicke im Kickers-Team. Legte zwei Mal gut auf für Baumann und schloss selbst zu zentral ab (82.). Hatte aber auch einige Defizite in seinem Spiel und blieb nicht konsequent genug - wie vor dem 0:2. Note: 4,5
Daniel Hägele (22)
Hatte als Sechser zu kämpfen und blieb oft zu passiv, so auch vor dem dritten Tor des KSC. Schaffte es nicht, das Kickers-Spiel vor der Abwehrreihe zu ordnen oder aufzubauen. Ging nach 66 Minuten für David vom Rasen. Note: 5
Nzuzi Toko (27)
Als zweites Glied im zentralen Mittelfeld neben Hägele aufgestellt, überzeugte der Schweizer nicht. Sah auch Trares so und strafte den 30-Jährigen mit einer Auswechslung zur Halbzeit ab. Für ihn kam Hansen. Note: 5,5
David Kopacz (29)
Außer seinem Schuss von der Grundlinie, der durch Wanitzek zum 1:2 im KSC-Tor landete, steht wenig auf der Habenseite des Deutsch-Polen. Die weiteren Abschlüsse des feinfüßigen Dribblers waren allesamt zu ungenau (23., 58.). Fiel ansonsten durch halbherziges Zurücklaufen und lahmes Anlaufen der Gegner auf. Für ihn kam Herrmann in der 84. Minute. Note: 4,5
Dominic Baumann (9)
Gleich nach dem Anstoß vom Ex-Würzburger Fröde umgetreten, bewies der 25-Jährige auch gegen den KSC seinen fehlenden Torriecher. Seine Schüsse kamen entweder zu zentral (19.) oder aber viel zu spät (31.). Leitete das zweite Tor der Kickers ein (67.), blieb ansonsten aber ungefährlich. Note: 5
Ridge Munsy (20)
Verlor so gut wie jeden Zweikampf, spielte Pässe direkt zum Gegner und schenkte Kontermöglichkeiten einfach ab. Blieb in der Halbzeitpause in der Kabine, für ihn kam Nikolov. Note: 6
Frank Ronstadt (34)
Löste Meisel als Rechtsverteidiger ab und zeigte sich zumindest etwas gefestigter. Blieb nach vorne aber ebenso ungefährlich und fiel durch ungenaue Flanken auf. Note: 5
Hendrik Hansen (14)
Kam zur zweiten Hälfte ins Spiel, und mit ihm die von ihm bekannte Härte. Senste erst Groiß um und drosch später wutenbrannt den Ball ins Seitenaus. Rettete einmal gut (83.), hatte sonst aber keine entscheidenden Szenen mehr. Note: 4,5
Vladimir Nikolov (8)
Durfte nach dem Seitenwechsel 45 Minuten lang für Munsy ran und vergab seine beste Chance nach einer Herrmann-Flanke am langen Pfosten (89.). Ansonsten unsichtbar. Note: 5
Chris David (18)
Durfte noch gut 20 Minuten für Hägele aufs Feld, blieb aber ineffektiv. Seine Schüsse waren entweder zu harmlos (74.) oder kamen gar nicht erst durch (83.). Ohne Note
Robert Herrmann (38)
Machte nach seiner Einwechslung in der 84. Minute mit einer Kullerflanke auf sich aufmerksam und übernahm für die restliche Spieldauer die ruhenden Bälle - ohne Erfolg. Ohne Note