Am Samstagnachmittag starten die Tischtennis-Asse des SB Versbach mit einem Heimspiel gegen den ASV Grünwettersbach II (14 Uhr, Neue Sportbund-Halle) in ihr Abenteuer dritte Bundesliga, wobei sie alles andere als grün hinter den Ohren sind. Die Würzburger gehören in der Liga zu den ältesten Teams – und haben auch schon allesamt auf diesem Niveau oder darüber aufgeschlagen.
"Wir müssen uns vermutlich ganz schön recken und im Training noch einmal eine Schippe draufpacken, wenn ich mir die Aufstellungen der anderen Mannschaften so anschaue", bemerkt SBV-Spitzenspieler Nico Christ. Mit dem Training ist das allerdings so eine Sache. Schließlich sind alle Versbacher in jüngerer Zeit einmal oder sogar zweimal Vater geworden. Aufgrund des fortgeschrittenen Alters zwickt es schon mal hier und da. Kurzum: Während manch junges Talent in dieser Liga mindestens einmal täglich trainiert, müssen die Würzburger bisweilen mit zwei Einheiten in der Woche auskommen.
Christ und Co. wollen gleich punkten
"Natürlich haben wir das Auge und die Erfahrung, gerade auch in den Drucksituationen", sagt Felix Bindhammer, der jahrelang mit Christ beim TV Hilpoltstein in der zweiten Liga gesetzt war. Beides wird gegen die Grünwettersbacher auch notwendig sein. "Dort ist im letzten Jahrzehnt eine richtige Tischtennishochburg entstanden", weiß Christ, der früher öfters in dem Karlsruher Stadtteil zum Trainieren vorbeigeschaut hat.
Grünwettersbach ist mittlerweile eine feste Größe in der Beletage; die Reserve gilt als Talentschmiede: Yanapong Panagitgun, Guilherme Teodoro, Aleksa Gacev und Jon Ander Guerricabeitia haben ihre Karrieren noch vor sich. "Trotzdem ein Gegner, gegen den wir gleich punkten wollen – durch Routine und mit unseren Fans im Rücken", hofft Christ. Der Klassenerhalt sei das große Ziel, ergänzt Bindhammer.
Dafür müssen die Versbacher zwei Teams hinter sich lassen: Neben dem samstäglichen Gegner dürfte hierfür auf dem Papier nur Mitaufsteiger FC Bayern München in Frage kommen – zumal dessen Youngster Felix Wetzel zum österreichischen Erstligisten TTC Wiener Neustadt gewechselt ist. Doch man weiß ja nie, wie die Kontrahenten tatsächlich antreten und sich schlagen.
Vier statt sechs Spieler pro Team
In der dritten Liga besteht jedes Team nur noch aus vier (statt sechs) Akteuren. Nach den beiden Eingangsdoppeln folgen in beiden Paarkreuzen wie gewohnt die bis zu vier Einzel, ehe die erste Mannschaft sechs Punkte erreicht hat. Eine Partie kann auch 5:5-Unentschieden enden. Bei den Versbachern sind neben Christ noch Andreas Ball und Daniel Geist gesetzt. Auf Position vier wechseln sich Bindhammer und Bäckerssohn Benjamin Rösner ab. Zur Not stünde auch noch Thomas Theissmann parat, der nun für die Reserve in der Verbandsoberliga aufschlägt.
Gegen Teams wie den Zweitliga-Absteiger NSU Neckarsulm, TTC Weinheim, die TSG Kaiserslautern oder den TTC Wöschbach dürfte kaum etwas zu holen sein. Der erste Auswärtsgegner ist am 28. September übrigens der fränkische Rivale SpVgg Effeltrich mit seinem 19-jährigen japanischen Spitzenspieler Yutaka Kashiwa. Stärkster Akteur in der Liga ist der Tscheche Miroslav Horejsi vom SV Hohenstein-Ernsttahl, das in der Vorsaison den Zweitliga-Aufstieg als Zweiter knapp verpasst hat. Doch nun kommen erstmal die forschen Karlsruher an die Pleichach. Sportbund-Macher Hubert Uhl erklärt: "Alle müssen an ihrem Limit oder sogar ein bisschen darüber spielen."