Schlechte Nachrichten brachte der Ochsenfurter Leichtathlet Patrick Karl vom internationalen Leichtathletik-Meeting in Nizza am vergangenen Wochenende mit: Verletzungsbedingt konnte er sein Rennen über 3000 Meter Hindernis nicht beenden.
Nach drei Runden verletzte sich der 25-Jährige bei der Landung nach einem Sprung über einen Hindernisbalken an der rechten Wade. Der Qualifikation für die Olympischen Spiele in Tokio ist Karl daher nicht nähergekommen. Aber ganz zu Ende geträumt ist der Olympia-Traum für den Ochsenfurter auch noch nicht.
Dabei hatte die Saison für ihn so vielversprechend begonnen: Bei drei Wettkämpfen in Leverkusen, Dresden und Rehlingen erzielte er sehr respektable Ergebnisse. Bei den deutschen Meisterschaften in Braunschweig vor einer Woche, wo Karl als Vierter ins Ziel kam, war ihm mit 8:30,63 Minuten eine neue persönliche Bestzeit gelungen. Die wollte er in Nizza nochmals angreifen.
Im Augenblick kann der verletzte Patrick Karl nicht ans Laufen denken
Die Rahmenbedingungen seien extrem gut gewesen, berichtete Karl gegenüber dieser Redaktion. Von seiner Pollenallergie habe er bei gutem Wetter an der Côte d'Azur nichts gemerkt. "Ich hätte in Richtung der Norm laufen können", fand er. Im Rennen hatten die Läufer die Qualifikationszeit von 8:22 Minuten angepeilt, Karl positionierte sich da im Mittelfeld. In der dritten Runde fuhr ihm allerdings beim Aufkommen nach dem Hindernis ein heftiger Schmerz in den Wadenansatz.
"Anfangs dachte ich, es ist etwas richtig Schlimmes, was mich wieder monatelang rausnimmt", sagte Karl. Sein erster Gedanke sei ein Problem an der Achillessehne gewesen, derentwegen er am anderen Fuß bereits operiert wurde. Jedoch gab er Entwarnung: "Nach zwei Tagen vermute ich, dass es 'nur' eine Zerrung oder ein Muskelfaserriss ist." Was genau dahinterstecke, müsse die ärztliche Untersuchung zeigen, die nun anstehe. An Laufen sei im Augenblick jedenfalls gar nicht zu denken.
Noch hat Patrick Karl zwei Wochen Zeit, um sich für die zu qualifizieren. Sollten seine Beschwerden ein baldiges Training wieder zulassen, "was ich im Moment nicht so richtig glaube", könnte der Ochsenfurter am 29. Juni noch bei einem Wettkampf starten. "Es könnte aber auch sein, dass es das mit Olympischen Spielen jetzt leider war", gab er zu.