Schützenhilfe benötigte der TSV Lengfeld zum Ende der vergangenen Saison, um die Relegation zu vermeiden und das fünfte Jahr in Folge in der Landesliga zu bleiben. In der neuen Runde möchte der TSV in ruhigerem Wasser fahren und gleichzeitig die Zuschauenden unterhalten.
Die Vorbereitung
Lengfelds Trainer Okan Delihasan unterscheidet zwischen Training und Testspielen. Bezogen auf Ersteres sei er positiv gestimmt, die Tests seien dagegen nicht zufriedenstellend verlaufen. Ein Sieg sprang nämlich nicht heraus. Stattdessen gab es unter anderem ein 0:7 gegen den TSV Abtswind. Überbewerten mag er die Resultate aber nicht. "Wir haben viel ausprobiert und ich habe den Jungs auch gesagt, dass kein Hahn mehr danach kräht, wie die Vorbereitungsspiele liefen, wenn wir das erste Punktspiel gewinnen." Man habe aber gezeigt bekommen, dass man sich in einigen Bereichen noch steigern müsse.
Die Mannschaft
Eine Schwäche in der vergangenen Saison war laut Delihasan, dass das Team auf unterschiedliche Spielverläufe nicht immer angemessen zu reagieren wusste. Die Balance zwischen offensiver Aktivität und defensiver Kompaktheit fehlte. "Wir hatten letzte Saison viele Spiele, in denen wir spielerisch besser waren als der Gegner, uns aber dafür nicht belohnt haben", sagt Delihasan und wünscht sich "mehr Kontrolle auf dem Feld". Dazu beitragen sollen auch die sechs Neuzugänge. "Mit ihnen ist unser Kader breiter aufgestellt. Die Neuen bringen frischen Wind rein und erhöhen den Konkurrenzkampf." Auffällig: Kamen Zugänge in der Vergangenheit oft aus unteren Ligen nach Lengfeld, sind diesmal einige Landesliga-erprobte Spieler dabei.
Der Königstransfer
Vor einem Jahr sei es ihm deutlich leichter gefallen, mit Adrian Istrefi diese Rubrik zu füllen, erklärt Delihasan und möchte diesmal keinen Akteur hervorheben. Eine Schlüsselrolle dürfte Angreifer Cristian Dan zukommen, der in der Winterpause vom FV 04 Würzburg zum TSV kam und über große höherklassige Erfahrung verfügt. Das Wort des 35-Jährigen wird künftig auch an Gewicht gewinnen. Denn Dan erweitert zur neuen Saison das Lengfelder Trainerteam und fungiert neben Alban Ramaj als zweiter spielender Co-Trainer. Im Hinblick auf die Sommerzugänge sagt Delihasan: "Einige werden uns auf Anhieb weiterhelfen, andere sind perspektivisch angelegt."
Die Konkurrenz
Lengfelds Trainer sieht die Landesliga Nordwest, in der nun wieder jeder zweimal gegen jeden spielt, durch die Bayernliga-Absteiger aus Karlburg, Aschaffenburg und Sand noch stärker besetzt als im Vorjahr. Daher warte "ein richtiges Brett" auf sein Team, ist der 45-Jährige, der auch Alemannia Haibach zum engsten Favoritenkreis zählt, sicher. Gleichzeitig kenne er aber auch die Qualität seiner Mannschaft. Diese sei "erwachsener" geworden und dadurch für die Aufgaben gewappnet.
Die Erwartung
Delihasan gibt offen zu: "Wenn wir letzte Saison in die Relegation gemusst hätten, glaube ich nicht, dass wir den Klassenerhalt gepackt hätten." Zum Saisonende sei die Luft bei seinen Jungs raus gewesen. Somit schlagen die Träume für die neue Saison keine Purzelbäume: "Wir sind zufrieden, wenn wir einen gesicherten Mittelfeldplatz erreichen und nichts mit dem Abstieg zu tun haben", gibt der Trainer vor. Sein Wunsch: "Wir wollen unseren Zuschauern etwas bieten. Die Leute sollen immer das Gefühl haben, dass die Mannschaft will und Leidenschaft zeigt."