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Fußball: Regionalliga Männer
"Trainer raus"-Rufe am Dallenberg - Wie geht es weiter bei den Würzburger Kickers?
Die Würzburger Kickers brechen gegen den FC Augsburg II in der zweiten Halbzeit förmlich auseinander und kassieren eine 0:3-Niederlage.
Winter-Neuzugang Lado Akhalaia (hier links im Zweikampf mit Augsburgs Louis Stegmiller) wartet noch immer auf sein erstes Pflichtspieltor im Kickers-Trikot.
Foto: Frank Scheuring | Winter-Neuzugang Lado Akhalaia (hier links im Zweikampf mit Augsburgs Louis Stegmiller) wartet noch immer auf sein erstes Pflichtspieltor im Kickers-Trikot.
Frank Kranewitter
 |  aktualisiert: 05.04.2025 02:37 Uhr

Es war nicht mehr und nicht weniger als der Offenbarungseid. Diese Mannschaft der Würzburger Kickers hat mit dem 0:3 (0:0) gegen den FC Augsburg II auch den allerletzten Kredit verspielt. Die Saison, in die die Rothosen nach dem unglücklich verpassten Aufstieg im Sommer als Topfavorit gestartet waren, noch zu retten, dürfte kaum noch möglich sein.

Vom TSV Buchbach überholt

Dabei ist das Verfolgerfeld von Spitzenreiter FC Schweinfurt 05 derzeit ganz eng beisammen. Mit einem Sieg hätten die Rothosen sogar auf Platz zwei vorrücken können, durch die Niederlage aber purzelten sie auf Rang sechs und stehen nun noch hinter dem Dorfklub TSV Buchbach. Zwölf Punkte beträgt der Rückstand auf die Spitze. Die Zweifel auch an Trainer Martin Lanig werden damit immer größer. Ob die Kickers dem Coach, der noch einen Vertrag für die kommende Saison besitzt, tatsächlich den Neuaufbau anvertrauen wollen oder schon jetzt die Notbremse ziehen und den zweiten Trainer-Rauswurf der laufenden Saison vollziehen? Am Dallenberg scheint in diesen Tagen alles möglich zu sein.

Der zweite Streich: Augsburgs  Juan Cabrera trifft gegen die Kickers (von links) Dominik Meisel, Moritz Hannemann und Vincent Friedsam zum 2:0 für den FC Augsburg.
Foto: Frank Scheuring | Der zweite Streich: Augsburgs  Juan Cabrera trifft gegen die Kickers (von links) Dominik Meisel, Moritz Hannemann und Vincent Friedsam zum 2:0 für den FC Augsburg.

Aus der in der Winterpause erhofften Aufholjagd ist nichts geworden. Nach zuvor drei Remis in Serie setzte es nun eine Niederlage, die in ihrer Wucht durchaus vergleichbar war mit dem 0:4 gegen Bayreuth, das im September dem damaligen Chefcoach Markus Zschiesche den Job kostete. Auch am Samstag mischten sich bereits deutlich vernehmbare "Trainer raus"-Rufe ins allgemeine Grummeln unter den Zuschauern. Bereits nach dem zweiten Augsburger Treffer in der 72. Minute hatten sich Teile des für gewöhnlich extrem leidensfähigen Würzburger Publikums auf den Heimweg gemacht.

Lanig: "Insgesamt unterirdirsch"

Zu desillusionierend und schlecht war das, was die Rothosen an diesem Tag auf das Feld brachten. Waren die Gastgeber in der ersten Spielhälfte in einer insgesamt zerfahrenen Partie noch das aktivere Team, brachen die Kickers nach dem Seitenwechsel förmlich in sich zusammen. Auf den Augsburger Führungstreffer in der 57. Minute fanden sie überhaupt keine Antwort. "Die zweite Hälfte war insgesamt unterirdisch", fand auch Lanig, der in den Unentschieden der vergangenen Wochen stets noch positive Aspekte gesucht hatte. Diesmal konnte aber auch er kaum noch etwas Gutes über seine Mannschaft sagen. "Es braucht auch eigene Motivation", sagte er mit Blick auf seine Spieler: "Im Fußball geht es auch darum, sich gegen Widerstände durchzusetzen. Dass wir das in der zweiten Hälfte nicht gesehen haben, ist natürlich sehr enttäuschend."

Da passte es dazu, dass die Augsburger durch Juan Cabreara (72.) und Franz Xaver Bleicher (86.) das Ergebnis noch in für die Würzburger peinliche Höhe schraubten. Die Kickers hatten sich in den Schlussminuten deutlich sichtbar aufgegeben.

Lanig: Erneut Muskelfaserrriss bei Girth

Im Offensivspiel taten sich die Kickers, die mit Benyas Junge-Abiol, Marius Uhl und Fabian Wessig auf drei gelbgesperrte Akteure verzichten mussten, vom Start weg schwer, Torchancen zu erspielen. "Uns fehlt insgesamt die Zielstrebigkeit", stellte Lanig fest. Ein Problem, für das er und sein Team in den letzten Wochen offenbar keine Lösung gefunden haben. So war es durchaus verwunderlich, dass Benjamin Girth, mit neun Toren neben Moritz Hannemann noch immer der erfolgreichste Kickers-Torschütze dieser Saison, erneut auf dem Aufstellungsbogen fehlte. Girth hatte nach einem Muskelfaserrriss im Januar seit vielen Wochen Aufbautraining absolviert, übte in der vergangenen Woche bereits mit der Mannschaft. Am Samstag saß er nicht auf der Bank, zwei Kaderplätze blieben sogar frei. "Er hat wieder einen Muskelfaserriss im Oberschenkel", begründete Lanig in der Pressekonferenz das Fehlen, sehr zur Verwunderung auch von Sportdirektor Sebastian Neumann, der davon offenbar nichts wusste.

Es sind unruhige Zeiten am Dallenberg. Deutlichstes Anzeichen: Die Klub-Verantwortlichen zogen es am Samstag einstweilen vor zu Schweigen.

Fußball: Regionalliga Bayern, Männer
Würzburg:
Friedsam - Montcheu, Hägele, Winkler, Wieselsberger - Harz (58. Fesser), Zaiser, Meisel, Kraus (71. Japaur) - Hannemann, Akhalaia.
Augsburg: Jäger - Gumny (46. Lindermeir), Kalic, Meiser (40. Lichtensteiger), Stegmiller - Hofgärtner, Kücüksahin (46. Mühlbauer), Deger (65. Bleicher), Cabrera - Dardari, Yaman (73. Müller).
Schiedsrichter: Andreas Hummel (Betzigau).
Zuschauende: 1687.
Tore: 0:1 Aiman Dardari (57.), 0:2 Juan Cabrera (72.), 0:3 Franz Xaver Bleicher (86.).

 
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Kommentare
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  • Erwin Hartinger
    Man muß auch Sebastian Neumann in die Pflicht nehmen, mit den Berliner Zschiebe und
    Lanig hat er keine glückliche Hand bewiesen. Bei Lanig muss man kritisieren, dass die Mannschaft bei den vielen Unentschieden in den letzten Minuten noch den Ausgleich kassierte.
    Die sogenannten ,,Profis` gegen Amateure?
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  • Bernhard Much
    Es ist an der Zeit Geld in die Hand zu nehmen und Qualität für die Mannschaft zu holen und nen Trainer mit Erfahrung .

    Ansonsten wird es in Würzburg bald keinen Profifußball mehr geben .

    PS
    Michael Schiele wäre sofort zu haben .
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  • Christian Stöckel
    Geld ? Woher ?
    Es wird ohnehin viel zu viel Geld am Dalle verbrannt. Wenn dies so weiter geht, droht der finanzielle Kollaps, Insolvenz und Zwangsabstieg !
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  • Martin Arold
    Lanig ist für mich kein Anführer/ Leader der eine Mannschaft anführen kann. Als Spieler war er ein Mitläufer. Bei der Vilzing PK ging sein Geflüster unter, der Vilzing Trainer war auch anderer Meinung zur Spiel Analyse. Die Luft wird jetzt dünn für ihn. Ein Miro Klose würde sagen was Sache ist, aber sich vor die Mannschaft stellen. Das macht Lanig nicht, er macht sie nieder. So geht das nicht. Als Trainer ist er verantwortlich.
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  • Gunter Kneitz
    Martin Lanig mag ein guter Fussballer gewesen sein, aber als Trainer lässt er jegliche Qualität vermissen. Die Mannschaft spielt weit unter ihren Möglichkeiten und sie hätten tatsächlich das Zeug gehabt, erneut Meister zu werden. Als Sebastian und Ronny die Mannschaft für 3 Spiele übernommen hatten, hat man gesehen, was für ein Potential in der Mannschaft steckt. Auch Martin Lanig durfte die 3 Spiele sehen und davor noch andere. Ein guter Trainer hätte sehen müssen wo die Stärken und die Schwächen der Mannschaft sind. Lanig spielt ein System wozu wir eigentlich nicht die Spieler haben. Er macht mir eher einen narzisstischen Eindruck wenn man so hört was im Umfeld passiert, bzw was man im MainPost Bericht liest. Schon beim FSV Hollenbach musste er frühzeitig seinen Trainerstuhl räumen. Spätestens Ende der Saison sollte sich die Personalie Lanig erledigt haben. Nun sollte man die Planungen für die kommende Saison vorantreiben.
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  • Gerhard Wolpert
    Das heutige Spiel war mehr als ein Offenbarungseid. Die Mannschaft ist unter Herr Lanig sichtbar schlechter geworden. Keine Entwicklung ist zu erkennen. Viele Spieler haben nicht das Niveau und stoßen an ihre Grenzen. Es scheint zwischen Trainer und Spieler auch nicht zu passen. Die Saison ist eine reine Enttäuschung. Ich hoffe die Verantwortlichen ziehen jetzt die Reißleine.
    Sollte man ernsthaft in der nächsten Saison um den Aufstieg mitspielen wollen, muss auch die Mannschaft qualitativ und nicht nur quantitativ verstärkt werden. Gute Spieler kosten Geld. Aber mit Durchschnitt gewinnt man nun mal keine Blumentöpfe
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  • Erika Stettner
    Wenn der Sportdirektor erst aus der Pressekonferenz vom Trainer erfährt, dass sich ein wichtiger Spieler eine erneute Verletzung im Training zugezogen hat, ist die Zusammenarbeit der beiden Verantwortlichen mangelhaft oder gar nicht vorhanden. Die Führung der Kickers sollte sich ganz schnell entscheiden, wie der Weg in der neue Saison aussehen soll und wer die sportlichen Verantwortlichen sein sollen. Auf jeden Fall ist spätestens jetzt klar , in welcher Liga nächste Runde gespielt wird. Es stellt sich nicht nur für mich, sondern auch für viele andere auch die Frage, ist dieser Trainer der Richtige für die neue Saison. Ebenso sollte man sich überlegen, welcher Spieler hilft uns sportlich weiter. Im Vergleich zur letzten Kaderplanung hat man jetzt ausreichend Zeit. Ich wünsche den Verantwortlichen bei den Aufgaben ein glückliches Händchen
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