
Es war nicht mehr und nicht weniger als der Offenbarungseid. Diese Mannschaft der Würzburger Kickers hat mit dem 0:3 (0:0) gegen den FC Augsburg II auch den allerletzten Kredit verspielt. Die Saison, in die die Rothosen nach dem unglücklich verpassten Aufstieg im Sommer als Topfavorit gestartet waren, noch zu retten, dürfte kaum noch möglich sein.
Vom TSV Buchbach überholt
Dabei ist das Verfolgerfeld von Spitzenreiter FC Schweinfurt 05 derzeit ganz eng beisammen. Mit einem Sieg hätten die Rothosen sogar auf Platz zwei vorrücken können, durch die Niederlage aber purzelten sie auf Rang sechs und stehen nun noch hinter dem Dorfklub TSV Buchbach. Zwölf Punkte beträgt der Rückstand auf die Spitze. Die Zweifel auch an Trainer Martin Lanig werden damit immer größer. Ob die Kickers dem Coach, der noch einen Vertrag für die kommende Saison besitzt, tatsächlich den Neuaufbau anvertrauen wollen oder schon jetzt die Notbremse ziehen und den zweiten Trainer-Rauswurf der laufenden Saison vollziehen? Am Dallenberg scheint in diesen Tagen alles möglich zu sein.

Aus der in der Winterpause erhofften Aufholjagd ist nichts geworden. Nach zuvor drei Remis in Serie setzte es nun eine Niederlage, die in ihrer Wucht durchaus vergleichbar war mit dem 0:4 gegen Bayreuth, das im September dem damaligen Chefcoach Markus Zschiesche den Job kostete. Auch am Samstag mischten sich bereits deutlich vernehmbare "Trainer raus"-Rufe ins allgemeine Grummeln unter den Zuschauern. Bereits nach dem zweiten Augsburger Treffer in der 72. Minute hatten sich Teile des für gewöhnlich extrem leidensfähigen Würzburger Publikums auf den Heimweg gemacht.
Lanig: "Insgesamt unterirdirsch"
Zu desillusionierend und schlecht war das, was die Rothosen an diesem Tag auf das Feld brachten. Waren die Gastgeber in der ersten Spielhälfte in einer insgesamt zerfahrenen Partie noch das aktivere Team, brachen die Kickers nach dem Seitenwechsel förmlich in sich zusammen. Auf den Augsburger Führungstreffer in der 57. Minute fanden sie überhaupt keine Antwort. "Die zweite Hälfte war insgesamt unterirdisch", fand auch Lanig, der in den Unentschieden der vergangenen Wochen stets noch positive Aspekte gesucht hatte. Diesmal konnte aber auch er kaum noch etwas Gutes über seine Mannschaft sagen. "Es braucht auch eigene Motivation", sagte er mit Blick auf seine Spieler: "Im Fußball geht es auch darum, sich gegen Widerstände durchzusetzen. Dass wir das in der zweiten Hälfte nicht gesehen haben, ist natürlich sehr enttäuschend."
Da passte es dazu, dass die Augsburger durch Juan Cabreara (72.) und Franz Xaver Bleicher (86.) das Ergebnis noch in für die Würzburger peinliche Höhe schraubten. Die Kickers hatten sich in den Schlussminuten deutlich sichtbar aufgegeben.
Lanig: Erneut Muskelfaserrriss bei Girth
Im Offensivspiel taten sich die Kickers, die mit Benyas Junge-Abiol, Marius Uhl und Fabian Wessig auf drei gelbgesperrte Akteure verzichten mussten, vom Start weg schwer, Torchancen zu erspielen. "Uns fehlt insgesamt die Zielstrebigkeit", stellte Lanig fest. Ein Problem, für das er und sein Team in den letzten Wochen offenbar keine Lösung gefunden haben. So war es durchaus verwunderlich, dass Benjamin Girth, mit neun Toren neben Moritz Hannemann noch immer der erfolgreichste Kickers-Torschütze dieser Saison, erneut auf dem Aufstellungsbogen fehlte. Girth hatte nach einem Muskelfaserrriss im Januar seit vielen Wochen Aufbautraining absolviert, übte in der vergangenen Woche bereits mit der Mannschaft. Am Samstag saß er nicht auf der Bank, zwei Kaderplätze blieben sogar frei. "Er hat wieder einen Muskelfaserriss im Oberschenkel", begründete Lanig in der Pressekonferenz das Fehlen, sehr zur Verwunderung auch von Sportdirektor Sebastian Neumann, der davon offenbar nichts wusste.
Es sind unruhige Zeiten am Dallenberg. Deutlichstes Anzeichen: Die Klub-Verantwortlichen zogen es am Samstag einstweilen vor zu Schweigen.
Fußball: Regionalliga Bayern, Männer
Würzburg: Friedsam - Montcheu, Hägele, Winkler, Wieselsberger - Harz (58. Fesser), Zaiser, Meisel, Kraus (71. Japaur) - Hannemann, Akhalaia.
Augsburg: Jäger - Gumny (46. Lindermeir), Kalic, Meiser (40. Lichtensteiger), Stegmiller - Hofgärtner, Kücüksahin (46. Mühlbauer), Deger (65. Bleicher), Cabrera - Dardari, Yaman (73. Müller).
Schiedsrichter: Andreas Hummel (Betzigau).
Zuschauende: 1687.
Tore: 0:1 Aiman Dardari (57.), 0:2 Juan Cabrera (72.), 0:3 Franz Xaver Bleicher (86.).
Lanig hat er keine glückliche Hand bewiesen. Bei Lanig muss man kritisieren, dass die Mannschaft bei den vielen Unentschieden in den letzten Minuten noch den Ausgleich kassierte.
Die sogenannten ,,Profis` gegen Amateure?
Ansonsten wird es in Würzburg bald keinen Profifußball mehr geben .
PS
Michael Schiele wäre sofort zu haben .
Es wird ohnehin viel zu viel Geld am Dalle verbrannt. Wenn dies so weiter geht, droht der finanzielle Kollaps, Insolvenz und Zwangsabstieg !
Sollte man ernsthaft in der nächsten Saison um den Aufstieg mitspielen wollen, muss auch die Mannschaft qualitativ und nicht nur quantitativ verstärkt werden. Gute Spieler kosten Geld. Aber mit Durchschnitt gewinnt man nun mal keine Blumentöpfe