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BASKETBALL: BUNDESLIGA
Starting5: Fünf Fakten zum Mitteldeutschen BC
Silvano Poropat       -  Ist zurück auf der Weißenfelser Bank: Trainer Silvano Poropat
Foto: Hendrik Schmidt | Ist zurück auf der Weißenfelser Bank: Trainer Silvano Poropat
Stefan Mantel
 |  aktualisiert: 22.08.2022 17:03 Uhr

Der Klub

Droht dem traditionsreichsten Basketball-Klub der Neuen Bundesländer in seiner 13. Bundesliga-Saison der dritte sportliche Abstieg nach 2011 und 2016? Aktuell belegt der Mitteldeutsche BC nach der 82:87-Niederlage vergangenen Freitag im „Keller-Duell“ gegen Crailsheim den 17. und damit vorletzten Tabellenplatz. Lediglich vier Siege in bislang 21 Partien stehen auf der Habenseite.

Die größten Erfolge der „Wölfe“ mit zwei Play-off-Teilnahmen 2000 und 2001 und dem Gewinn der „FIBA EuroCup Challenge“ 2004 liegen bereits lange zurück. Nicht nur sportlich drückt der Schuh beim Klub aus Sachsen-Anhalt: Auch die Etat-Hürde von drei Millionen Euro für die kommende Saison stellt die Weißenfelser vor immense Herausforderungen (s. auch „Das Besondere“).

Der Trainer

Das erlebt man im Profi-Sport auch nicht alle Tage, dass ein Cheftrainer freiwillig ins zweite Glied zurücktritt. So geschehen beim MBC Ende Januar, als Alexandar Scepanovic dem Klub empfahl, „der Mannschaft einen erfahrenen Headcoach zur Seite zu stellen“, wie der MBC in einer Pressemitteilung bekanntgab und gleichzeitig die Verpflichtung von Silvano Poropat öffentlich machte.

Der 47-Jährige kennt die Liga und den Klub bestens, arbeitete bereits von 2011 bis 2015 für die „Wölfe“ und führte sie nach dem Aufstieg 2012 jede Saison zum Klassenerhalt. In der Vergangenheit fungierte Poropat als Mentor und Lehrmeister von Scepanovic, der ihm nun als Assistent zur Seite steht. „Die Stadt und der Klub bedeuten mir sehr viel, und ich musste nicht lange überlegen, ob ich diese Aufgabe annehme. Ich spüre Verantwortung für den MBC und fühle mich wie ein Soldat, der für unseren Klub kämpfen muss“, sagte Poropat bei seiner Vorstellung.

Die Schlüsselspieler

Seit zwei Wochen ist mit Andrew Warren der Hoffnungsträger zurück beim Mitteldeutschen BC. 2017 hatte der 31-jährige US-Amerikaner den MBC zum Aufstieg geführt, kehrte nach einem halbjährigen Abstecher nach Japan im Januar 2018 nach Weißenfels zurück und war mit durchschnittlich 14,9 Punkten und einer Dreierquote von 46,8 Prozent maßgeblich am Klassenerhalt beteiligt.

Nach einer Halbserie in Italiens zweiter Liga soll der Guard nun abermals die „Wölfe“ in sichere Gefilde führen, nachdem der bisherige Top-Mann Trevor Releford wegen einer Meniskus-Operation seit Ende Januar ausfällt. Der US-Spielmacher hatte bis dahin durchschnittlich 15,3 Punkte und 5,9 Korbvorlagen pro Partie erzielt. In Würzburg dürfte Warren sein Comeback im Wölfe-Trikot feiern.

Die Bilanz

Sechs der neun bisherigen Aufeinandertreffen gingen an s.Oliver Würzburg, vergangene Saison gewannen die Baskets beide Partien gegen den Mitteldeutschen BC. Beim Heimspiel am 18. November 2017 siegten die Würzburger mit 71:61 (34:39), beim Rückspiel am 21. Januar 2018 in der „Stadthalle Weißenfels“ mit 86:78 (50:46). Auch die Hinrunden-Begegnung der laufenden Spielzeit entschieden die Wucherer-Schützlinge am 12. Januar mit 97:84 (46:45) für sich.

Das Besondere

Ohne Auflagen erhielt der Mitteldeutsche BC bislang regelmäßig die Lizenz für die Teilnahme am Spielbetrieb der Basketball-Bundesliga. Nun droht dem Klub der „kalte Entzug“ – ohne dass sich die wirtschaftliche Situation verschlechtert hätte. Die Liga fordert nach einem Mehrheits-Beschluss der Vereine ab der Spielzeit 2019/20 ein Mindestbudget von drei Millionen Euro, wovon der MBC mit nach eigenen Angaben 2,2 Millionen Euro noch ein gutes Stückchen entfernt ist. Bislang lag die Schwelle bei zwei Millionen Euro. „Wir haben zehn Jahre mit dem kleinsten Etat mitgespielt und hatten am Ende nie eine Saison, in der wir total abgeschlagen gewesen wären. Es gibt genügend Teams, die widerlegen, dass man drei Millionen Euro benötigt. Deshalb ist der Plan für mich zu kurz gefasst“, sagte MBC-Geschäftsführer Martin Geissler, dessen Klub gegen die Anhebung gestimmt hatte.

 
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