Der Klub
Nach der Umbruchsaison 2016/17, vor der unter anderem die beiden Nationalspieler Johannes Voigtmann und Danilo Barthel den Klub verlassen hatten, und Rang zehn in der Abschlusstabelle peilen die Fraport Skyliners in der laufenden Spielzeit wieder höhere Ziele und das Erreichen der Play-offs an. Aktuell liegen die Frankfurter mehr als auf Kurs: Mit zehn Siegen bei nur fünf Niederlagen belegen sie Rang fünf in der Tabelle. Der Höhenflug der Mannschaft, die mit einem Altersdurchschnitt von 23,1 Jahren zu einer der jüngsten der Liga zählt, ist umso bemerkenswerter, als der seit 1999 in der Basketball-Bundesliga (BBL) spielende Klub nicht nur einen personellen Umbruch im Sommer bewerkstelligen musste. Zudem stehen beziehungsweise standen zahlreiche Leistungsträger wie der kanadische Guard Philipp Scrubb, der finnische Nationalspieler Shawn Huff oder der bis dato stark aufspielende Center Jonas Wohlfart-Bottermann verletzungsbedingt nicht zur Verfügung.
Der Trainer
Seit der Saison 2013/14 schwingt Gordon Herbert zum dritten Mal das Zepter bei den Skyliners. In seine erste Amtszeit (2001 bis 2004) fiel der Gewinn der Meisterschaft 2004; 2016 führte er die Frankfurter zum Triumph im „Fiba EuropeCup“-Wettbewerb. Der Kanadier, der seine Laufbahn in Deutschland im Jahr 2000 bei der damaligen DJK s.Oliver Würzburg startete und die „jungen Wilden“ um Robert Garrett und Demond Greene auf Rang fünf und in eine denkwürdige Play-off-Serie gegen Gießen (1:3) führte, versteht es immer wieder, talentierte Nachwuchsspieler in den Bundesliga-Kader einzubauen und weiterzuentwickeln. Aktuelles Beispiel ist der erst 18-jährige Isaac Bonga, der im Schnitt über 23 Minuten Spielzeit pro Partie erhält und jüngst schon in den erweiterten Kader der deutschen Nationalmannschaft berufen wurde. Herberts Vertrag in Frankfurt läuft noch bis Ende der Saison 2018/19.
Der Schlüsselspieler
Mit Philipp Scrubb und Jonas Wohlfahrt-Bottermann fallen die beiden bislang herausragenden Korbjäger mit wiederaufgebrochenen Knieverletzungen auf unbestimmte Zeit aus. Als Ersatz lotsten die Skyliners zum einen Marco Völler, Sohn von Fußball-Legende Rudi Völler, aus Gießen von der Lahn an den Main. Zum anderen holten sie A.J. English zurück, vergangene Saison zweitbester Werfer der BBL. Der 25-jährige US-Guard war vor Saisonbeginn zum französischen Spitzenklub CSP Limoges gewechselt, kam dort aber nicht wie erhofft zum Zug und unterschrieb nun an alter Wirkungsstätte einen Optionsvertrag bis 2019. In der zurückliegenden Spielzeit brachte es der 1,93-Meter-Mann in 17 Spielen auf durchschnittlich 17.6 Punkte, 4.1 Assists und 2.9 Rebounds pro Begegnung.
Die Bilanz
Vier Siegen stehen aus Sicht von s.Oliver Würzburg sechs Niederlagen gegenüber. Vergangene Saison gewannen beide Klubs ihre Heimspiele, die Baskets am 21. Oktober 2016 nach einem 22:40-Halbzeitrückstand noch mit 73:64. In Frankfurt behielten die Hessen mit 79:76 knapp die Oberhand.
Das Besondere
Wie in Würzburg nehmen auch in Frankfurt die Planungen für eine neue Multifunktionshalle Gestalt an – allerdings in einer anderen Größenordnung. Im Grenzgebiet zwischen Frankfurt und Offenbach soll am Kaiserlei die mögliche neue Heimspielstätte der Skyliners für bis zu 13 000 Zuschauer gebaut werden. Vor zwei Wochen trafen sich Vertreter des Frankfurter Sportdezernats mit Vertretern der beiden Bewerber. Einer ist die US-amerikanische „Anschutz Entertainment Group“, die in Deutschland bereits in Hamburg und Berlin und weltweit 78 moderne Arenen errichtet hat, wie die „Frankfurter Rundschau“ berichtete. Bis März sollen beide Interessenten ihre Angebote abgegeben haben, Baubeginn für das auf 150 Millionen Euro veranschlagte Projekt (zum Vergleich: die in Würzburg in der Nähe des Hauptbahnhofs geplante Multifunktionshalle soll ca. 30 Millionen Euro kosten) könnte im Frühjahr 2019 sein.