Der ASV Ippesheim gewinnt in der A-Klasse Würzburg 2 gegen den SV Kleinochsenfurt mit 2:1 – so war es am Sonntagabend beim Bayerischen Fußball-Verband (BFV) und folglich auch so am Montag in der "Main-Post" zu lesen.
Ippesheims Torjäger Marcus Pfeiffer hatte den ASV mit zwei Toren (14., 42.) in Führung gebracht, Kleinochsenfurts Spielertrainer Edwin Aber (48.) kurz nach der Halbzeit den Rückstand verkürzt.
Lange Zeit war es ein faires und spannendes Spiel
Sportlich war die Partie bedeutend, da der ASV Ippesheim (3. Platz/48 Punkte) mit Marktbreit-Martinsheim II (1./53) und Tückelhausen/Hohestadt (2./51) noch um die A-Klassen-Meisterschaft ringt, der SV Kleinochsenfurt (5./43) aber nur durch einen Sieg seine geringen Chancen auf den zweiten Platz gewahrt hätte. "Wir rechnen uns eigentlich nichts mehr aus, wollten aber ein gutes Ergebnis erzielen", sagt SVK-Vorsitzender Rainer Kernwein.
Mit fünf Gelben Karten bis zur 89. Minute war es auf dem Platz lange Zeit relativ ruhig geblieben. "Es war eigentlich ein faires und spannendes Spiel", berichtet er. Nach einigen für die Gäste umstrittenen Entscheidungen seien jedoch "Emotionen hochgekocht". Das Spiel befand sich in der Nachspielzeit (90.+1), als sich ein Gästespieler mit dem Schiedsrichter "ein Wortgefecht geliefert" habe und dabei mit ihm "Kopf an Kopf gestanden" sei.
Der Unparteiische sei "beleidigt und geschubst" worden, teilt Würzburgs Kreisvorsitzender Marco Göbet auf Anfrage dieser Redaktion mit, will sich aber wie Schiedsrichtergruppenobmann Gerd Dluczek und Rainer Kernwein zu dem nun "schwebenden Verfahren" nicht weiter äußern. Klar ist, dass der Abbruch zum Fall für das Sportgericht wird.
Abbruch hat wohl ein anderes Strafmaß zur Folge
Gerüchte, wonach der Schiedsrichter geschlagen worden sei, stimmten jedoch nicht, teilt Göbet mit. Das habe der Betroffene in seinem Bericht auch nicht geschrieben. Dennoch sei der Abbruch die logische Folge gewesen: "Wenn ein Schiedsrichter angefasst wird, ist ein Spielabbruch gerechtfertigt." Schlimmer als der Übergriff sei die respektlose, ehrverletzende Beleidigung gewesen. Hätte der Schiedsrichter das Spiel daraufhin nicht abgebrochen, sondern regulär beendet, wäre das mögliche Strafmaß wohl ungleich milder ausgefallen.
So bewertet auch Kernwein den Abbruch: "Das geht nicht, der Schiedsrichter ist tabu. Es geht um die Darstellung des Vereins, als Vorbild für alle Kinder und Jugendlichen, die bei uns Fußball spielen. Wir können uns nur beim Schiedsrichter, beim Gegner und unseren mitgefahrenen Zuschauern entschuldigen."