Nach dem emotionalen Saisonfinale am Samstag mit dem Abschied von Kapitän Stefan Schmitt und Rekordspieler Sebastian Kraus haben sich die Zweitliga-Handballer der DJK Rimpar Wölfe in alle Himmelsrichtungen in die Sommerpause und in Urlaube verabschiedet. Nur einer ging am Montag erst mal zum Arzt: Linksaußen Dominik Schömig. Dort bekam er eine Hiobsbotschaft – einen Kreuzbandriss als Diagnose. Zugezogen hat der 24-Jährige ihn sich in einer eigentlich harmlosen Szene Mitte der zweiten Halbzeit gegen Hildesheim. Umso bitterer für das Eigengewächs, da das letzte Heimspiel (26:28) sportlich bedeutungslos war. Schömig muss operiert werden, wird wohl mindestens ein halbes Jahr ausfallen und erst wieder zur Rückrunde im neuen Jahr für Rimpar auflaufen können.
Als Ersatz steht der Verein laut Geschäftsführer Roland Sauer kurz vor der Verpflichtung eines neuen Linksaußen. Eigentlich sollte der Kandidat für Kraus kommen, doch nun sind gleich zwei Plätze auf der Flügelposition vakant. Eine Herausforderung für Matthias Obinger und sein Team für die neue Spielzeit, kaum, dass die alte beendet ist.
Obingers Saisonbilanz
Der Trainer zog vor seiner Abreise nach Italien ein weitgehend zufriedenes Fazit unter die fünfte Spielzeit in der Zweiten Liga, seine dritte als DJK-Coach. Gemessen an den durch Verletzungssorgen und die Kreisläuferausfälle veränderten Voraussetzungen im Vergleich zur nahezu optimal verlaufenen Vorsaison, als die Rimparer als Tabellenvierter im Herzschlagfinale knapp den Aufstieg verpasst hatten, habe die Mannschaft „die Leistung im Großen und Ganzen bestätigt“. Das Ziel einstelliger Tabellenplatz hat sie erreicht. Lange mischte sie sogar wieder an der erweiterten Spitze mit, erst durch eine Negativserie mit fünf Niederlagen in den letzten sechs Partien rutsche Rimpar noch auf den achten Rang ab. Dafür sah Obinger vor allem eine Ursache: „Dass wir im Endspurt keinen etatmäßigen Kreisläufer zur Verfügung hatten, hat uns mindestens sechs Punkte gekostet.“ Die Niederlagen gegen Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte und sogar gegen Absteiger wurmen ihn dennoch.
Einen „Reifeprozess“ attestierte der 38-Jährige seinen Schützlingen dagegen vor allem in Duellen gegen die Topteams. „Da haben wir letztes Jahr Punkte liegen lassen, die uns das Genick gebrochen haben.“ In dieser Saison siegte Rimpar je zweimal gegen den Vierten Coburg sowie den Dritten Lübeck-Schwartau und erkämpfte nicht zuletzt auch drei Zähler gegen den Zweiten Bietigheim.
Viertbeste Abwehr, zweitbester Torwart
Die größte Entwicklung sieht Obinger in der Flexibilität des Defensiv- und Tempospiels. Die Wölfe stellten die viertbeste Abwehr und mit Max Brustmann wieder den zweitbesten Torwart der Liga. Ihre Angriffsleistung dagegen stagnierte. Während mit Patrick Schmidt (Nummer zwei) und Steffen Kaufmann (17) in der vergangenen Saison noch zwei Rückraumspieler unter den Top-20-Torschützen waren, ist es diesmal nur Schmidt als 17. Ein Grund dafür ist auch die um fast 20 Prozent schlechtere Siebenmeterquote.
Bis 2. Juli haben die Spieler nun Zeit zum Faulenzen, dann beginnt das individuelle Anschwitzen. Als Mannschaft starten die Rimparer am 11. Juli in die Vorbereitung.