Würzburger FV – SV Viktoria Aschaffenburg
(Samstag, 16.30 Uhr, Sepp-Endres-Sportanlage)
Wenn man mit André Koob, Andreas Binner und Mario Ruffert spricht, fällt er immer wieder, dieser Begriff vom „Team im Team“. Dann berichten sowohl die Nummer eins des Würzburger FV als auch der Ersatzkeeper und der Torwarttrainer von der guten Zusammenarbeit und dem „Wir-Gefühl“, das zwischen den Dreien und auch dem dritten Torwart, Daniel Baumann, im Lauf der Zeit entstanden ist. Eine Entwicklung, die bei dem Konkurrenzdruck, der unter Keepern herrscht, nicht selbstverständlich ist.
Klare Nummer eins
Koob ist bei den Zellerauern seit seiner Verpflichtung 2015 die klare Nummer eins. In allen der bisher 31 Ligapartien stand er zwischen den Pfosten und wird, wenn nichts dazwischen kommt, auch am Samstag das Tor hüten. Dann ist die schon als Meister feststehende Viktoria aus Aschaffenburg zu Gast an der Mainaustraße. Binner konnte sich nur in den Vorbereitungsspielen beweisen, durfte in der letzten Saison nur einmal in der Liga antreten, als es für den WFV im letzten Heimspiel gegen den TSV Aubstadt um nichts mehr ging.
Trotz der 1:3-Niederlage zeigte sich Binner damals in sehr guter Form und entschärfte mehrere gute Torchancen. „Da hatte ich einen Sahnetag erwischt. Das war ein Highlight für mich“, erinnert sich der 33-Jährige und noch heute ist ihm die Freude darüber anzusehen. Trotz der guten Leistung und obwohl es auch im anschließenden letzten Saisonspiel gegen die DJK Ammerthal sportlich um nichts mehr ging, ließ ihn Trainer Marc Reitmaier dort auf der Bank. Die Partie endete mit einer deutlichen 1:6-Niederlage für die Blauen.
Trainingsfleißig und kollegial
„Du brauchst schon ein dickes Fell, musst dich immer wieder motivieren und ständig die Spannung halten“, sagt der Ersatztorwart, der als sehr trainingsfleißig und kollegial gilt. Und als einer, der immer für gute Stimmung sorgt. „Andi ist unser Motivator. Der stand bei Heimspielen schon bei den Fans im Block und hat mit angefeuert“, weiß Torwarttrainer Ruffert um die Qualität seiner Nummer zwei, die 2016 vom TSV Großbardorf gekommen ist. Dort hatte Binner zuletzt nur noch mit der Reserve in der Kreisliga gekickt. „Die Perspektive war nicht mehr gut und Würzburg hat mir schon immer gefallen“, sagt der gebürtige Bamberger. Inzwischen lebt der Handelsfachwirt in Versbach und arbeitet bei einem Automobilzulieferer in Waldbüttelbrunn.
Mit seiner Rolle hat sich der Fan-Liebling abgefunden, auch wenn er weiter auf seine Chance hinarbeitet. „Eine bessere Nummer zwei kann ich mir nicht vorstellen. Andi ist pflegeleicht und passt perfekt ins Team“, sagt Ruffert. Sowohl Binner, als auch Koob sind unverzichtbar für die Mannschaft und „super Typen.“
Souveräne Leistung
„André ist stark auf der Linie, spielt und denkt mit“, sagt sein Trainer. Für Koobs souveräne Leistung spricht die Bilanz dieser Saison. Nur 32 Gegentreffer hat er in der Liga kassiert. Einzig bei Viktoria Aschaffenburg musste der Keeper seltener hinter sich greifen (24). Es läuft also rund für den 26-Jährigen, der in Gambach (Landkreis Main-Spessart) lebt und seine Ausbildung in der A- und B-Jugend von Rot-Weiß Erfurt absolviert hat. Dort sammelte Koob Erfahrungen in der Junioren-Bundesliga und machte im Sportinternat sein Abitur. Anschließend studierte er in Würzburg Sportwissenschaften und Geografie. Inzwischen lässt er sich bei der Stadt Würzburg zum Verwaltungswirt ausbilden.
Bevor er zu den Zellerauern wechselte, stand Koob beim Lokalrivalen Würzburger Kickers unter Vertrag. Die Rothosen verließ er, als ihn Trainer Bernd Hollerbach in die zweite Mannschaft aussortierte, die damals in der Bezirksliga kickte. Am Anfang musste er sich oft Kritik und Schmähungen der WFV-Fans gefallen lassen, inzwischen ist er zum festen Bestandteil im Verein geworden. Und fühlt sich pudelwohl. Im Spiel gegen den Spitzenreiter, in dem es für den WFV darum geht, Relegationsrang zwei zu verteidigen, können Koob und Binner wieder ihr Können unter Beweis stellen – auf und neben dem Platz.