Bei kühlen Temperaturen und nach einem verpassten Start begann der 100-Meter-Sprint für Kamhawi eher durchwachsen, nach 12,81 Sekunden erreichte er das Ziel. Beim Weitsprung blieb der DJK-Mann nur knapp unter der Fünf-Meter-Marke. Der Gymnasiallehrer, der junger Vater ist und sich aktuell in Elternzeit befindet, hatte gerade einmal vier Wochen Vorbereitungszeit. Nur sporadisch fanden die Trainingseinheiten auf dem Sanderrasen, in der Sporthalle des Friedrich-Koenig-Gymnasiums und auf den Feldwegen um Lengfeld statt. Im Kugelstoß (11,18 Meter) und mit dem Schleuderball (46,80 Meter) erfüllte er dann seine Erwartungen. Nach dem abschließenden 2000-Meter-Lauf, auf den die Mehrkämpfer drei Stunden warten mussten, stand er als Sieger seiner Altersklasse fest.
Die erzielten 48,52 Punkte liegen deutlich über der Qualifikationsnorm für die deutschen Mehrkampf-Meisterschaften des Turnerbundes, die im September im niedersächsischen Einbeck stattfinden.
Direkt nach dem Mittelstreckenlauf ging's mit dem Einzelwettkampf im Steinstoßen weiter. Trotz entkräfteter Beine stieß Kamhawi den 15-Kilogramm-Eisenquader auf 6,19 Meter. Anschließend blieb er beim Schleuderballwurf mit 46,49 Metern knapp unter seiner Leistung des Mehrkampfs und belegte in den beiden Einzeldisziplinen jeweils Rang zwei. Hoffnungsvoll blickt Semir Kamhawi nun nach vorne und hofft, bei den deutschen Titelkämpfen auf weitere Platzierungen im vorderen Bereich.