Auf der unterfränkischen Bezirksebene ist im Bayerischen Amateurboxverband (BABV) derzeit alles im Lot, was der Tätigkeitsbereicht von Bezirkssportwart Hans Bales beim Bezirkstag offenbarte. Doch auf Landesebene sieht es auf der administrativen Ebene ganz anders aus. „Unsere Gesamt-Umstände im BABV sind derzeit sehr schwierig“, erklärte Landeskampfrichterobmann Gert-Ullrich Langer beim Bezirkstag in Zell.
Enormes Vakuum
Denn BABV-Geschäftsstellenleiter Kurt Suchan sei kürzlich an seinem Arbeitsort verstorben, er habe ein enormes Vakuum hinterlassen. „In einer gemeinsamen Aktion hat das Präsidium versucht, möglichst alles aufzuarbeiten, was in der Geschäftsstelle liegen geblieben ist“, versicherte Gert-Ullrich Langer. „Wir sind alle bestrebt, das BABV-Schiff wieder flott zu kriegen“, kündigte der Verbandsfunktionär an. „Wir hatten mit Dokumenten und dem Passwort-geschützten Computer ein Tohuwabohu und hoffen jetzt, alle Passangelegenheiten erledigt zu haben“, sagte der Verbandsfunktionär. Langer machte deutlich, dass die Mitglieder des Präsidiums froh seien, dass BABV-Präsident Heinz-Günter Deuster nach schwerer Krankheit wieder gesundet sei.
Veränderte Gewichtsklassen
Der Kampfrichterobmann referierte über eine anstehende Änderung der Wettkampfordnung durch den Deutschen Amateurboxverband. Es sei zwar noch nicht in trockenen Tüchern, doch stehe ins Haus, dass neue Gewichtsklassen eingeführt werden sollen. „Mir hat es sich noch nicht erschlossen, dass es aus Gründen der Gleichberechtigung künftig zwei Gewichtsklassen weniger bei den Männern und im Gegenzug zwei mehr bei den Frauen geben soll. Ich halte es besonders bei Jugendlichen prekär, wenn bei Jugendlichen künftig sechs Kilogramm Differenz geben soll“, meinte Gert-Ullrich Langer.
Er verdeutlichte, dass das BABV-Präsidium heuer bis zu den bayerischen Meisterschaften bei der bisherigen Einteilung bleiben werde, erst auf deutschen Meisterschaften könnte die Neuordnung zum Tragen kommen.
Neun Medaillen
Der stellvertretende Landessportwart Alfred Hörauf aus Rednitzhembach schilderte das gute Abschneiden der bayerischen Boxer bei den deutschen Meisterschaften. Dabei habe ihm imponiert, dass neun der zehn bayerischen U-21-Boxer Medaillen geholt und sich abseits des Rings durch große Disziplin ausgezeichnet hätten. Das derzeitige Aushängeschild des BABV stelle der Bantamgewichtler Sharafa Raman vom BC Eichstätt dar, der vom Deutschen Boxverband als prädestiniert für internationale Einsätze angesehen wird.
Im Sportjahr 2018 bot der Bezirk Unterfranken mehrere Lehrgänge vor diversen Meisterschaften an, zudem einen Lehrgang mit Sparringsturnier beim KSV Kitzingen und eine Jugend-Kampfveranstaltung bei den Sportfreunden der WVV Würzburg. Die hiesigen Boxklubs verstärkten mehrmals Vereine aus Unterfranken und darüber hinaus bei Vergleichskämpfen, besonders das Würzburger Boxteam von Tommy Schult tat sich hier hervor.
Rührige Bad Kissinger
Bezirkssportwart lobte Edgar Feuchter und seine Boxer des TSV Bad Kissingen, die an insgesamt 14 Boxveranstaltungen erfolgreich teilgenommen hatten. Wie Hans Bales informierte über Erfolge wie die nordbayerischen Meister Samson Petrov (WWV Würzburg) und Rufat Hajiev (Boxteam Tommy) und der bayerische Jugendmeister Amator Konstantin (TV Aschaffenburg). Unter den Frauen setzte sich Sabrina Borst von den Würzburger Kickers als bayerische Meisterin in Szene, Jaqueline Hatcher vom Boxteam Tommy glänzte als Zweite ihrer Gewichtsklasse der internationalen deutschen Meisterschaften.
Nächste Meisterschaft im Februar
Eine Auszeichnung war es auch für Siegfried Becking von den WVV-Sportfreunden, der die internationale Kampfrichter-Lizenz erlangte. Bales gab die wichtigsten Termine dieses Jahres bekannt, die nächste Großveranstaltung ist die nordbayerische Meisterschaft der Schüler, Kadetten, Junioren und Jugend, die wie Würzburger WVV-Sportfreunde am 2. und 3. Februar ausrichten.