Der Neue ist ein Schwergewicht. Satte 107 Kilo bringt Patrick Gempp auf die Waage, verteilt auf 1,91 Meter Körpergröße. Damit ist der Kreisläufer der gewichtigste Wolf im Rudel – und bringt als einziger echter Neuzugang wirklich frisches Blut rein. Auch sportlich hat der 21 Jahre junge Juniorennationalspieler das Zeug, ein echtes Schwergewicht in Rimpar zu werden. Im Sommer verpasste er mit der deutschen U 21 nur knapp die Bronzemedaille bei der WM in Algerien, bevor er vom TV Großwallstadt aus der Dritten Liga zum unterfränkischen Zweitligisten wechselte, wo er einen Vertrag bis 2019 unterschrieben hat. „Ich hab sofort gemerkt, dass ich mich in Rimpar schnell weiterentwickeln werde“, sagte er bereits nach zwei Wochen „anspruchsvollem und anstrengendem Training“.
Geboren in Binningen in der Schweiz; groß geworden beim ESV Weil am Rhein unter dem Vater seines Teamkollegen Steffen Kaufmann, der ihn in jungen Jahren trainierte und mit 15 ins TVG-Nachwuchsleistungszentrum lotste; gereift unter dem dortigen, früheren Rimparer Coach Heiko Karrer – die handballerische Vita von Patrick Gempp liest sich ähnlich wie die von Kaufmann oder der Ex-Wölfe Tom und Lars Spieß aus Lörrach. Die Südbaden-Unterfranken-Connection funktioniert.
Dass sich der Blondschopf mit zwölf gegen den Fußball – die Sportart seines Papas – und für den Handball – die Sportart seiner Mama – entschied, hat sich offenbar gelohnt. Nach seinem Zweitliga-Debüt mit den Wölfen in Saarlouis sagte sein Trainer Matthias Obinger: „Patrick hat gezeigt, dass er eine wichtige Stütze und Verstärkung für uns sein kann.“ Ballsicher und raumbewusst im Angriff sei er, in der Abwehr und athletisch habe er noch Potenzial.
Als „eher ruhiger Typ“ beschreibt sich der sympathische Hobbyskifahrer selbst, der an der Uni Aschaffenburg im fünften Semester Betriebswirtschaft und Recht studiert und in Würzburg mit seiner Freundin zusammenlebt. Und als Familienmensch. „Das Wegsein von zu Hause fällt mir immer noch schwer“, sagt Gempp. Zum Glück kämen seine Eltern zu fast jedem Spiel. Am Samstag sehen sie ihren Sohn zum ersten Mal als Wolf.
