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HANDBALL: BAYERNLIGA
Schmitt und Kraus warten auf den ersten Bayernliga-Sieg
Im Heimspiel gegen HT München war die Rimparer Zweitliga-Reserve frühzeitig auf verlorenem Posten. Ein Ex-Handballer heizte den Hausherren besonders ein.
Das Rimparer Trainerduo Stefan Schmitt (stehend rechts) und Sebastian Kraus (stehend links) kassierte mit den Jungwölfen in der Handball-Bayernliga gegen HT München eine Niederlage. 
Foto: Heiko Becker | Das Rimparer Trainerduo Stefan Schmitt (stehend rechts) und Sebastian Kraus (stehend links) kassierte mit den Jungwölfen in der Handball-Bayernliga gegen HT München eine Niederlage. 
Jörg Rieger
 |  aktualisiert: 19.10.2020 10:40 Uhr

Bayernliga Männer
SG DJK Rimpar II – HT München 23:28 (12:17)

Die Fotos von Stefan Schmitt und Sebastian Kraus am Samstagabend an der Seitenlinie sprechen Bände. Sie zeigen eindrucksvoll, dass die beiden in ihrer neuen Rolle als Trainerduo des Rimparer Perspektivkaders aufgehen. Von außen beobachteten sie konzentriert das Geschehen auf dem Feld, gestikulierten, jubelten und haderten. Allein, auch sie konnten die zweite Niederlage im zweiten Bayernliga-Spiel nicht verhindern. Am Ende unterlag ihre Sieben mit 23:28 (12:17) gegen HT München.

"Wir sind schleppend ins Spiel gekommen, die erste Halbzeit war schwach", gestand Schmitt, der meistens links neben der Bank auf Höhe der Rimparer Defensivreihe stand oder saß. In der Abwehr sei das Team noch nicht stabil genug. Sein Kompagnon Kraus hielt sich hingegen überwiegend in der Nähe des Kampfrichtertisches auf, auch, um den Wechselspielern noch Tipps mitzugeben. In der 18. Minute kassierte der frühere Heißsporn von den Unparteiischen eine Gelbe Karte.

Nicolas Gräsl am Kreis kaum zu halten

"Wir haben wiederum zu viele Chancen vergeben, um das Spiel zu gewinnen", bemerkte Kraus, der gemeinsam mit Schmitt vor rund 16 Monaten seine aktive Handballkarriere in der zweiten Liga beendet hat. Insgesamt leisteten sich die Hausherren rund 20 Fehlwürfe und verloren zahlreiche Zweikämpfe.

Der frühere Rimparer und heutige Münchner Gräsl Nicolas (am Ball, links Matthias Keidel, rechts Julius Weinhardt).
Foto: Heiko Becker | Der frühere Rimparer und heutige Münchner Gräsl Nicolas (am Ball, links Matthias Keidel, rechts Julius Weinhardt).

Ein ehemaliger Spieler machte ihnen das Leben besonders schwer: Nicolas Gräsl, der am Samstag an alter Wirkungsstätte für seinen neuen Klub aus dem Süden Münchens bereits die Abwehr im Mittelblock umsichtig organisiert hat und vorne am Kreis kaum zu halten war. "Er hat genauso stark gespielt wie bei uns. Für mich ist er ein Drittliga-Spieler", betonte Schmitt. Ob er erwartet habe, dass Gräsl so kurz nach seinem Wechsel gegen seine Rimparer auf einen Einsatz verzichtet? "Ein klares Nein. Nicolas ist hier absolut demütig aufgetreten. Er ist ja auch im Guten gegangen und nur des Berufs wegen nach München gewechselt. Dass er für seinen neuen Verein – egal, gegen wen es geht – alles gibt, ist doch im Sport normal", erklärte Schmitt.

Rimparer Baustellen zwingen zum Improvisieren

Den 35-Jährigen bewegten vielmehr die Baustellen im eigenen Team. Neben Nicolas Gräsl, dessen Bruder Benedikt auf Rechtsaußen drei Tore für Rimpar erzielte und dessen Vater Martin als DJK-Betreuer aktiv ist, steht auch Rückraumschütze Felix Karle nicht mehr zur Verfügung, weil er fest in den Zweitliga-Kader aufgerückt ist. Hinzu kommen zahlreiche verletzte oder angeschlagene Spieler. "Wir müssen derzeit viel improvisieren", sagte Schmitt.

Dass sowohl der frühere Wölfe-Abwehrchef, der mit seiner Frau zum Jahreswechsel ein Kind erwartet, als auch Ex-Linksaußen Kraus noch einmal auf die Platte zurückkehren, haben die Kumpels erst unlängst als Gäste des privat initiierten "Handball-Stammtisch" ausgeschlossen. In der Runde mit den Zwillingsbrüdern Martin und Thomas Keupp beschrieben beide auch Fluch und Segen ihrer neuen Aufgabe im Verein. Hinzu komme, so Schmitt, "dass wir derzeit während der Spiele noch sehr auf die Gegner schauen müssen, weil wir sie noch nicht so gut kennen". Das Videostudium bereite ihm jedoch große Freude.

Neun Tore von Julius Weinhardt

Immerhin: Im zweiten Durchgang gegen die Oberbayern konnten sich die Jungwölfe, für die Julius Weinhardt neun Treffer erzielte, steigern. Mehrmals kamen sie nach klaren Rückständen noch einmal auf drei Tore heran. Zu mehr reichte es allerdings nicht. Kraus erkannte an: "Es war eine verdiente Niederlage, weil München von Anfang an wacher und heißer auf den Sieg war."

Nun peilt das neue Trainerduo mit seiner Mannschaft am kommenden Samstag beim TSV Friedberg den ersten Bayernliga-Sieg an. "Wir haben noch viel Potenzial nach oben", so Schmitt. Es wird sich zeigen, ob sie es bei ihren Jungs ähnlich heben können wie bei sich selbst.

Die Statistik des Spiels

Rimpar: Leikauf, Hruschka – Weber, Fischer 2, Tischer, Hofmann 1, Keidel, Mohr 2, Dürr 3/1, B. Gräsl 2, Huber 4, Wirth, Weinhardt 9/1, Noack.
München: Allmendinger, Kussmaul – Neumann, Udovicic 1, Behm 1, Elmer 1, Schmidt 1, Hermann 4, Dauhrer 5, N. Gräsl 5, Kottmeir, Rädler 2/2, Heinle 4/1, Kropp 4.
Spielfilm: 1:1 (4.), 1:4 (8.), 2:7 (12.), 6:8 (17.), 8:12 (21.), 10:16 (25.), 12:17 (Halbzeit), 15:19 (36.), 17:20 (41.), 18:23 (47.), 21:24 (53.), 23:28 (Endstand).
Siebenmeter: 2/4 : 3/5. Zeitstrafen: 5:6. Schiedsrichter: Wolfgang Balzer/Heiko Schreiner (TV Gefreees). Zuschauer: 180.
 

 
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