
Zweite Bundesliga, Männer
DJK Rimpar Wölfe – TV Großwallstadt 22:17 (13:11)
Rimpars Zweitliga-Handballer haben die Erfolgsserie des TV Großwallstadt gestoppt und beim 22:17 (13:11) zum vierten Mal hintereinander das Derby gegen den Klub vom Untermain für sich entschieden. Ausschlaggebend war einmal mehr die Defensivleistung mit einem über sich hinauswachsenden Marino Mallwitz zwischen den Pfosten.
Eines gleich vorneweg: Zum Duell der beiden engen israelischen Freunde kam es am Freitagabend in Würzburg nicht. Yonatan Dayan und Snir Natsia schauten auch nicht in der s.Oliver Arena zu. Die beiden Nationalspieler waren vielmehr kurzfristig in ihr Heimatland abgereist. Dort stehen für Israel in der kommenden Woche zwei EM-Qualifikationsspiele gegen Litauen und Island an.
Während Natsia in den vergangenen Wochen regelmäßig für Großwallstadt am Kreis seinen Dienst verrichtet hatte, hatte der Wölfe-Spielmacher Dayan bis zuletzt wegen eines hartnäckigen Blutergusses kein Grünes Licht von den Ärzten bekommen. Den Rimparer Verantwortlichen zufolge hat man die Anfrage von Seiten des israelischen Handball-Verbandes wegen der Verletzung abgelehnt. Es dürfte also für Dayan – anders als für seinen Freund Natsia – nur ein Heimaturlaub werden.
Der TVG führt nur einmal
Auch ohne das Duo ging es sofort ganz Derby-typisch rasant zur Sache. DJK-Torwart Marino Mallwitz zeigte gleich eine Doppelparade. Dem griechischen TVG-Toptorschützen Savvas Savvas gelang schließlich dennoch von halblinks die - letztlich einzige - Gäste-Führung. Es sollte auch sein einziger Treffer bleiben. Die Rimparer Retourkutsche saß. DJK-Abwehrriese Philipp Meyer ließ bei einem Tempogegenstoß die Peitsche knallen, sein Kompagnon Michael Schulz stellte auf 2:1. Als Dominik Schömig noch zwei Konter astrein zum 4:1 verwandelte, sah sich TVG-Trainer Ralf Bader zu einer frühen Auszeit gezwungen (7.).
Danach waren die Großwallstädter besser im Spiel – und kamen durch Mario Stark in der zehnten Minute zum 4:5. Der Ausgleich aber fiel nicht. Vielmehr konnten sich die Rimparer durch einen weiteren Kontertreffer von Meyer wieder auf 9:6 absetzen (18.). Immer wieder standen die beiden Schlussmänner im Fokus. Während Mallwitz nach einer Viertelstunde schon sieben Paraden gezeigt hatte, steigerte sich der sieben Jahre ältere Jan Steffen Redwitz zusehends. So kamen die Blau-Weißen erneut heran.
Erste Zeitstrafe in der 36. Minute
Doch ein gewiefter Heber von Dominik Schömig über Redwitz von der Siebenmeterlinie und eine weitere Beinabwehr von Mallwitz sorgten dann doch für einen Zwei-Tore-Vorsprung, den Schulz und Schömig nach dem Seitenwechsel auf 15:11 hoch schraubten (33.). Dass es trotz aller Rivalität weitgehend fair zuging, zeigte auch, dass die erste Zeitstrafe im Spiel erst in der 36. Minute gegen TVG-Spieler Dino Corak verhängt wurde.
Auch an dieser Stelle ließen die Wölfe nicht lange auf sich warten: Tommy Wirtz musste nach einem Foul für zwei Minuten auf die Bank. Der Ex-Rimparer Lars Spieß scheiterte allerdings mit dem fälligen Strafwurf am famos haltenden Mallwitz. So blieb es beim Vier-Tore-Vorsprung (17:13, 39.).
Marino Mallwitz mit 20 Paraden
Tom Jansen und TVG-Rechtsaußen Frieder Bandlow konnten zwar noch einmal auf 15:17 verkürzen. Erneut war es aber Mallwitz, der auch in dieser Phase hinten nichts anbrennen ließ – und am Ende auf stolze 20 Paraden kam. Seine Vorderleute zeigten sich nicht minder hellwach. Zwölf Minuten lang glückte den Großwallstädtern kein einziges Erfolgserlebnis. Von ihren 39 Treffern, die sie noch vor einer Woche gegen Emsdetten erzielt hatten, waren sie an diesem Abend so weit weg wie der Mars von der Erde.
"Es war das erwartet torarme Spiel mit viel Kampf. Vor 48 Stunden standen wir noch in Hamm und haben gejubelt. In dieser kurzen Zeit konnten wir uns nicht so schnell auf solch eine aggressive Abwehr einstellen", gestand TVG-Trainer Bader. Sein Gegenüber Ceven Klatt war hingegen "natürlich happy über den Start-Ziel-Sieg. In der zweiten Halbzeit haben wir nur noch sechs Treffer zugelassen. Da wollte ich niemanden auswechseln, obwohl wir vorne eigentlich Frische gebraucht hätten."
Nun dürfen sich alle Rimparer entspannt zurücklehnen. Für sie geht es erst nach der Länderspielpause am Samstag, 20. März, weiter mit einem Gastspiel beim kriselnden ASV Hamm-Westfalen.