HSG Krefeld – DJK Rimpar Wölfe
(Sonntag, 16 Uhr, Glockenspitzhalle)
Für den neuen Rimparer Trainer Ceven Klatt wird das Gastspiel seiner Rimparer Wölfe (10./1:1) beim HSG Krefeld (16./0:2) eine Reise in die alte Heimat. Viele Jahre hat der heute 36-Jährige in Neuss gewirkt, das nur 15 Kilometer südlich von Krefeld ebenfalls auf der linken niederrheinischen Seite liegt. "Wir sind dort oft in der dritten Liga angetreten. Die Krefelder haben eine gut eingespielte Mannschaft und ein tolles Publikum", berichtet Klatt, der zunächst Co-Trainer beim Neusser HV war und bis Oktober 2018 als Chefcoach des Düsseldorfer Fusionsklubs HC Rhein Vikings gearbeitet hat. Düsseldorf liegt gegenüber von Neuss auf der anderen Rheinseite.
Den Platz der sang- und klanglos abgestiegenen Vikings im Handball-Unterhaus haben nun die Krefelder übernommen. "Dort herrscht noch eine große Aufstiegseuphorie. Krefeld hat sich souverän den Titel geholt und anschließend auch die Relegation gemeistert", weiß Klatt. Dort setzten sich die "Eagles" (Adler) gegen DDR-Altmeister HC Empor Rostock durch.
Turbulente Sommermonate
Doch die Sommermonate waren dann ziemlich turbulent am Niederrhein. Ende Juni warf Erfolgstrainer Ronny Rogawska überraschend das Handtuch, weil man ihm kein in seinem Sinn verbessertes Vertragsangebot vorlegen wollte. So standen die Krefelder zum ohnehin späten Trainingsauftakt im Juli zunächst ohne Chefcoach da. Der Verein zog schließlich den hierzulande noch unbekannten Isländer Stefan Arnar Gunnarsson an Land. "Die Krefelder decken fast durchgehend mit einer 5:1-Abwehr – und haben das zum Auftakt bis auf die Schlussphase hervorragend gemacht", sagt Klatt, dessen Team ebenfalls eine solche Defensivvariante auf Lager hat. "Daher können wir uns auch ganz gut darauf vorbereiten." Während den Rimparern am ersten Spieltag ein Punktgewinn bei TuS N-Lübbecke (23:23) gelang, unterlagen die Krefelder in heimischer Halle dem VfL Lübeck-Schwartau mit 16:24.
Verletztenmisere beim Gegner
Dass der Neuling derzeit eine Verletztenmisere beklagt, dürfte bei den Grün-Weißen eher zu einem müden Lächeln führen. Denn trotz ihrer vier Ausfälle haben die Krefelder noch genauso viele Spieler zur Verfügung wie Rimpar, nämlich 15. Die jüngste HSG-Verletzung wiegt allerdings schwer. Max Zimmermann, der Linksaußen und Drittliga-Torschützenkönig, fällt wohl lange aus.
Der zweite Aufstiegsgarant ist hingegen am Sonntagnachmittag gegen Rimpar mit dabei: Kevin Christopher Brüren kam vor einem Jahr vom benachbarten Zweitligisten Bayer Dormagen und konnte auch zum Auftakt als einer von wenigen Krefeldern im Rückraum überzeugen. Sein langjähriges Korsett hat der Klub aus der Samt- und Seidenstadt im Sommer punktuell verstärkt. Aus Bosnien kam der Kreisläufer Josip Cutura. Aus Spanien wechselte Toni Sario an den Niederrhein, aus Frankreich der ungarische Torwart Norman Toth.
"Die Krefelder wollen unbedingt den Klassenerhalt schaffen und auch die Mannschaften von weiter vorne ärgern", bemerkt Klatt. "Wenn wir mit der gleichen Intensität und Leidenschaft, die uns gegen Nettelstedt stark gemacht haben, dorthin fahren, hoffe ich, dass wir wieder was Zählbares mitnehmen."