Rimpars Zweitliga-Handballer haben nach zwei Siegen gegen Großwallstadt und einem gegen TuS Fürstenfeldbruck das vierte bayerische Duell in dieser Saison nicht für sich entscheiden können. Die Oberbayern aus Fürstenfeldbruck kamen am Donnerstagabend zwei Sekunden vor dem Ende noch zum 23:23 (11:11)-Ausgleich. Doch das war nicht das Einzige, was die Gastgeber in der Würzburger s.Oliver Arena an diesem Donnerstagabend die Laune verhagelte: Kurz zuvor hatte sich DJK-Torwart Marino Mallwitz wohl schwerer im Gesicht verletzt.
Wiedersehen nach nur 54 Tagen
Nur 54 Tage nach dem hauchdünnen 30:29-Hinspielerfolg am 30. Januar war es in der s.Oliver Arena ganz ähnlich wie im Hinspiel losgegangen. Während im Januar in Fürstenfeldbruck TuS-Toptorschütze Falk Kolodziej nach einem Foul am diesmal verletzten DJK-Kreisläufer Michael Schulz in der Anfangsphase die Rote Karte gesehen hatte, erwischte es diesmal Rimpars Linksaußen Dominik Schömig. Er hatte Korbinian Lex in der dritten Minute im Gesicht getroffen. Die Wölfe mussten sich kurz schütteln, Kolodziej erzielte wenig später das 3:1 für die Gäste.
Doch nach zwei Kontertreffern des Schömig-Ersatzes Tommy Wirtz führten dann die Grün-Weißen (4:3). Sie konnten sich aber genauso wenig absetzen. Ohne Schulz lief bei den Hausherren praktisch nichts über den Kreis. Sowohl David Kovacic als auch der junge Valentin Neagu sahen gegen die offensive 3:3-Abwehr der Gäste kein Land. Auch sonst gab’s relativ viele Abspielfehler auf beiden Seiten, wobei bei den Rimparern schnell wieder Mallwitz zwischen den Pfosten hervorstach. Er schaffte bis zur Pause acht Paraden, meist wehrte er mit seinen langen Beinen die Würfe ab.
Starke Momente
Auch sein Gegenüber hatte zwei starke Momente: Der frühere Junioren-Nationaltorwart Stefan Hanemann, der sich schon bei Erstligist Eulen Ludwigshafen als Siebenmeterkiller einen Namen gemacht hatte, hielt erst einen Strafwurf gegen Yannik Bialowas (11.), dann noch einen gegen Wirtz (28.). Mallwitz markierte schließlich nach einem gehaltenen Ball mit einem Wurf über das komplette Feld ins verwaiste TuS-Tor den 11:11-Halbzeitstand.
Die Rimparer erwischten nach dem Wiederanpfiff den deutlich besseren Start. "Der Ball lief in der zweiten Halbzeit flüssiger bei uns", wie es DJK-Trainer Ceven Klatt später ausdrückte. Mittelmann Yonatan Dayan, Lukas Siegler und Kovacic mit dem ersten Kreis-Treffer stellten das Ergebnis auf 14:12 (34.). Das Schlusslicht, das in dieser Saison schon oft knapp verloren hatte, gab allerdings auch dann nicht auf, als es beim Stand von 13:17 schon beinahe wie der Verlierer aussah.
Mit dem Mute der Verzweiflung stemmte sich der Aufsteiger gegen die drohende 18. Saisonniederlage im 23. Spiel. Der mit einem Zweitspielrecht ausgestattete Ottobeurer Tim Kaulitz erzielte den 18:19-Anschlusstreffer. Kurz darauf gab es einen Schockmoment: Mallwitz knallte in der 54. Minute bei einem Abwehrversuch aus vollem Lauf mit dem Gesicht gegen den Pfosten und musste minutenlang an der Lippe behandelt werden. Andreas Wieser ersetzte ihn schließlich. Als es weiterging, konnten die Wölfe ihr Überzahlspiel nicht nutzen, auf der Gegenseite glichen die Gäste zum 20:20 aus.
Andreas Wieser pariert Siebenmeter
Das Match wog nun hin und her. Rimpar legte vor, die Brucker glichen immer wieder aus. Kolodziej, der einst für den HSC Bad Neustadt aufgelaufen war, scheiterte eine Minute vor dem Ende allerdings mit einem Siebenmeter an Wieser. Die Gäste blieben aber in Ballbesitz, TuS-Trainer Martin Wild nahm noch einmal eine Auszeit. Kurz vor dem Ertönen der Schlusssirene kamen seine Mannen dann in Person von Yannick Engelmann noch zum nicht unverdienten Ausgleich.
Beide Trainer wünschten Mallwitz gute Besserung, ehe sie sich dem spannenden Duell widmeten. Während Wild von einem gewonnenen Punkt sprach ("Das Glück hat uns in dieser Saison auch schon oft gefehlt."), zeigte sich Klatt auch wegen seines verletzten Keepers geknickt: "Das hat uns am Ende runtergezogen. Trotzdem dürfen wir den letzten Wurf nicht mehr zulassen – und müssen beide Punkte mitnehmen."