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HANDBALL: ZWEITE BUNDESLIGA, MÄNNER
Rimpar hält nur anfangs mit
Nur drei Tage nach seiner Verletzung wieder im Einsatz: Rimpars Patrick Gempp (Zweiter von links) wird von Lukas Saueressig (links) und Roman Kirveliavicius von HBW Balingen-Weilstetten gestoppt.
Foto: Bernhard Moschkon | Nur drei Tage nach seiner Verletzung wieder im Einsatz: Rimpars Patrick Gempp (Zweiter von links) wird von Lukas Saueressig (links) und Roman Kirveliavicius von HBW Balingen-Weilstetten gestoppt.
Natalie Greß
 |  aktualisiert: 22.08.2022 16:39 Uhr

 

HSV Hamburg – TuS N-Lübbecke 28:31  
VfL Lübeck-Schwartau – EHV Aue 30:22  
VfL Eintracht Hagen – TV Hüttenberg 29:28  
TV Großwallstadt – HC Rhein Vikings 31:23  
HSC Coburg – HV Wilhelmshaven 35:31  
ASV Hamm/Westfalen – Dessau-Roßlauer HV 28:24  
TuS Ferndorf – HC Elbflorenz 23:21  
HBW Balingen-W. – DJK Rimpar Wölfe 31:20  

 

 

1. (2.) HSC Coburg 7 6 1 0 211 : 171 13 : 1  
2. (1.) TUSEM Essen 7 6 0 1 220 : 194 12 : 2  
3. (3.) TuS Ferndorf 7 5 1 1 187 : 166 11 : 3  
4. (4.) VfL Lübeck-Schwartau 7 5 0 2 163 : 154 10 : 4  
5. (5.) ASV Hamm/Westfalen 7 5 0 2 183 : 179 10 : 4  
6. (6.) HBW Balingen-W. 7 4 1 2 188 : 171 9 : 5  
7. (8.) TuS N-Lübbecke 7 4 0 3 201 : 180 8 : 6  
8. (11.) VfL Eintracht Hagen 7 3 1 3 176 : 183 7 : 7  
9. (13.) Bayer Dormagen 7 3 1 3 193 : 210 7 : 7  
10. (7.) TV Emsdetten 5 3 0 2 141 : 156 6 : 4  
11. (10.) HSG Nordhorn/Lingen 6 3 0 3 171 : 162 6 : 6  
12. (9.) HSV Hamburg 7 3 0 4 187 : 179 6 : 8  
13. (12.) HV Wilhelmshaven 7 2 1 4 194 : 209 5 : 9  
14. (19.) TV Großwallstadt 6 1 2 3 161 : 164 4 : 8  
15. (14.) DJK Rimpar Wölfe 6 2 0 4 142 : 162 4 : 8  
16. (15.) EHV Aue 7 1 2 4 195 : 208 4 : 10  
17. (16.) Dessau-Roßlauer HV 7 2 0 5 173 : 188 4 : 10  
18. (17.) TV Hüttenberg 6 1 1 4 154 : 160 3 : 9  
19. (18.) HC Rhein Vikings 7 1 1 5 175 : 194 3 : 11  
20. (20.) HC Elbflorenz 7 0 2 5 164 : 189 2 : 12  

 

Die nächsten Spiele, Freitag, 5. Oktober, 19.30 Uhr: Dormagen – Essen, Samstag, 6. Oktober, 18 Uhr: Aue – Hamburg, 19 Uhr: N-Lübbecke – Elbflorenz, 19.30 Uhr: Wilhelmshaven – Emsdetten, Rimpar – Ferndorf, Nordhorn/Lingen – Lübeck-Schwartau, Hüttenberg – Großwallstadt, Coburg – Hagen, Sonntag, 7. Oktober, 17 Uhr: Dessau-Roßlau – Balingen-W., Rhein Vikings – Hamm/Westfalen.


Treffen sich zwei Schwäbinnen vor einem Handballspiel auf der Toilette. Fragt die eine: „Und, was moinsch, wie's ausgat?“ Antwortet die andere: „Na hoffentlich wird's koi Griff ins Klo!“ Lautes Gelächter. So – sagen wir – schnörkellos, wie der schwäbische Humor zweier einheimischer Fans am Mittwochabend in der SparkassenArena zu Balingen eine Stunde vor dem Anpfiff des Zweitliga-Duells HBW Balingen-Weilstetten gegen die DJK Rimpar Wölfe daherkam, so gestalteten die Gastgeber auch die Partie. Sie gewannen saisonübergreifend ihr elftes Heimspiel in Serie ganz humorlos mit 31:20 (14:8) gegen das frühere Team ihres Trainers Jens Bürkle und veranstalteten eine Art Kehrwoche: Sie fegten die Unterfranken aus der Halle.

Nahe an der Abstiegszone

„Das Spiel war recht lange sehr ausgeglichen“, sagte Bürkle hinterher auf der Pressekonferenz. Als seine Mannschaft überlegener wurde, hätten die Wölfe müde auf ihn gewirkt. „Dadurch bekamen wir die Chance, sie mit unseren Kontern zu jagen.“ Sein Kollege und Nachfolger in Rimpar, Matthias Obinger, fasste nach der bereits vierten Niederlage und dem Abrutschten auf Rang 15 – einen Platz vor der Abstiegszone – zusammen: „Wir wollten Balingen mit einer offensiven Abwehr überraschen. Das ist uns bis zur 24. Minute gelungen. Dann kassierten wir einen 0:5-Lauf, weil wir die Bälle nicht reinbekamen. Davon haben wir uns nicht mehr erholt.“

Bei der Rückkehr der Rimparer Benjamin Herth und Benedikt Brielmeier zu ihrem früheren Verein standen beide in der DJK-Startsieben. Herth in der 5:1-Abwehr als Vorgezogener und im Angriff auf seiner beim HBW ursprünglich einmal erlernten Linksaußenposition, bevor er 2011 wegen vieler Verletzungen vom damaligen Coach Rolf Brack aus Not zum Mittelmann umfunktioniert worden und später als solcher zu einem Toptorschützen in der Bundesliga avanciert war; Brielmeier begann im linken Rückraum. Er markierte die ersten beiden Treffer zur jeweiligen Führung für die Gäste. Am Kreis startete erstmals Michael Schulz für den am Knie angeschlagenen Patrick Gempp.

Die Wölfe, sie verkauften sich 24 Minuten lang teuer und topmotiviert in diesem Hexenkessel von Halle vor 2029 Zuschauern. Gegen die agile und aggressive Abwehr des HBW mussten sie sich Tore hart erarbeiten. Doch sie agierten mit Geduld, scheiterten aber immer wieder am prächtig parierenden Torwart Tomas Mrkva.

Nach 17 Minuten in der umkämpften und ausgeglichenen Anfangsphase ging Balingen erstmals in Führung: 6:5. Der im Sommer von Coburg zu den „Galliern von der Alb“ gewechselte Rückraumwerfer Romas Kirveliavicius erhöhte später mit einem Doppelschlag zum ersten Zwei-Tore-Vorsprung (9:7, 23.). Noch einmal verkürzten die Rimparer, doch dann gerieten sie in einen „Anti-Lauf“ (Herth). Während ihnen in der zweiten Viertelstunde der ersten Halbzeit nur noch zwei Treffer glückten, setzte sich Balingen mit einem 5:0-Lauf bis Pause auf 14:8 ab.

Wenig personelle Alternativen

Bereits im letzten Drittel des ersten Durchgangs deutete sich wieder einmal an, dass der schmale Kader den Wölfen zum Problem werden könnte – erst recht gegen solche Kaliber von Gegnern mit einer breiten und ausgeglichen besetzten Bank. „Klar kostet das Kraft, aber das darf keine Entschuldigung sein, hier so hoch zu verlieren“, sagte Herth.

Das Geschehen der zweiten Hälfte ist schnell erzählt. Der Außenseiter – inzwischen mit einer 6:0-Deckung, die „schlampig verteidigte“ (Obinger) und „den Torwart im Stich gelassen hat“ (Herth) – mühte sich mit seinen Mitteln und ein paar schönen Treffern von Lukas Siegler; der drückend überlegene Favorit füllte seine Rolle aus. Am Ende gewannen die Schwaben sogar mit drei mehr als den von Bürkle im Vorfeld prophezeiten acht Toren Differenz.

Am Samstag steht für die Wölfe das dritte Duell in der Englischen Woche an. Um 19.30 Uhr empfangen sie in der s.Oliver Arena den grandios in die Saison gestarteten Aufsteiger TuS Ferndorf. Um nicht frühzeitig ernsthaft unter Druck zu geraten, wäre es wichtig, dass sie sich fünfeinhalb Monate nach dem letzten Heimsieg dort nicht noch einen „Griff ins Klo“ leisten.

Die Statistik des Spiels

Balingen: Baumeister (n. e.), Mrkva (1. – 60.) – Zobel 1, Niemeyer 2, Foth, Kirveliavicius 3, Flohr 1, Hausmann 1, Thomann 4/3, Friedrich, Nothdurft 8, Gretarsson 3/3, Strobel 1, Schoch 3, Oliveira 4, Saueressig.

Rimpar: Brustmann (1. – 60.), Wieser (bei einem Siebenmeter) – Böhm 1, Karle (n. e.), Gempp 2, Schmidt 2, Kaufmann 4, Siegler 5, Bauer, Schulz, Backs, Brielmeier 2, Herth 4/1, Sauer.

Spielfilm: 1:2 (4.), 5:5 (11.), 6:5 (17.), 7:7 (21.), 9:7 (23.), 9:8 (24.), 14:8 (Halbzeit), 18:9 (35.), 19:12 (40.), 24:14 (48.), 31:20 (Endstand).

Siebenmeter: 8/7 – 1/1.

Zeitstrafen: 2:4.

Schiedsrichter: Julian Fedtke/Niels Wienrich (Berlin).

Zuschauer: 2029.

 
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