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HANDBALL: ZWEITE BUNDESLIGA
Rimpar bleibt Sieger im Franken-Derby gegen Coburg
Trotz vieler Zeitstrafen und Platzverweisen haben sich die DJK Rimpar Wölfe gegen den HSC 2000 Coburg in der s.Oliver Arena Würzburg den Sieg erkämpft.
Foto: Volker Danzer | Trotz vieler Zeitstrafen und Platzverweisen haben sich die DJK Rimpar Wölfe gegen den HSC 2000 Coburg in der s.Oliver Arena Würzburg den Sieg erkämpft.
Jörg Rieger
 |  aktualisiert: 25.08.2022 14:24 Uhr

Rimpars Zweitliga-Handballer bleiben auch im neunten Ligaspiel gegen den HSC 2000 Coburg unbesiegt. Am Samstagabend entschieden sie vor 2638 stimmgewaltigen Zuschauern in der s.Oliver Arena das mit Spannung erwartete Derby mit 31:29 (15:14) für sich. Damit überholen sie den fränkischen Rivalen in der Tabelle und bleiben in Tuchfühlung zu den Aufstiegsplätzen, auch wenn der Tabellenzweite VfL Lübeck-Schwartau parallel dem Bergischen HC im 15. Saisonspiel die erste Niederlage beigebracht hat.

„Ein Riesenkompliment an die Mannschaft“, sagte ein stolzer DJK-Trainer Matthias Obinger auf der Pressekonferenz: „Wir mussten in den 60 Minuten so einige Widrigkeiten überstehen. Doch die Jungs sind heute in dieser Derby-Schlacht cool geblieben. Sie wollten sie mit aller Macht gewinnen.“ Sein Gegenüber Jan Gorr zeigte sich dagegen enttäuscht, dass „wir uns nicht zumindest mit einem Punkt belohnt haben. Wir haben vor allem im Abwehrbereich nicht das geschafft, was uns in den letzten Spielen ausgezeichnet hat.“

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Erst einmal so viele Treffer

Erst einmal sind so viele Treffer in diesem fränkischen Schlager gefallen wie diesmal (60). Die Toreflut hatte sich bereits frühzeitig angekündigt. Nach einer Viertelstunde warf Rimpars Steffen Kaufmann das 9:8 für die Grün-Weißen. Während die Wölfe von allen Positionen Torgefahr ausstrahlten, war es bei Coburg zunächst ausnahmslos der Rückraum um den schwedischen Spielmacher Tobias Varvne (sieben Tore).

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Die beiden HSC-Außen waren – genau wie die Kreisläufer – lange komplett abgemeldet. Der sonst so flinke Rechtsaußen der Vestestädter, Florian Billek, trat in der ersten Halbzeit nur zweimal in Erscheinung – und zwar vom Siebenmeterpunkt. Dort scheiterte er beide Mal am reaktionsschnellen Torwart Max Brustmann. DJK-Spielmacher Patrick Schmidt verwandelte dagegen alle seine Strafwurfversuche. Seine, auch aus dem Feld heraus gewagten Würfe zeugten von strotzendem Selbstbewusstsein. Am Ende gelangen Schmidt mit acht Treffern die meisten aller Spieler auf dem Feld.

Schockmoment für die Wölfe

Nach dem Seitenwechsel bekamen die Defensivreihen inklusive der Schlussleute zunächst ein größeres Gewicht. Doch alsbald hatten die Grün-Weißen einen Schockmoment zu überstehen: DJK-Abwehrchef Stefan Schmitt bekam wegen seiner dritten Zeitstrafe beim Stand von 17:16 die Rote Karte. Es sollte nicht die einzige bleiben.

In der 37. Minute schloss sein Mannschaftskollege Sebastian Kraus noch einen Tempogegenstoß zum 19:16 ab. Kurz darauf soll er HSC-Rechtsaußen Lukas Wucherpfennig in der Luft in die Füße gefahren sein. Die beiden Schiedsrichter aus Berlin gaben ihm hierfür direkt Rot. Doch auch aus dieser Unterzahl-Situation gingen die Wölfe als Sieger hervor. "Die Roten Karten waren vermeintlich ein Nachteil für die Hausherren. Doch die Halle ist dadurch noch einmal so richtig wach geworden", befand HSC-Coach Gorr.

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Entschieden war das packende Match damit noch lange nicht. Denn die Coburger bekamen – obwohl sie auf eine halbes Dutzend verletzte Rückraumspieler verzichten mussten – noch einmal die zweite Derby-Luft. Stefan Lex warf seinen HSC zum 23:23-Ausgleich (47.). Dann folgte der famose Auftritt des Benedikt Brielmeier. Der DJK-Rückraumwerfer erzielte drei Tore in Serie, eines schöner wie das andere – 26:23 (50.). Doch fing sich DJK-Kreisläufer Jan Schäffer kurz darauf eine Zeitstrafe, Coburg kam wieder auf 25:26 heran. Den Ausgleich schafften sie jedoch nicht mehr, obgleich sich am Ende nochmals die Ereignisse überschlugen.

Konter im richtigen Moment

Zunächst erzielte HSC-Kreisläufer Sebastian Weber das 29:30 aus Coburger Sicht. Dann sah Brustmann wegen Meckerns eine Minute vor Schluss zwei Minuten. Im folgenden Rimparer Angriff verzichtete Obinger auf die mögliche Auszeit, seine Sieben verlor in Unterzahl den Ball. Dafür nahm Gorr 15 Sekunden vor dem Ertönen der Schlusssirene das Time-out. Doch diesmal passte der DJK-Mittelblock auf und leitete einen Konter ein. Der Treffer des ballaufnehmenden Kaufmann zum 31:29 ging im tosenden Jubel der Rimparer Anhänger unter.

DJK Rimpar Wölfe – HSC 2000 Coburg 31:29 (15:14)

Rimpar: Brustmann (1.-59.), Wieser (60.) – Kraus 2, Schmitt, Schömig 1, Böhm 1, Gempp, Schäffer 4, Schmidt 8/4, Kaufmann 6, Siegler 1, Meyer, Brielmeier 5, Herth 2, Sauer 1.

Coburg: Krechel (1.-40.), Kulhanek (41.-60.) – Hagelin, Wucherpfennig 1, Spross, Kelm 1, Weber 2, Lex 6, Kellner, Billek 3, Riehn 3/3, Varvne 7, Kirveliavicius 6.

Spielfilm: 2:3 (4.), 5:5 (11.), 8:8 (15.), 11:9 (22.), 12:12 (25.), 15:14 (Halbzeit), 19:16 (37.), 22:20 (42.), 26:23 (50.), 26:25 (52.), 29:27 (57.), 31:29 (Endstand). Rot: Schmitt (36., drei Zeitstrafen), Kraus (38., grobes Foulspiel, beide Rimpar). Zeitstrafen: 7:4. Siebenmeter: 4/4 : 6/3. Schiedsrichterinnen: Tolga Karamuk/Nikos Seliger (beide Berlin). Zuschauer: 2638.

 

 
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