
„Wenn du alles gibst, kannst du dir nichts vorwerfen.“ So steht es auf dem Vorbereitungsplan, den WFV-Coach Marc Reitmaier und sein Co-Trainer Maurizio Orofino zu Saisonbeginn an ihre Fußballer ausgeteilt haben. Jetzt am Ende dieser Bayernliga-Saison wissen sie: Die Jungs haben sich ihren motivierend gemeinten Hinweis zu Herzen genommen. „Wir haben tatsächlich alles gegeben und eine außerordentlich gute Runde gespielt“, hatte sich Orofino am Freitagabend nach dem 2:1-Sieg in der letzten Partie gegen Don Bosco Bamberg gefreut.
Dass dieser nicht für den Sprung auf Platz zwei und damit die Teilnahme an der Aufstiegsrelegation reichte, trübt die Saison in den Augen der beiden Trainer in keiner Weise. Waren sie doch allein mit dem Ziel angetreten, die Klasse zu halten. „Was wir letztendlich erreicht haben, ist überragend“, sagt Reitmaier, der übrigens schon einmal mit dem WFV auf dem dritten Platz gelandet ist: in der Saison 2005/06, der besten der Zellerauer seit ihrer Neugründung. Damals stand der 35-Jährige noch als Spieler auf dem Platz.
Für die gelungene Spielzeit 2017/18 sieht Reitmaier zwei Gründe. Den bayernligatauglichen Kader, den er während der letzten zweieinhalb Jahre in enger Zusammenarbeit mit dem damaligen Sportdirektor Martin Lang zusammengestellt hat. Und die harte Arbeit. Drei- bis viermal in der Woche hat Reitmaier sein Team zum Training einbestellt – das ist für einen Bayernligisten tatsächliche ein hoher Schnitt. Ein letztes Mal in dieser Saison bittet der Coach seine Jungs nun an diesem Dienstag auf den Rasen. Dann geht es erst einmal zur Mannschaftsfahrt nach Mallorca. „Anfang Juni werden wird wieder ins Training einsteigen“, sagt Reitmaier, der sich trotz aller Fußballbegeisterung auf die spielfreie Zeit freut. Vorher jedoch lässt er die abgelaufene Spielzeit noch einmal Revue passieren zu lassen.
Bedeutungsvoller Auftaktsieg
Gleich im ersten Spiel setzen die Blauen ein Ausrufezeichen. Mit dem 2:0-Sieg über die U 23 des FC Schweinfurt 05 gewinnen sie erstmals seit der Ligareform 2012 ihr Auftaktmatch an der Mainaustraße.
Herausragender Saisonstart
Mit dem dritten Sieg im dritten Spiel legen die Zellerauer den besten Saisonstart seit acht Jahren hin. Das Tor zum 2:1 schießt Neuzugang Sebastian Fries in der 24. Minute.
Geplatzter Knoten
Der 6:1-Heimerfolg gegen Gebenbach – mit dem 6:0 gegen Amberg der höchste der Saison – dürfte vor allem einem in guter Erinnerung bleiben: Dennie Michel. Nach mehr als 365 Tagen ohne Tor platzt bei ihm der Knoten. Der flinke Außenbahnspieler trifft am 5. August gleich dreimal.
Last-Minute-Treffer
Sowohl im Derby gegen die U 23 des FC Würzburger Kickers als auch gegen den 1. FC Sand entscheiden späte Tore die Spiele. Beim Duell mit den Rothosen trifft Tim Lorenz in der dritten Minute der Nachspielzeit zum 1:1, zu Hause gegen Sand netzt Cristian Alexandru Dan in der 90. Minute zum 3:2 ein.
Erstmals Spitzenreiter
Da mag sich manch ein WFV-Fan verwundert die Augen gerieben haben. Doch tatsächlich steht die Elf von Trainer Marc Reitmaier am Ende des 14. Spieltags am 30. September 2017 zum ersten, wenn auch nicht zum letzten Mal in dieser Saison an der Tabellenspitze. Möglich gemacht hat's ein Remis des Spitzenreiters Eltersdorf gegen Aschaffenburg – und ein 4:0-Sieg der Blauen gegen Forchheim.
Verdiente Herbstmeisterschaft
Zwei Punkte Vorsprung auf Rang zwei und zwölf Siege in 17 Spielen. Das ist die Bilanz des WFV am 14. Oktober 2017. Dem Tag, an dem sich das Team nach einem 2:1-Sieg gegen Bamberg zum Herbstmeister kürt.
Magische 40-Punkte-Marke
18 Spiele lang war Trainer Marc Reitmaier nimmermüde geworden, zu betonen, dass das Hauptziel das Überspringen der 40-Punkte-Marke – sprich der Klassenerhalt – ist. Das gelingt den Blauen beim 4:2-Erfolg gegen Erlangen-Bruck. Mit dem anhaltenden Erfolg mehren sich die Stimmen, die dem WFV plötzlich eine Favoritenrolle zuschreiben.
Befriedigender Derbysieg
Nach dem 1:1 im Hinspiel besiegen die Blauen die U 23 der Kickers am 26. November 2017 zu Hause mit 2:0 und setzten ihrer bis dahin famosen Saison vor der Winterpause das i-Tüpfelchen auf.
Sieg für die Seele
Nach Unentschieden gegen Großbardorf, Eltersdorf und Sand holt der WFV am 7. April den ersten Sieg im Jahr 2018. Und lässt es dabei mit sechs Toren gegen den Tabellenletzten aus Amberg ordentlich krachen.
Furioses Saisonfinale
Nachdem der WFV Meister Aschaffenburg unterlag und bei Direktkonkurrent Aubstadt nur Unentschieden spielte, bleibt es bis zum letzten Spieltag spannend, wer am Ende auf Relegationsrang zwei stehen wird. Etwa zehn Minuten lang sind die Zellerauer am Freitag dem Aufstieg ganz nahe – letztendlich reicht ihr Sieg gegen Bamberg aber nicht, weil auch Aubstadt in Ammerthal drei Punkte holt.