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HANDBALL: ZWEITE BUNDESLIGA MÄNNER
Punkteteilung beim großen Wiedersehen zwischen Rimpar und Balingen
Wiedersehen zweier alter Mitstreiter: Rimpars Routinier Sebastian Kraus (rechts) und sein früherer Trainer Jens Bürkle, mittlerweile für HBW Balingen-Weilstetten verantwortlich.
Foto: Frank Scheuring/Foto2press | Wiedersehen zweier alter Mitstreiter: Rimpars Routinier Sebastian Kraus (rechts) und sein früherer Trainer Jens Bürkle, mittlerweile für HBW Balingen-Weilstetten verantwortlich.
Natalie Greß
 |  aktualisiert: 25.08.2022 14:24 Uhr

Wiedersehen macht Freude, besagt eine beliebte Redewendung. In diesem Fall macht sie auch Freunde. Denn beim intensiven Wiedersehen der Zweitliga-Handballer der DJK Rimpar Wölfe mit ihrem ehemaligen Trainer Jens Bürkle und dessen neuem Klub HBW Balingen-Weilstetten teilten sich beide Mannschaften leistungsgerecht die Punkte. Zum Auftakt des unterfränkisch-schwäbischen Doppelspieltages trennten sich die Rimparer und die Gallier von der Alb am Freitagabend vor der Saison-Rekordkulisse von knapp 2000 Zuschauern in der s.Oliver Arena 27:27 (13:15) – „schiedlich-friedlich“, wie Bürkles Nachfolger Mathias Obinger meinte. Das Remis des Fast-Aufsteigers gegen den Bundesliga-Absteiger war der dritte Punktgewinn der Wölfe im vierten Spiel in Serie gegen ein Schwergewicht. In der Tabelle rutschen sie dadurch dennoch von acht auf zehn.

„Ein bisschen zwiegespalten“ seien sie angesichts des Remis‘, sagten Bürkle und Obinger unisono auf der Pressekonferenz. „Hinten raus müssen wir wohl froh sein, den Punkt mitzunehmen“, meinte der HBW-Coach dann doch. Und auch sein DJK-Kollege rang sich durch zur Aussage: „Gegen Balingen muss man mit einem Zähler zufrieden sein.“

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Ein Duo trifft auf den Ex-Klub

Nicht nur für Bürkle hatte es ein Wiedersehen mit seinem früheren Verein gegeben. Bande zwischen Balingen und Rimpar haben Tradition. Aus dem aktuellen Wölfe-Kader spielten Benedikt Brielmeier vier Jahre und Benjamin Herth zehn Jahre lang für die Gallier. Zum ersten Mal jedoch kam es nun zwischen den beiden Klubs zu einem Vergleich in der Bundesliga. Brielmeier war es sogleich, der aus dem linken Rückraum das erste Tor für die Gastgeber erzielte. Auf der Spielmacherposition begann Patrick Schmidt, wodurch Herth zunächst auf der Bank blieb.

Doch durfte er den ersten Siebenmeter gegen seinen früheren Verein werfen, bei dem er den Höhepunkt seiner Handballerkarriere erlebt hatte und in der Saison 2010/11 mit 215 Treffern zum viertbesten Torschützen der Ersten Liga avanciert war – auch dank 77 verwandelten Strafwürfen. Er traf auch diesmal vom Strich: 3:3 (8.). Mit seinen weiteren zwei Versuchen allerdings scheiterte er.

  • Lesen Sie hier das Spiel im Liveticker nach 

Nach ausgeglichener Anfangsphase gingen die Rimparer durch weitere Treffer von Brielmeier erstmals mit zwei Toren in Führung. Bis Mitte der ersten Halbzeit wirkte ihre Abwehr hellwach und agil. Anfällig erwies sie sich zunächst nur gegen Balingens rechten Rückraum: Der Norweger Simen Schönningsen markierte die ersten drei Treffer für den HBW.

Doch dann verloren die Wölfe hinten immer mehr den Zugriff – und vorne ihre Linie. Fehlwürfe waren die Folge. Durch einen 3:0-Lauf brachten sich die Schwaben um Europameister Martin Strobel mit 9:7 (20.) nach vorn – und bauten den Vorsprung bis kurz vor der Pause auf vier Tore aus (15:11, 28.) aus. Nach und nach strahlten sie nun von allen Positionen Gefahr aus – allerdings auch, weil die DJK-Defensive sie großzügig gewähren ließ.

Rimpar in erster Halbzeit mit nur zwei Paraden

Bei den Gastgebern räumte Keeper Max Brustmann für Andreas Wieser den Kasten. Wie schon in der Vorwoche in Lübeck hatte „The Wall“ keine Hand an den Ball gebracht. Doch diesmal erwies sich auch die nominelle Nummer zwei nicht als Rückhalt und Retter. Beide DJK-Schlussmänner zusammen kamen im ersten Durchgang auf dürftige zwei Paraden, ihr Gegenüber Tomas Mrkva immerhin auf fünf; er wurde damit nach der Pause allerdings auch ausgewechselt. Beim Stand von 13:15 ging es in die Kabinen.

Nach Wiederanpfiff setzten sich die Gäste erneut ab. Und erneut betrug die Differenz vier Tore: 15:19 (35.). Erst jetzt schienen die Wölfe wieder aufzuwachen. Brustmann, der zwischen die Pfosten zurückgekehrt war und sich nun stetig steigerte, hielt zwei Bälle hintereinander; Brielmeier und zweimal Julian Sauer brachten die Unterfranken bis auf 18:19 heran. Nun war Feuer unterm Hallendach.

Europameister Strobel nutzt seine Erfahrung

Dann zwei scharfe Pfiffe der Schiedsrichter: Sie verhängten zwei Zweiminutenstrafen gegen Rimpar. Balingen nutzte die doppelte Überzahl, um erneut auf drei davonzuziehen (21:18, 42.). Doch die Wölfe gaben sich noch nicht geschlagen und hauten sich in der Abwehr noch mal richtig rein. In der intensiven Schlussphase glich Lukas Siegler acht Minuten vor dem Abpfiff erstmals wieder aus: 23:23. Steffen Kaufmann schenkte seinem Team anschließend zwei Treffer, die die Arena in ein Tollhaus verwandelten. Doch auch die reichten noch nicht gegen einen Routinier wie Nationalspieler Strobel. Der Regisseur nutzte seine „ganze Klasse und Erfahrung“ (Obinger), um die drei letzten Tore für den HBW im Alleingang zu machen.

Beim 27:27 nahm Obinger eine Auszeit. Elf Sekunden standen für den letzten Angriff der Wölfe auf der Uhr. Er führte nicht zum Erfolg. Es blieb dabei. Nach dem Abpfiff jubelte erst mal: keiner. „Wir hätten gewinnen können, vielleicht sogar müssen“, sagte Brielmeier. „Jetzt im ersten Moment fühlt es sich an wie ein verlorener Punkt, mit etwas Abstand vielleicht besser.“

Am Sonntag geht es für die Rimparer in ihrem heißen Herbst gegen den letzten Gegner aus den „Big Five“: Bei der SG BBM Bietigheim (16 Uhr, MHP Arena Ludwigsburg, Liveticker auf www.mainpost.de) heißt es für sie: Favoriten ärgern, das Finale.

 

Wolf des Tages

Benedikt Brielmeier #43

Den Lohn für seine starke Leistung erhielt er von seinem Ex-Trainer: „Bene hat ein fantastisches Spiel gemacht“, lobte Jens Bürkle den sechsfachen DJK-Torschützen. „Wir haben ihn nie in den Griff bekommen.“

 

Die Statistik des Spiels

Rimpar: Brustmann (1. - 26., 34. - 60.), Wieser (27. - 33.) - Kraus, Schmitt, Schömig 1, Böhm 1, Karle (n. e), Gempp, Schäffer 2, Schmidt 3, Kaufmann 6, Siegler 3, Meyer, Brielmeier 6, Herth 2/1, Sauer 3.

Balingen: Maggaiz (31. - 56.), Mrkva (1. - 30., 57. - 60.) - Schönningsen 4, Foth 1, Wagner 2, Flohr 1, Hausmann, Thomann 2, Friedrich 2, Nothdurft, Runarsson, Gretarsson 4/2, Strobel 6, Stegefelt, Schoch 3, Spohn 2.

Spielfilm: 5:3 (11.), 6:6 (16.), 7:9 (20.), 11:13 (27.), 11:15 (28.), 13:15 (HZ), 15:19 (35.), 18:19 (39.), 18:21 (42.), 20:21 (46.), 23:23 (52.), 25:23 (57.), 25:25 (57.), 27:27 (Endstand).

Siebenmeter: 1/3 : 2/3.

Zeitstrafen: 6:3.

Schiedsrichter: Julian Köppl/Denis Regner (Bingen/Nieder-Olm).

Zuschauer: 1961.

 
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